"Du musst dein Ändern leben" handelt von Utopien und dem Mut zum Aufbruch in dieselbigen. Es geht um Hingabe und um Leidenschaft für die Dinge für die man "brennt".
Es geht auch um Gemeinschaft und darum, neue Wege des Zusammenlebens und -arbeitens zu suchen. Solche, die Freiräume ermöglichen und fördern, statt sie zu begrenzen.
Es geht darum, dass es keine Zufälle gibt wenn sich Menschen begegnen, sich Lebendigkeit entwickelt und Kreise sich schließen. Es geht um Vertrauen und darum, das auch Scheitern wertvoll sein kann, weil jedem Ende ein Anfang folgt.
Ich habe meine Protagonisten insgesamt ein Jahr lang mit der Kamera begleitet und sie dabei beobachtet, wie sie den mitlerweile berühmten Kulturdachgarten "Klunkerkranich" in Neukölln erschaffen. Innerhalb dieser turbulenten Zeit waren sie immer wieder mit diversen projektbezogenen Widrigkeiten und auch auch persönlichen "Katastrophen" konfrontiert.
Durch ihre Offenheit mir gegenüber ist es mir möglich einen intimen und ehrlichen Film zeigen zu können.
Mein Film ist zudem ein Berlin-Film - genauer gesagt ein Neukölln-Film. Ich verstehe ihn als Dokument seiner Zeit, die geprägt ist von Gleichzeitigkeit, Individualisierung und zunehmend prekären Lebensverhältnissen. Der Film ist eine Einladung zum "Do it yourself", denn er erzählt im Besonderen von einem Konzept der Vernetzung, Zusammenarbeit und Kooperation, welches als Erfolgsrezept im Sinne eines SINN-volleren Lebens zukunftsweisend ist..
Das Ziel bzw die Motivation des Filmes findet sich bereits in seinem Titel wieder. Der Film richtet sich an all diejenigen, die sich gerne aus dem Fester lehnen, die sich Offenheit, Lust und Fantasterei bewahrt haben oder diese Aspekte wieder finden wollen. Ich möchte diejenigen erreichen, die das Schöne, Wahre und Gute suchen und gemeinsam dafür kämpfen, statt sich individuell einer lebensfeindlichen Leistungsgesellschaft zu unterwerfen.
Ich selbst bin 2012 zum ersten mal in Kontakt mit meinen Protagonisten bzw. ihrem damaligem "geheimen" Kellertheater - dem ZU HAUSE e.V. gekommen. Ich war verzaubert von diesem mysteriösen Ort in den Kellerhallen der alten Kindlbrauerei in Neukölln. Das war keine sich selbst anbiedernde Komerz-Hüpfburg für Erwachsene, wie man sie heutzutage in Neukölln an fast jeder Ecke findet, sondern wirklich ein "Magisches Theater". Nachdem man hinabgestiegen war und durch den über 60 Meter langen, düsteren Gang gelaufen war, erreichte man schließlich den großen Fest-und Theatersaal. Nach einer Spende trat man ein und driftete in diese andere Welt hinein: Absinth, rauchige Luft, herzlich-rauhe Konzerte, abstruses Off-Theater und viele unangepasste Gemüter, die sich hier fanden um sich auszutauschten und mehr und mehr zu einer Gemeinschaft zusammenwuchsen. Das ZU HAUSE Theater gibt es seit 2013 nicht mehr, aber heute lebt der Ort von und für Kunst und Sub-Kultur weiter. Es gibt dort Ateliers und Proberäume, Werkstätten und den großen "Dorfplatz" auf dem die Künstler sich treffen. Ich selbst teile mir dort mit anderen Leuten einen Musikproberaum. So kam es, dass ich eines Tages von der bevorstehenden Baumaßnahmen auf dem obersten Parkdeck der Neukölln-Arcarden erfuhr. Nachdem ich das erste mal dort oben war und sah, wie viele leute hier am Werk waren um ein neues "ZU HAUSE" für Neukölln in luftiger Höhe entstehen zu lassen, traf ich kurzerhand die Entscheidung einen Film hierüber zu machen.
Ich möchte mit diesem Film zeigen, dass wir alle die Möglichkeit haben kulturelle Vielfalt zu schaffen und das zu unterstützen, was uns wichtig und sinnvoll erscheint.
Der wichtigste Grund für eine Unterstützung dieses Filmes ist, dass er gesehen werden kann. Ich möchte das was ich erlebt, recherchiert und an Erkenntissen gewonnen habe, mit möglichst vielen Menschen teilen und gleichzeitig ein Stück Neukölln-Geschichte festhalten.
Durch euren Beitrag unterstützt ihr zum einen, den künstlerisch anspruchsvollen und formatunabhängigen Autorenfilm und helft mir persönlich, meinen Film zu einem sehenswerten und professionellen Abschluss zu bringen.
Der Film soll dann im Spätsommer/Herbst 2014 seine Weltpremiere auf dem "Klunkerkranich" feiern und später auf internationalen Filmfestivals gezeigt werden.
Für mich ist dieser Dokumentarfilm auch die Abschlussarbeit meines Filmstudiums. Zum einen bedeutet dies, dass ich das Projekt bisher auf absoluter low-budget-Ebene gestämmt habe (denn als Filmstudent erhält man in der Regel keine Filmförderung), zum andern bedeutet dieser "Mangel" auch absolute Autonomie hinsichtlich Gestaltung und künstlerischer Freiheit, was ich als sehr wertvoll erachte.
Als Dankeschön für eure Unterstützung erwarten euch viele kleine und auch einige sehr exklusive Anerkennungen. (siehe Liste)
Die Dreharbeiten seit Anfang Juli 2014 abgeschlossen. Die Fundingsumme wird ausschließlich für die Postproduktion benötigt. Im einzelnen benötige ich das Geld für:
[1] Technische Aufrüstung des Avid-Schnittplatzes
[2] Studiokosten - Farbkorrektur
[3] Filmtonmischung
[4] Produktion der Filmmusik
[5] Untertitel
[6] Finalisierung der DVD (Authoring, Pressung, Cover, Design)
[7] Filmmusik
[8] Bewerbungskosten Filmfestivals
[9] Aufwandsentschädigung meiner Mitarbeiterin Pauline Völker (Schnitt)
[1 ] Benjamin Riehm (Buch, Regie, Kamera)
[2] Pauline Völker (Schnitt)
[3] Ulja Jäger (Projektassistenz)
[4] Sebastian Ruflos (Ton)
[5] Bruno Bieri / Sandro Schneebeli / Nos Envolées