Der Staudamm hat Risse
Das mit dem Krautfanding habe ich total missverstanden. Der Typ hat sich halb tot gelacht, als ich ihn gefragt habe, was er mit den vielen Krautköpfen anfangen würde. Jetzt weiss ich, dass es um Geld geht. Die Menschen sind verrückt danach. Aber essen können sie es auch nicht. Münzen sind zu hart, Scheine haben keinen Nährwert. Sie wollen es haben, damit sie es gleich wieder hergeben. Sie tauschen es gegen etwas, was sie dann tatsächlich essen können. Ziemlich umständlich, wenn ihr mich fragt. Warum lassen sie sich nicht gleich etwas Essbares geben?
Wie auch immer, der Typ hat gesagt, dass sich im Staudamm Risse zeigen. Eine knappe Woche nach Fertigstellung ist der Damm schon porös. Das mit dem Staudamm soll ich mir so vorstellen, wie die Mauern des Geldspeichers vom alten Dagobert. Im Geldspeicher ist unendlich viel Zaster. Er aber sitzt außerhalb des Geldspeichers, sinnbildlich also am Fuß des Staudamms und die Penunze sickert kreuzerweise durch. Schon zwei Unterstützer wollen ein Buch. Das sind zwei Walnüsse für mich. Das reicht gerade mal als Mahlzeit für einen Tag. Wenn ich mir vorstelle, dass der Winter lang und hart wird, bekomme ich jetzt schon Schüttelfrost. Da braucht es schon noch ein kleines Erdbeben, damit die Risse größer werden und die Moneten fließen. Es muss ja kein Dammbruch sein.
Hoffen wir das Beste. In vierzig Tagen wissen wir mehr.
Eure Rebecca
P.S.: Angeblich schreibt der Typ am zweiten Band. Er will mir aber nicht sagen um was es geht. Das ist doch die Höhe. Ich hab's ihm in aller Deutlichkeit gesagt: Wenn ich nicht die Hauptperson bin, wird das Buch ein Flop. Das hat gesessen.