Das beliebte Karl-May-Fest in Radebeul ist seit vielen Jahren fester Bestandteil in der regionalen Veranstaltungslandschaft. Hier werden große und kleine Fans von Karl May, von Indianern und dem Wilden Westen, vom Sternreiten und der Kultur der amerikanischen Ureinwohner jedes Jahr aufs Neue fasziniert. Das muss dieses Jahr leider ausfallen – nicht so aber die bei Sammlern beliebte Karl-May-Medaille und das „Goldwaschen“, diesmal im praktischen Set für Zuhause.
Mit dem Verkauf jedes Dankeschöns spenden wir 50% der Netto-Einnahmen an den Dresdner Verein One Spirit Deutschland e.V. Das Geld geht von dort direkt an die Lakota-Indianer, die stark von der Corona-Krise betroffen sind. Die schlechte medizinische Versorgungslage verschärft die ohnehin schwierigen Lebensbedingungen dieser faszinierenden aber stark gefährdeten Kultur der amerikanischen Ureinwohner.
2006 hat die amerikanische Rentnerin Jeri Baker den One Spirit e.V. gegründet, um den Lakota-Indianern auf der Pine Ridge Reservation in Süddakota zu helfen. Diese leben unter Bedingungen, wie man sie in den USA nicht erwarten würde (Arbeitslosigkeit auf der Reservation ca. 85%, keine Handwerker oder Industrie etc., hohe Alkohol- u. Drogenabhängigkeit, schlechte Schulen und Gesundheitsstationen, die Einwohner erhalten Lebensmittelhilfen, die aus Fertigprodukten bestehen). Dies führt zu ungesunder Ernährung mit billigen Lebensmitteln und vielen gesundheitlichen Probleme wie Diabetes oder Bluthochdruck. Die Lebenserwartung beträgt nur ca. 50 Jahre!!!! Die Lebensmittel reichen in der Regel nur für ca. 3 Wochen des Monats, regelmäßiges Hungern ist normal. Viele Bewohner wohnen lediglich in Wohnwagen oder Hütten ohne Strom und fließend Wasser.
Hauptziel von One Spirit ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, damit die Lakota nicht ewig abhängig bleiben. Dazu gibt es verschiedene Programme, die mit den Lakota, die auf der Reservation leben und die Problematik kennen, erarbeitet wurden. Dazu zählen z.B.:
• Lebensmittelprogramm: Zunächst gab es nur Lieferungen, vor 1 Jahr wurde mit Hilfe von One Spirit ein Schlachthaus gebaut, dort können die Büffel, welche die Indianer züchten, preisgünstig geschlachtet und verarbeitet werden - das hat Jobs geschaffen. Es wurden auch Gewächshäuser gebaut zum Anbau von Gemüse und getestet, was dort auf dem kargen Boden wächst.
• Jugendprogramme: Perspektive für die Jugendlichen durch Aufrechterhalten der Kultur, Lakota-Sprache und Tradition, so werden z.B. Sommercamps organisiert und Ritte.
Mit den eingehenden Spenden werden Hilfen gegen die Corona Pandemie unterstützt und Lebensmittel, Desinfektion, Seife und Nähmaterial für Masken gekauft. Die derzeitige medizinische Ausstattung ist katastrophal: für 40.000 Personen gibt es nur ein Beatmungsgerät. Die Wohnverhältnisse, in denen oft bis zu 8 Personen auf engstem Raum leben, machen Isolation nicht möglich, es gibt kein fließendes Wasser und keine Desinfektionsmöglichkeiten. Viele Lakota haben schwere Vorerkrankungen.
One Spirit ist seit 2014 auf dem Karl-May-Fest dabei, die Tänzer der Lakota konnten wir letztes Jahr zum ersten Mal einladen. Sie waren absolut begeistert von dem Respekt und der Neugier, die ihnen von den Besuchern entgegengebracht wurden. Sie konnten kaum glauben, dass sich so viele Kinder und sogar Erwachsene als Indianer kostümiert hatten. Zuhause sind Indianer eher etwas Schlechtes und ihnen wird oft Ablehnung zuteil. Sie waren schon voller Vorfreude auf dieses Jahr...