Ziel erreicht? Dann sind wir auf der sicheren Seite für den Bau des neuen Krans! Sollte was übrig bleiben oder mehr generiert werden (wow, das wäre unglaublich toll!), geht das in weitere Reparaturen und die nächsten Einsätze
Zivile Seenotrettung ist was ganz Konservatives und überaus Menschliches. Alle Seefahrer:innen wissen das und wollen auch selbst aus Seenot gerettet werden. Die Vorstellung, auf einem nicht seetauglichen Boot unterwegs zu sein, ggf. zu kentern und das eigene Leben zu verlieren, macht uns sprachlos. Auch Flüchtende macht das sprachlos. Aber es ist aus ihrer Sicht der bessere Weg, als all das, was sie hinter sich haben. Wir respektieren ihre Entscheidungen. Wir wissen, dass mit der zivilen Seenotrettung Probleme nicht nachhaltig gelöst werden. Wir handeln nach unserer Menschenpflicht und in Anbetracht von Menschenwürde und gemäß unseren Privilegien in der Lebenslotterie. Wir urteilen nicht, wir handeln. Wir sind traurig, dass Menschen den Weg übers Mittelmeer als letzte Lösung für ein menschenwürdiges Leben sehen. Wir sind wütend, weil Menschen mit Macht in Europa scheinbar kein Interesse an dieser Situation haben und wegschauen.
Wir stehen dafür ein, dass Menschen menschenwürdig behandelt werden. Während Menschen mit Macht wegschauen, fokussieren wir genau und unterstützen bei dem Weg. Das Mittelmeer ist die tödlichste Grenze der Welt. Bis Oktober sind über 2.000 Menschen im Jahr 2023 im zentralen Mittelmeer verschwunden, zzgl. Dunkelziffer. Uns lässt das nicht in Ruhe und es kann nie ausreichend Schiffe geben.
Mit einer finanziellen Unterstützung können wir das Schiff für die Seenotrettung noch besser und effektiver machen. Obwohl es schon über 100 Jahre alt ist, ist es wie ein Oldtimer oder eine gute alte Waschmaschine. Unkaputtbar und einfach wieder zu reparieren. Dafür braucht es keine moderne Technik zum Auslesen von Fehlern. Mit der finanziellen Unterstützung bauen wir einen neuen Kran. Das Schnellboot liegt auf der MARE*GO und kann selbstverständlich schon jetzt gekrant und ins Wasser gelassen werden. Bisher brauchen wir ca. 20 Minuten mit 6 Personen. Mit dem neuen Kran wären wir bei 10 Minuten mit 2 Personen. Und bei rauher See können wir dann immer noch Kranen, was im Moment wirklich schwierig ist.
Sollten wir die 5.000 € zusammenbekommen, werden wir selbst einen Kran bauen. Dieser besteht aus zwei Auslegern, die hydraulisch ausgeschwenkt werden. Über ein Windensystem wird das Beiboot dann zu Wasser gelassen. Die Ausleger besteht aus Baustahl und werden professionell an Bord und genau für unser Schiff geschweißt - d.h. eine Einzelanfertigung!
Die MARE*GO wird betrieben von Zusammenland. Das sind vor allem Raphael Reschke, Marie Becker und richtig viele Unterstützer:innen! Wir machen das alles hier ehrenamtlich.
MARE*GO
Indikator 10.7.3
Anzahl der Menschen, die im Laufe ihrer Migration zu einem internationalen Zielort gestorben oder verschwunden sind.
Durch die zivile Seenotrettung können wir versuchen, Menschen beim Übergang über die tödlichste Grenze der Welt zu unterstützen. Ohne zivile Seenotrettung werden sich Menschen trotzdem auf den Weg machen und in seeuntauglichen Booten versuchen, Land zu erreichen.