Projekt
Ich benötige circa 30 Mal unterwegs Logis&Kost, ca. 70€/Tag. 4/2019 bilde ich mich zu MobileReporting fort. Fürs Rennrad brauch ich einen spezial "SaddlePack".
Die Aufstockung zum 2. reicht unter anderem für Honorare an Fotografen, die ich für unterwegs im Juni "bestelle", sowie ggf. für einen Buch-Druckkostenzuschuss.
Worum geht es in dem Projekt?
Alle Bundesländer
Ich fahre in
circa dreißig Etappen mit dem Rennrad durch alle sechzehn
Bundesländer und habe jeden Tag feste Verabredungen: Ich
interviewe Menschen in Städten und auf dem Land, die auf den
ersten Blick kein gesellschaftlich repräsentatives oder gar
einflussreiches Leben führen.
Mir geht es darum herauszufinden, ob und wie weit sich aus den
Lebensumständen dieser Menschen dreißig Jahre nach dem Fall der
Mauer ein breiteres, offeneres Deutschlandbild ableiten lässt, als
es derzeit durch die Medien geistert.
Im Hinterkopf habe ich bei den Vorrecherchen, die seit August 2018
laufen:
- Deutschland nicht im Durchschnitt, sondern im Detail; Stichwort "Mosaik Deutschland"
- Begriffe wie Nach-Wende-Zeit, gesellschaftliche Verunsicherung, Daseinsvorsorge und (nicht erschrecken;-): Heimat!
- spannende Routen in den Bundesländern, die zum Nachfahren mit dem Rad animieren (Gesamtroute circa 2.200 Kilometer).
Ist die Stimmung in Deutschland wirklich so
schlecht?
Ralf Fücks, ehemaliger Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung und
Leiter des Zentrums Liberale Moderne diagnostizierte letzten Sommer
in der SZ: „Trotz 70 Jahren Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik
spürt man ein Übermaß an Angst und ein stark ausgeprägtes
Bedürfnis nach Sicherheit. Man sieht die Gefahren schärfer als
die Chancen." Drastischer noch sieht es ein auf Anonymität
pochender, einflussreicher Politiker: „Die Stimmung im Land ist
vergiftet."
Wie geht's Deutschland 2019 wirklich? Diese Frage
stelle ich unterwegs Menschen, die sich mit kleinen und großen
(privaten und beruflichen) Projekten dort
befassen, wo das Leben am schwierigsten erscheint: in der
Provinz, auf dem Land, in den
Kleinstädten. Beispiele:
- Der Bäcker in Boizenburg, der DDR-Style-Brötchen als "Ossis" verkauft
- der letzte Elbfischer bei Lauenburg, in Niedersachsen
- die Bäuerin im bayerischen Krautostheim, die ihre Felder nach der Osingtradition bald wieder wird abgeben müssen.
Worum es mir explizit nicht geht:
- olle Kamellen von den Ost-West-Diskrepanzen zum X-ten Male wiederzukäuen
- touristische Sehenswürdigkeiten.
Letzterer Punkt ist keineswegs als Indiz zu werten, dass ich vorwiegend entlang öder Hauptverkehrswege unterwegs bin. Ganz im Gegenteil erhebe ich den Anspruch, eine attraktive Radroute zu konzipieren - nicht nur für mich, auch für Nachahmer.
Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?
Der freie Blick
Unverstellte und unvoreingenommene Perspektiven über sein
Heimatland zu gewinnen, ist schwierig. Aber genau darin besteht
mein Ziel. Münden sollen die Ergebnisse meiner rund einmonatigen
Recherchereise in ein Buch, das 2020
erscheint.
Weder von der Route noch von den Inhalten überlasse ich meine
Reportage-Eindrücke im Juni 2019 rein dem Zufall. Deswegen habe
ich mir 2018 die wichtigen Meilensteine für jedes Bundesland
bereits gesetzt: Interview-Stationen bei Menschen quer
durch alle gesellschaftlichen Schichten. Auf diese Weise
vermag ich journalistisch unter die Oberfläche bloßen
Tagesgeschehens vorzudringen. Meine Reportage liefert
Stimmungsbilder aus und einen
ungewöhnlichen Blick auf Deutschland.
Zunächst kristallisieren meine Beobachtungen - teilweise
live von unterwegs - in SocialMedia-Reporting
(Video-Clips und MicroBlog; erstes Fundingziel). Anschließend
lasse ich diese Kristalle durch aktuelle Vorrecherchen (derzeit)
und Nachrecherchen für mein Deutschlandbuch weiter wachsen. Das
Buch (zweites Fundingziel) werden alle spannend finden, die sich
für Deutschland interessieren - egal ob vielleicht eher
"unbelesen" oder "intellektuell", egal ob alt
oder jung.
Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?
Echtes Novum....
Ein Deutschlandbuch, kompiliert aus Resultaten meiner
Herangehensweise und Recherche-Perspektive hat es noch nicht
gegeben (ebenso wenig eine Kleinstadt-affine Radroute durch alle 16
Bundesländer - dies nur am Rande).
Aber: Als freier Journalist habe ich keine Redaktion und keine finanzielle Absicherung im Rücken.
....und sogar eine Notwendigkeit?
Monolithische Einschätzungen und Sichtweisen des Lebens in
Deutschland sind überholt: Für sich allein genommen, werden weder
wissenschaftliche Studien/Umfragen noch politische Detailmeinungen
diesem Unterfangen gerecht: ein Mosaik Deutschland
abzubilden, dessen Bausteine so ungeschliffen bleiben dürfen wie
sie der Pluralismus gebiert.
Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?
Rund 2.000 Euro fließen in Übernachtungen, während der circa
dreißig Tage, die ich durch Deutschland unterwegs bin.
326 € möchte ich im April in eine journalistische Weiterbildung
zu MobileReporting investieren.
266 € sind für Spezialausrüstung vorgesehen, um die Reise mit
dem Rennrad leichter und sicherer zu machen: unter anderem einen
SaddlePack, einen leistungsfähigen Akku für die Beleuchtung sowie
eine Allwetter-Smartphone-Halterung zur Navigation.
Helft Ihr mir, das zweite Fundingziel zu erreichen, wird es unterwegs "bequemer". Denn ich brauche dann zur Überzeugung einiger bekannter Fotografen, mich an ausgewählten Reisestationen abzulichten, nicht nur auf Gutwill zu hoffen, sondern kann ein kleines Fotohonorar anbieten. Bequemer wird es auch, indem ich mir spezielle Barfuß-Latschen anschaffe, sodass ich unterwegs, vor allem des Abends, nicht in störrischen, womöglich gar durchnässten Radschuhen herumspazieren muss.
Je weiter ich mich dem zweiten Fundingziel nähere, umso eher kommt für mich ggf. die Zahlung eines Druckkostenzuschusses für mein Deutschlandbuch infrage.
Sollten Geldbeträge (unwahrscheinlicherweise) das 2. Fundingziel übersteigen, kommt das der Anschaffung eines neuen Rennrads zugute. Denn für mein 14 Jahre altes „Willier“, zunehmend ein Investitions-„Orkus“ wegen Reparaturen, wird die Deutschlandtour wohl die letzte große Reise sein.
Wer steht hinter dem Projekt?
Martin C. Roos: Als RadelnderReporter® bekannt seit 2004, als
Vollblut-Journalist tätig seit 1996. (torial, xing, facebook);
meine Erfahrung als Autor:
- Top-Veröffentlichungen in Süddeutsche Zeitung, Welt, Berliner Morgenpost, Merian, Bergverlag Rother, Alpenvereinsjahrbuch BERG, DAV Panorama, TOUR
- Schwerpunkt 1: Rennrad, Gesellschaft, Alpinismus
- Schwerpunkt 2: Wissenschaft und Medizin (Tätigkeiten u.a. als Dozent, Chefredakteur, Lektor)