Herz Bewahren und Schenken
Liebe Förderer und Freunde der Palästina-Reise von Erzähler ohne Grenzen,
es wird Zeit, dass Ihr Nachricht von uns bekommt.
Wir sind zufrieden, dass unsere Arbeit als Erzähler ohne Grenzen vielen Kindern in Palästina Freude gemacht hat. Wir hatten viele glückliche und liebevolle Begegnungen vor einem Hintergrund, der es nicht leicht macht, das eigene Herz zu bewahren.
Seit 12 Tagen fuhren wir durch Israel und Palästina und haben an 8 verschiedenen Orten 16 mal miteinander gut aufgebaute und vielseitige Erzählvorstellungen geben können. 2 Schulen sind noch zu besuchen, bis wir am 15. Februar sehr früh am Morgen die Heimreise antreten. Kinder und Erwachsene möchten wir auf dieser Reise inspirieren, die von uns erzählten Märchen und Geschichten weiter zu geben. Charles Aceval hat seine Erzählungen manchmal mit einer Botschaft begonnen: Das Wort, die Geschichten, sind überall dort, wo Menschen sind auf der Welt und sie reisen mit ihnen. Nehmt sie in Eure Herzen und erzählt sie weiter Euren Brüdern, Schwestern, Freunden.
Wir vier „Erzähler ohne Grenzen“, Helga, Charles, Micaela und Roana, knüpften ein Band zwischen Europa, Nordafrika und Palästina für palästinensische Kinder, deren physischer Horizont begrenzt ist durch Mauern.
Unsere Auftritte wurden zum größten Teil vom französisch-deutschen Kulturinstitut in Ramallah – Institut Francais und Goethe Institut organisiert, das mit einem Bibliotheksbus täglich im ganzen Land unterwegs ist und uns mit ins Programm nahm. Wir waren ein besonderes Geschenk für Kinder, die dort Bücher ausleihen. Oft mussten wir trotz sorgfältiger Organisation von Seiten des Institutes an den Zielorten Geplantes umwerfen, und offen sein für immer wieder überraschende Situationen. Doch wenn unvorhergesehenes auftaucht, öffnen sich auch manchmal Türen zu unerwartet schönen Ereignissen. So waren manche Begegnungen im Erzählen unserer Märchen gerade dann besonders gelungen.
Wir sind unzählbar viele Stunden im Auto auf guten und schlechten Straßen unterwegs gewesen und haben uns sehr oft verfahren. In Palästina funktioniert kein GPS und die Straßenkarten sind nicht ausreichend. Man muss oft nach dem Weg fragen und bekommt nicht immer die richtige Richtung gezeigt. Gleich in den ersten Stunden der Reise wurden Geduld und Improvisationstalent im Team stark auf die Probe gestellt. Wir konnten unser gebuchtes Quartier in Jenin nicht erreichen, denn, als wir nach mehreren Hindernissen endlich dort anlangten, war der Checkpoint zwischen Israel und dem Westjordanland geschlossen. Das Team hat sich mit Geduld, Ausdauer, Können und vor allem liebevollem Umgang miteinander bewährt. Traurig war für uns, dass Helga in Nazareth von einer Lebensmittelvergiftung erwischt wurde, die sie für ein paar Tage ins Bett zwang. Sie hat den anderen drei sehr gefehlt. Doch es war immer alles wie in den Märchen, von denen wir erzählen: nach starken Prüfungen wurden immer die Ziele erreicht, wurde bis jetzt immer wieder „alles gut“auf dieser Tournee in Palästina.
Was auf den vielen Wegen zu den Zielen in Ramallah, Jenin, Jerusalem, Hebron und Beit Jala geschah, wird noch lange erzählt werden, so wie die Märchen und Geschichten, die wir einander und den Kindern schenkten.
Herzliche Grüße und ein ebensolcher Dank fürs Mithelfen, dass dies möglich werden konnte!
Micaela Helga Charles Roana – 13.2.2015
P.S. Auf den facebook-Seiten von Charles Aceval, Micaela Sauber, Roana Sorriso und Helga Petri sowie Bibliobus Ramallah können Bilder angeschaut werden.
