Mein Team und ich begleiten nun schon seit mehr als fünf Jahren Menschen, deren Heimat von einer Umsiedlung durch einen nahenden Braunkohletagebau bedroht ist. Das neue Projekt mit dem Namen "BrückenJahre" beschäftigt sich aber nicht einseitig mit einem Blick auf eine verfahrene Situation, sondern beleuchtet alle Seiten.
Energie kontra Heimat - Arbeit kontra Zukunft. Wohin führt uns der aktuell eingeschlagene Weg in Sachen Braunkohle?
Das bedeutet, dass wir uns die Frage stellen nach dem Wert der Arbeit und der Heimat, nach dem Stolz ein Bergmann zu sein und nach dem Bedürfnis seine Wurzeln nicht zu verlieren, wenn die eigene Heimat in Gefahr gerät.
Der Titel des neuen Films versucht die Vielschichtigkeit des Themas aufzunehmen. Die Menschen in den von der Abbaggerung bedrohten Orten, müssen die Jahre von der Bekanntgabe der Abbaggerung 2008 bis zum bisher nicht bestätigten Beginn der Räumung 2017 irgendwie überbrücken. Braunkohle wird schon seit Jahrzehnten als Brückentechnologie beschrieben – allerdings weiß auch hier niemand, in welche Epoche diese Brücke geschlagen werden soll? Und nicht zuletzt ist es die größte zusammenhängende von Menschen gebaute Maschine, die Kohleförderbrücke F60, die uns jeden Tag mit energiereicher Braunkohle, Arbeitsplätzen und Zukunftsperspektiven versorgt – und sich dabei den bedrohten Dörfern Meter um Meter nährt.
Das Thema ist uns wichtig, aber noch wichtiger ist, dass wir zu diesem Thema unabhängig arbeiten können. So haben wir es bereits bei unserem ersten Film Heimat auf Zeit getan. Damals haben wir das erste Jahr kurz nach der Bekanntgabe der Vernichtung dreier Dörfer in Brandenburg dokumentiert.
Jetzt ist es Zeit für den zweiten Teil und um auch hier unabhängig zu bleiben, dafür brauchen wir Euch.
Mit Eurer Unterstützung können wir über ein Thema berichten, fern vom Sensationsjournalismus, fern von Lobbyinteressen, wie verblüffend ähnlich sich mache Argumente von Kohlegegnern und Kohlebefürwortern sind.
Als kleines, unabhängiges Team sind wir sehr nahe an den Menschen und können in beiden Lagern Einblicke gewinnen, wie sie sonst nur selten zu erhalten sind.
Was wird das für ein Film?
Wer einen Film erwartet, der ein klares Bild für oder gegen den aktuellen Kurs in der deutschen Energiepolitik erwartet, wird enttäuscht sein – denn nichts ist nur schwarzweiß. Was wir aber wollen ist ein sehr persönlicher, mutiger und auch überraschender Film, der euch nichts vorschreiben, aber vieles in Frage stellen wird.
Zusätzliche Informationen findet ihr auch unter http://www.brueckenjahre.de