Kurzes Vorab-Video auf Youtube: https://youtu.be/09_LLkn99rc
Das Dokumentarfilm-Projekt soll den jetzigen, fragilen Ist-Zustand des Dragonerareals in Bildern und Interviews vor dem großen Umbau festhalten und dabei den Bezug zu Vergangenheit und Zukunft aufzeigen.
Das Dragonerareal ist eine altes Kasernengelände aus dem 19. Jahrhundert und liegt umschlossen von Häusern, hinter dem Rathaus Kreuzberg und dem Finanzamt. Obwohl es sich hinter diesen beiden großen Gebäuden befindet, in denen viele Menschen arbeiten und viel Publikumsverkehr herrscht, ist es merkwürdigerweise kaum jemandem aufgefallen. Genutzt wird es zur Zeit u. A. von Gewerbe (viele Autowerkstätten), Künstlern, Initiativen und einem Club. Hier befinden sich alte Gebäude mit Wildwuchs zwischen Backsteinen, kleinen Gassen und trotz der vielen Autos herrscht dort angenehme Ruhe. Fast schon eine kleine Oase.
Seit 2010 und später auch mit dem geplanten Verkauf an Investoren wurden stetig mehr Menschen darauf aufmerksam und begannen es zu entdecken. Durch bürgerliches Engagement konnte der Verkauf verhindert bzw. sogar rückabgewickelt werden. Es wurde darum gekämpft und erreicht, dass das Gelände in öffentlicher Hand bleibt. Schließlich begann ein einzigartiges, paritätisches Modellprojekt, an dem viele Initiativen, Anwohner und dort ansässige Gewerbetreibende beteiligt sind.
Es geht bei dem Dokumentarfilm also nicht nur um das Gelände an sich, vielmehr stehen die Akteure im Vordergrund, die dort arbeiten oder sich dafür engagieren. Indem sie in Interviews ihre unterschiedliche Sicht schildern, was sie damit jeweils verbindet und was sie sich davon erhoffen, entsteht nach und nach ein vielschichtiges und lebendiges Bild des Dragonerareals und man erfährt welche Bedeutung das Gelände geschichtlich, politisch und für den Einzelnen persönlich hat und was vielleicht in Zukunft daraus werden kann.
In den Schilderungen der einzelnen Akteure geht es zunächst darum, wie sie das Gelände in seiner Gesamtheit mit dessen Vergangenheit wahrnehmen. Der Blickwinkel geht dann immer weiter ins Detail und aus der persönlichen, gegenwärtigen Perspektive schildern sie ihre Wünsche, Ängste und Vorstellungen für die Zukunft.
Die Überlegungen der Protagonisten gehen währenddessen oft über das Dragonerareal hinaus. Es geht abschließend vielmehr um die Auseinandersetzung mit dem Thema, wie mit den Veränderungen, die global und gesellschaftlich geschehen, Stadtentwicklung möglich ist und wie wir in Zukunft leben wollen.