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Wie der Verein Bantabaa Geflüchteten eine Job-Perspektive bietet
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Wie der Verein Bantabaa Geflüchteten eine Job-Perspektive bietet

Anna Theil
06.09.2016
4 min Lesezeit

Es gibt viele Projektstarter auf Startnext, die uns mit ihrem Engagement sehr beeindrucken. So wie die Rechtsanwältin Brigitte Varadinek, die gemeinsam mit ihrer Tochter Annika das Ausbildungsprojekt "Bantabaa FoodDealer" gestartet hat. Mit einem sozialen Cateringservice möchten sie Geflüchteten eine Job-Perspektive bieten und sie auf den Arbeitsmarkt in der Gastronomie vorbereiten.

Wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind Brigitta und Annika Varadinek, wir sind Mutter und Tochter. Annika hat letztes Jahr ihren Traum vom eigenen Café erfüllt, Brigitta ist Rechtsanwältin.

Anfang 2015 haben wir den Verein Bantabaa e.V. in Berlin Kreuzberg gegründet. Bantabaa bedeutet in der westafrikanischen Mandinka-Sprache "Treffpunkt": Wir wollten Geflüchteten einen Ort zum Ankommen geben und sie u.a. mit Deutschkursen, Rechtsberatung und Hilfe bei der Wohnungssuche und bei der Integration unterstützen. Zu einer nachhaltigen Integration gehören Arbeit und Arbeitsplätze. Daher haben wir das Ausbildungsprojekt Bantabaa FoodDealer konzipiert und ein soziales Cateringunternehmen gegründet. Innerhalb des Caterings werden Geflüchtete für Arbeitsstellen in der Gastronomie qualifiziert und Arbeitsplätze geschaffen. Unser Ziel ist Geflüchteten, die nach einer häufig traumatisierenden Flucht in Großstädten wie Berlin stranden, die Chance zu geben ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Wir wohnen selbst im Wrangelkiez in Berlin Kreuzberg und sind durch unsere Hunde täglich im Görlitzer Park unterwegs. Die Situation rund um den Park wollten wir nicht mehr länger hinnehmen: Menschen, die ohne Perspektiven hier verharren und gezwungen sind in die Schattenwirtschaft abzutauchen, um ihr Leben bestreiten zu können.

Viele der so genannten "Lampedusaflüchtlinge" sind in Italien als politische Geflüchtete anerkannt, dürfen dennoch in Deutschland nur in Ausnahmefällen arbeiten, da die europäische Freizügigkeit für diese Menschen nicht gilt. Aber auch Asylbewerbern in Deutschland ist der Zugang zum Arbeitsmarkt nur nach Überwindung erheblicher bürokratischer Hindernisse möglich.

Bis die europäische Flüchtlingspolitik hierfür eine Lösung gefunden hat, werden wir aktiv: Mit Bantabaa FoodDealer möchten wir Geflüchtete in den Arbeitsmarkt integrieren und Lebensperspektiven jenseits von Ablehnung und Armut eröffnen.

Warum ist es euch wichtig, das Projekt zu realisieren?

Es ist ein Privileg, eine Ausbildung machen zu können, zu studieren oder einen Job auszuüben. Jeder Mensch hat eine Chance verdient, und zwar unabhängig von Hautfarbe und Geburtsort! 

Wir wollen Geflüchtete, die viel auf sich nehmen um hier in Deutschland zu leben, bei der Integration begleiten. Dies kann langfristig nur erreicht werden, wenn die Menschen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können. Hier möchten wir mit Bantabaa FoodDealer ansetzen und den Geflüchteten nicht nur eine Qualifikation mitgeben, sondern echte berufliche Perspektiven eröffnen - für ein Leben hier in Deutschland, in Europa oder in ihren Heimatländern.

Mit wem würdet ihr gerne zusammen arbeiten?

Wir sind aktiv auf der Suche nach Kooperations- und Finanzierungspartnern, die sich gemeinsam mit uns der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten widmen möchten und unsere Vision teilen und unterstützen. Hierfür kommen Verbände, Gastronomieunternehmen oder auch NGOs in Frage.
Wichtig zu erwähnen ist, dass jeder von uns einen Teil zur Integration von Geflüchteten beitragen kann, sei es mit finanzieller Unterstützung oder ehrenamtlichen Engagement.

Was sollten mehr Menschen wissen?

Wir engagieren uns mit viel Energie und Herz und zum größten Teil mit ehrenamtlicher Hilfe für das Ausbildungsprojekt Bantabaa FoodDealer. Bis jetzt hat sich der Verein lediglich durch Spenden von Familien und Freunden finanziert, hier kommen wir nun an unsere Grenzen und brauchen Unterstützung. 

Noch bis zum 22.09. läuft unsere Crowdfunding-Kampagne auf Startnext. Mit dieser Kampagne wollen wir eine Startfinanzierung für das Ausbildungsprojekt erhalten. Mit dem Geld können wir die ersten Teilnehmer, unsere sogenannten "FoodDealer", innerhalb des modularen Ausbildungskonzepts qualifizieren.

Barrieren abzubauen und Verständigung zu schaffen sind genauso Teil unser Vision wie die Umsetzung des Projekts selbst. Daher veranstalten wir jeden Freitag ein Soli-Dinner vor unserem Verein, wo ein Austausch zwischen Anwohnern, Interessierten und Geflüchteten stattfindet. Wir wollen dies gemeinsam zu einem Treffpunkt für Freundschaft und Solidarität machen für ein harmonisches Zusammenleben.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für euer Projekt!

Hier könnt ihr das Projekt Bantabaa unterstützen.

© Fotos: Bantabaa e.V.

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