Der Betrag deckt die Kosten für die Produktion des mehrminütigen Videos, die Startnext-Gebühren und die Umsatzsteuer, der Journalismus unterliegt.
Als ich am 4. September 2019 für ein Filmgespräch zu meinem Film "Ein strahlendes Land - Mit dem Geigerzähler durch Deutschland" nach Chemnitz reisen musste, weigerten sich gleich drei Taxifahrer, mich, eine schwarze Person, zu befördern. Einer der Taxifahrer attackierte mich sogar körperlich. Die ganze Geschichte erzähle ich im Video oben.
Zum Zeitpunkt des Angriffs trug ich eine Videokamera, die keinen Ton aufnahm. Eine Produktionsfirma hatte mich damit ausgestattet, um für eine Fernsehproduktion Alltagsrassismuserlebnisse zu dokumentieren. Die Produktionsfirma kam in einer ersten Einschätzung zu dem Ergebnis, dass ein Fehlverhalten der Bundespolizisten vorliege, konfrontierte die Bundespolizei, verwendete das aussagekräftige Material jedoch nicht. Ich bin der Meinung, dass die Bilder, die bei meiner Arbeit als Journalist entstanden sind, an die Öffentlichkeit gehören, weil sie den Umgang mit People of Color in Chemnitz dokumentieren. Die juristische und journalistische Aufarbeitung des Vorfalls hat einige Zeit in Anspruch genommen, daher die Veröffentlichung des Videos zum jetzigen Zeitpunkt. Die Produktion des kurzen Films hat leider Geld gekostet, das nicht anderweitig, etwa durch Einnahmen bei Youtube oder Werbung gedeckt ist - deshalb dieses Crowdfunding für alle, die es unterstützen möchten und können.
Ziel ist die Deckung der Produktionskosten des Videos von dem Vorfall in Chemnitz.
Weil Rassismus in Chemnitz kein Einzelfall ist, das, was mir passiert ist, an die Öffentlichkeit sollte, ich an dem Video nichts verdiene, als Profi aber von Journalismus lebe und Crowdfunding eine faire Form der Journalismusfinanzierung ist.
Die Einnahmen des Crowdfundings fließen allein in das Honorar für den Profi-Cutter des Videos. Vier Prozent der Finanzierungssumme gehen als Transaktionskosten an Startnext. Ein dritter Posten ist die Umsatzsteuer (5 Prozent).
Marvin Oppong (*1982) ist freier Journalist und Dozent aus Bonn. Im Fokus seiner Berichterstattung stehen Korruption, Lobbyismus, Datenschutz und Medienthemen. Oppongs Beiträge erschienen bisher unter anderem in den Nachrichtenmagazinen SPIEGEL und stern, in der Wochenzeitung DIE ZEIT, ebenso wie in den Tageszeitungen Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau oder dem Nachrichtenportal SPIEGEL ONLINE. Weitere Veröffentlichungen der Recherchen strahlten NDR und WDR in TV-Sendungen aus.