Meine Linse-Biografie in der Reihe »Beiträge zur Geschichtswissenschaf
Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich seinerzeit einen Publikationsort für mein Linse-Manuskript suchte. Recht früh wurde ich von einem Herausgeber einer Buchreihe auf ein grundsätzliches Problem aufmerksam gemacht, der mit dem Inhalt nichts zu tun hatte: Für ein »richtiges« Buch war der Umfang zu gering. Insofern kam es für die Reihe, auf die ich ihn angesprochen hatte, nicht in Frage. Allerdings war er zugleich Mitherausgeber einer weiteren Reihe, die bei der Stiftung Sächsische Gedenkstätten erschien: »Lebenszeugnisse – Leidenswege«, die vor allem Berichte von Zeitzeugen über ihre Verfolgungsgeschichte versammelte, aber auch wissenschaftliche Untersuchungen. Dem Vorschlag, das Manuskript für diese Reihe einzureichen, fand ich überzeugend.
Nun, da ich das Manuskript auf den nicht ganz doppelten Umfang erweitert hatte, stellte sich dieses Problem nicht mehr. Meine Biografie Linses ist zu einem »richtigen« Buch herangewachsen und kann deshalb auch in einer »richtigen« Reihe erscheinen. Hier boten sich die »Beiträge zur Geschichtswissenschaft« an, die von Ernst Piper herausgegeben werden.
Das Spektrum der hier veröffentlichten Monografien ist weit gefächert und reicht von einer Biografie des Publius Ventidius (1. Jahrhundert) über eine Savonarolas (15. Jahrhundert) bis zu der Schilderung jüdischer Arztbiografien in der NS-Zeit. Die Reihe versammelt aber nicht nur Biografien und autobiografische Berichte, sondern hier finden auch eine Studie über »Aktuelle Museumskonzeptionen zur Römerzeit in Rheinland-Pfalz« und über den Freikauf von Häftlingen in der DDR durch die Bundesrepublik einen Platz. Auf diese Weise überspannt die Reihe einerseits große Zeiträume, setzt aber zugleich deutliche Schwerpunkte auf der Zeitgeschichte, wo vor allem die Schicksale von Betroffenene von Diktatur und Verfolgung im Zentrum stehen. Insofern ist meine Linse-Biografie genau am richtigen Ort untergebracht.
Besonders hervorzuheben ist die angenehme Gestaltung. Schon die Reihe »Lebenszeugnisse – Leidenswege« hat mir gut gefallen, weil das Layout modern war, ohne effekthascherisch zu sein. Die »Beiträge zur Geschichtswissenschaft« sind ähnlich gestaltet; sie haben einen individuellen Umschlag, den man gern ansieht, und einen zurückhaltenden Satz, der das Lesen angenehm und leicht macht. Zusammen mit dem dunkelweißen Papier ergibt das eine im besten Sinne konservative Anmutung, die das Lesen sehr unterstützt. Ich freue mich, dass mein Text nun diese Form annehmen wird.
Foto: »Zerrissene Biografien« von Linda Lucia Damskis, 2009 erschienen in den »Beiträgen zur Geschichtswissenschaft«