Crowdfinanzieren seit 2010
Ein kleiner Raum. Hunderte Gefangene werden gezwungen, sich im Stehen stundenlang Propagandafilme anzusehen. Dann stellt man ihnen detaillierte Fragen zu den einzelnen Filmen. Wer sie nicht beantworten kann, wird kopfüber in ein Wasserfass getaucht. Nicht jeder kommt lebend wieder heraus. Wir drehen einen Dokumentarfilm über drei außergewöhnliche Kinos. Letzte Station ist die frühere jugoslawische Gefängnisinsel Goli. Hier zeigt sich wie kreativ menschliche Grausamkeit sein kann...
Finanzierungszeitraum
26.06.12 - 10.09.12
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): €
2.333 €
Stadt
Augsburg
Kategorie
Film / Video
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06.09.2012

Zurück aus Kroatien

Timian Hopf
Timian Hopf2 min Lesezeit

Hallo liebe Fans und Supporter,

wir sind zurück von einer sehr wechselhaften und spannenden Dreh-Reise. Wir haben viele sehr interessante Menschen getroffen und hatten einige schöne Momente. Besonders das Treffen mit dem 90 jährigen Zeitzeugen Vladimir Bobinac war überwältigend. Auch unserem Übersetzer Ljubomir schulden wir ein dickes Dankeschön, weil er uns wirklich sehr geholfen hat.
Aber es gibt auch weniger Schönes zu berichten und das hängt vor allem mit der Geschichte zusammen, die wir eigentlich erzählen wollten. Da steht es groß und breit auf der Website und ist eigentlich der "Aufhänger" des ganzen Films: die Berichte, dass Gefangene IM Kino auf Goli Otok gefoltert wurden. Diesen Aspekt müssen wir nach dem Dreh in Kroatien wohl revidieren. Keiner der Zeitzeugen, die wir vor Ort getroffen haben, konnte uns irgendetwas dazu erzählen und es hat den Anschein, als ob sich solche Szenen (glücklicherweise) nicht oder gegebenenfalls nur sehr selten auf Goli abgespielt haben.
Die ursprünglichen Information darüber hatten wir von einer Touristenführerin, mit der wir letztes Jahr selbst das erste Mal auf der Gefängnisinsel waren. Nachdem bei den Recherchen vor Ort niemand etwas von solchen Geschichten wusste, haben wir uns auf die Spuren der Reiseleiterin von damals gemacht - und sie tatsächlich aufgetrieben. Beim ersten Treffen war Nicolina (so heißt die gute Frau) auch recht aufgeschlossen. Im persönlichen Gespräch erzählte sie von einem Manuskript, das ihr ein Verwandter, der selbst Gefangener auf Goli war, hinterlassen hat und in dem er solche Erlebnisse festgehalten hat.
Zum vereinbarten Interviewtermin ist Nicolina dann leider nie erschienen und ließ sich auch sonst nicht mehr kontaktieren. Da sie die Einzige ist, auf die sich unsere Information stützt, und weil die Sachlage keine gesicherten Aussagen ermöglicht, werden wir den Aspekt der Folter im Kino nicht in unseren Film mitaufnehmen.
Unsere Zeitzeugen haben so oder so von vielen spannenden und auch erschreckenden Erlebnissen berichtet. Ob das letztlich für den Film ausreicht oder ob wir ein zweites Mal nach Kroatien müssen (wie auch immer das dann finanziert werden kann), lässt sich leider erst im Schnitt abschätzen.
Falls in der Zwischenzeit jemand eine Tour mit dem Boot "Leonora" nach Goli machen und mit Nicolina sprechen sollte, sind wir natürlich immer auf Neuigkeiten gespannt :)

Nichtsdestotrotz vielen Dank für euer Interesse und die Unterstützung! Noch vier Tage, DAS SCHAFFEN WIR!!!

Liebe Grüße,
Timian

13.11.2012

Update

Timian Hopf
Timian Hopf2 min Lesezeit
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