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Wie dein Projekt ein Erfolg wird
Crowdfunding Tipps

Wie dein Projekt ein Erfolg wird

Anna Theil
18.08.2017
6 min Lesezeit

Mich faszinieren Ideen und die Frage, warum manche Ideen erfolgreich realisiert werden und andere nicht. In meiner Zeit bei Startnext habe ich nicht nur Tausende von Ideen begleitet, sondern auch viele Kreative und Gründer bei der Entwicklung ihrer Projekte oder Startups intensiver beraten und festgestellt, dass eigentlich immer wieder die gleichen Fehler gemacht werden, die sich leicht vermeiden lassen. Ich möchte gerne ein paar Erfahrungen mit dir teilen, damit dein eigenes Projekt ein Erfolg wird.

Warum die W-Fragen so wichtig sind

Das Erste, was ich empfehle, wenn du eine Idee oder ein Projekt planst, setz dich hin und beantworte die wichtigsten W-Fragen kurz und prägnant. Das hört sich trivial an, aber genau das wird viel zu oft vergessen. Ich habe beobachtet, dass viele Menschen mit klugen Ideen, sehr schnell viel zu tief in die Idee einsteigen, sich dabei verzetteln und die wesentlichen Infos eines Projekts einfach vergessen.

Wenn ich einen Gründer oder Projektinitiator berate, bitte ich sie meistens am Anfang des Gesprächs ihr Projekt kurz vorzustellen: Oft genug kommt es vor, dass viele Starter mir zehn Minuten lang eine Geschichte erzählen, bevor sie mir verraten, dass sie beispielsweise ein Buch, eine CD oder einen Film realisieren wollen. Das ist aber natürlich ein ganz zentraler Punkt, damit ich die Idee überhaupt verstehen kann. Bei vielen wäre die Aufmerksamkeit dann sicher schon weg oder im Internet hätte man vermutlich einfach weggeklickt, da man das Projekt nicht einordnen kann, obwohl es eigentlich interessant ist. Damit das nicht passiert, nimm dir ein weißes Blatt Papier und beantworte diese W-Fragen in wenigen Sätzen.

WAS? Deine Idee in 3 Sätzen.

Neue Ideen entstehen dann, wenn du offen denkst und andere Dinge in Frage stellst. Die erfolgreichsten Ideen lassen sich in wenigen Sätzen erklären und weitererzählen.

WARUM? Das große Ziel.

Die Warum-Frage ist bei der Entwicklung einer Idee die zentrale Frage. Beantworte, welches Problem deine Idee löst, welches Ziel die Idee verfolgt und welchen Nutzen sie für die Zielgruppe hat. Alleinstellungsmerkmale sind oft der Schlüssel zum Erfolg einer Idee.

WER? Die Perspektive wechseln.

Beschreibe die Zielgruppe deiner Idee eindeutig (z.B. Geschlecht, Alter, Interessen). Je besser du deine Zielgruppe kennst, desto einfacher kannst du den Nutzen deiner Idee prüfen.

WO? Idee trifft auf Zielgruppe.

Beschreibe, was das Ergebnis deiner Idee ist (z.B. ein Produkt, ein Service oder ein Event) und wo deine Zielgruppe das Produkt nutzen wird (z.B. auf dem Handy, zu Hause, auf der Arbeit).

WANN? Der richtige Zeitplan.

Zu jeder guten Idee gehört gutes Timing. Notiere den Zeitplan für die Umsetzung deiner Idee.

Denk immer daran, dass du oft mit Menschen über dein Projekt sprichst, die dich, deine Idee oder deine Organisation noch gar nicht kennen. Hier ist es wichtig die W-Fragen gut im Kopf zu haben, damit du deinen Gesprächspartner abholen kannst. Wenn das Interesse für deine Idee dann geweckt ist, kannst du natürlich tiefer einsteigen und über die Details oder die Hintergründe deiner Idee sprechen. Viele Projekte, die scheitern und nicht realisiert werden können, haben sich die W-Fragen nicht in Ruhe gestellt. Also nehmt euch wirklich Zeit dafür, es ist das Fundament und der rote Faden für ein erfolgreiches Projekt!

Auch wenn Projekte wachsen und größer werden, empfehle ich dir immer zu überlegen, was ist der Kern deiner Idee. Fokussier dich darauf und kommuniziere das klar und deutlich!

Weniger ist mehr

Einer der häufigsten Gründe, warum gute Projekte und Ideen aus meiner Sicht scheitern, ist, dass sie zu komplex werden und dann auch nicht mehr so leicht kommunizierbar sind. Oft ist die ursprüngliche Idee noch sehr einfach, doch im Laufe der Zeit kommen immer mehr kleine und große Ideen dazu, die das gesamte Projekt verkomplizieren. Ein Beispiel, um das zu illustrieren: Ich habe einige Projekte auf Startnext gesehen, die dann nicht nur ein Buch machen, sondern auch einen begleitenden Film, eine Lesereise und von jedem Buch auch noch 10% an gemeinnützige Organisationen spenden wollen – und am Besten soll alles auf einmal kommuniziert werden. Das spiegelt sich dann auch in den ausgewählten Bildern oder in dem Video wider, die dann vollkommen überladen sind und den Fokus verlieren. Auch wenn Projekte wachsen und größer werden, empfehle ich dir immer zu überlegen, was ist der Kern deiner Idee. Fokussier dich darauf und kommuniziere das klar und deutlich!

Die Warum-Frage

Ich habe mich oft gefragt, warum manche Projekte plötzlich durch die Decke gehen. Ist das Zufall, Glück, der richtige Zeitpunkt oder kann man das planen? Sicherlich spielen alle Punkte hier eine Rolle, aber eins haben viele erfolgreiche Projekte gemeinsam: Die Initiatoren von erfolgreichen Projekten beantworten nicht nur, was sie für ein Projekt machen, sondern warum sie es machen. Also sie erklären zum Beispiel nicht nur, um welches Thema sich ihr Dokumentarfilm dreht, sondern warum es ihnen wichtig ist, den Dokumentarfilm zu realisieren und wie sie auf die Idee gekommen sind. Probier es aus, und erzähle nicht nur was du machst, sondern warum du es macht. Ich bin mir sicher, du wirst mehr Menschen für deine Idee begeistern können.

Der Perspektivwechsel

Jeder von uns kennt den blinden Fleck bei seinen eigenen Projekten. Wenn man schon lange an einem Projekt arbeitet, sieht man die wichtigsten Punkte oft nicht mehr, da man zu tief drin steckt. Um ein Projekt weiterzuentwickeln oder gut zu kommunizieren, ist es aber unerlässlich immer mal wieder die Perspektive zu wechseln und das eigene Projekt aus der Brille des Nutzers, des Kunden oder des Unterstützers zu betrachten. Empfehlenswert ist es auch immer, neue Ideen einfach mal Freunden, Kollegen oder Nutzern vorzustellen und sie zu fragen, ob sie die Idee verstehen und was sie noch verbessern würden. Auch dieser Punkt erscheint sehr simpel, aber es wird auch viel zu oft vergessen.

Am Ende bleibt mir nur zu sagen, dass man zwar viele Dinge vorausplanen kann, aber letztendlich ist es wichtig irgendwann einfach anzufangen und Dinge auszuprobieren. Wenn du dein eigenes Projekt realisierst, wird es immer viele erste Male geben, aus denen du unglaublich viel lernen kannst. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg für deine Idee!

Dieser Artikel erschien das erste Mal im Rahmen des Buchprojekts Ein gutes Ziel, das auch erfolgreich über Startnext finanziert wurde.

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