Druckkostenzuschuss und Garantieabnahme für eine Buchveröffentlichung bei DOM-Publishers.
Das Buch ist das Resultat meiner Forschungstätigkeit im Nachdiplomstudium in Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich. Im Zentrum meines Interesses stand dabei die Rolle der Baustelle im architektonischen Entwurfsprozess, wobei ich das Schaffen der italo-brasilianischen Architektin Lina Bo Bardi und der brasilianischen Architektengruppe Grupo Arquitetura Nova untersuchte.
Beide sehen die Baustelle als Ort des Experimentierens und des kreativen Austausches. Ihr Bestreben geht dahin, die Trennung zwischen Architekturkonzeption und Bauarbeit so weit wie möglich aufzuheben. Lina Bo Bardi ist berühmt dafür, ihre Entwurfszeichnungen auf der Baustelle an die entstehenden Wände gezeichnet zu haben. In den 1970er-Jahren hat sie ihr Büro sogar ganz aufgegeben und das Entwerfen auf die Baustelle verlegt. Für die Grupo Architetura Nova sollten die Spuren der Bauarbeit in der Architektur lesbar sein.Sie erprobten die kreative Zusammenarbeit mit den Bauarbeitern. Beide unterscheiden sich von den herrschenden brasilianischen Architekturströmungen der 1960er- und 1970er-Jahre besonders durch ihre kritische Haltung gegenüber dem damaligen westlich orientierten Modernisierungsprozess «von oben»; beide versuchten, eine Architektur ausgehend von den realen Lebensumständen und Produktionsmittel des brasilianischen Volkes zu schaffen.
Gerade heute, wo die Trennung zwischen abstraktem Entwurf und körperlicher Arbeit absurde Ausmasse annimmt, ist die Suche nach einer "anderen Baustelle" in den Arbeiten und Reflexionen Lina Bo Bardis und der Grupo Arquitetura Nova enorm aktuell. Durch die Digitalisierung arbeiten Architektinnen und Architekten in zunehmender Distanz zur Sache und Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter haben immer weniger kreative Betätigungsmöglichkeiten in ihrem Metier.
Die Verlagerung der Architekturdebatte auf die Baustelle könnte der Architektur zu einer anderen Praxis verhelfen und sie für neue Qualitäten empfänglich machen.
Während Lina Bo Bardi in den letzten Jahren in Europa einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat, ist die etwas jüngere Grupo Arquitetura Nova hier weitgehend unbekannt. Bis anhin gibt es weder Veröffentlichungen, die sich explizit mit der Rolle der Baustelle in der Arbeit Bo Bardis befassen noch Publikationen über die Grupo Arquitetura Nova. Diese Lücke soll das aus meiner Forschungstätigkeit erarbeitete und reich illustrierte Buch schliessen.
Das Buch umfasst ca. 250 Seiten inkl. Fotos (s/w und color) und Zeichnungen und wird im Frühling 2020 bei DOM-Publishers aus Berlin in der Reihe Grundlagen erscheinen.
Die Gesamtkosten für die professionelle Endredaktion, das Fachlektorat, die Bildbearbeitung und die grafische Gestaltung durch den Verlag und schliesslich für den Druck belaufen sich auf 18'400 Euro. Die Gesamtfinanzierung des Buches kann wie üblich nicht vom Verlag übernommen werden, sodass ich für einen sogenannten Druckkostenzuschlag etwas mehr als 12'000 Euro aufkommen muss. Damit das Buch gedruckt werden kann, benötige ich also eure Unterstützung!
Die Publikation meiner Forschungsarbeit wurde durch Vielfältige Förderung ermutigt und geehrt: Unter anderem von Dr. Sylvia Claus, leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich, sowie Prof. Dr. Ita Heinze-Greenberg Titularprofessorin für Architekturgeschichte der Moderne am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich.
Nicht zuletzt von Dr. Philipp Meuser, Verlagsleiter von Dom-Publishers in Berlin, der einer Publikation des Buches mit grossem Interesse zugestimmt hat.