Marx‘ großes Verdienst liegt darin, Gesellschaft als Prozess, als Bewegung, getrieben durch ihre inneren Widersprüche zu begreifen. Gerne wird darauf verwiesen, dass die klassenlose Gesellschaft, wie Marx sie sich erwartete, nicht eingetroffen ist, um damit das Werk als Ganzes zu diskreditieren. Übersehen wird dabei, dass viele Prozesse und Mechanismen, wie er sie beschrieben und für die kapitalistische Produktionsweise als wesentlich betrachtet hat, heute nach wie vor gelten. Die ungleiche Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums, Ausbeutung von Mensch und Natur oder die Fetischisierung der Ökonomie können als die offensichtlichsten Beispiele angeführt werden. Gerade in einer Zeit, in der die gesellschaftlichen Gegensätze sich offen und brutal zuspitzen, die historische Dynamik uns mitzureißen droht und uns teils ohnmächtig zurücklässt, kann das Marxsche Denken einen wichtigen Ansatz zum besseren Verständnis unserer Lage bieten.
Daher möchten wir ein Jahrbuch für marxistische Gesellschaftstheorie herausgeben, in welchem theoretische Artikel, ausführliche Rezensionen, Nachdrucke schwer zugänglicher Texte und Debatten-Beiträge im weitesten Sinne abgedruckt werden. Erfahrene WissenschafterInnen sollen ebenso zu Wort kommen wie junge AutorInnen. Der erste Band, dem dieses crowdfunding gewidmet ist, visiert einen Umfang von etwa 300 Seiten an und erscheint in der Reihe kritik & utopie bei mandelbaum.
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