Golden City , so der Name eines legendären Clubs, der von 1947 bis 1975 in Bremens Arbeiterstadtteil Walle für wilde Parties sorgte, war bei den Seeleuten in der ganzen Welt bekannt. Und das Golden City war nur eine von vielen Hafenlokalen an der legendären Waller „Küste“. Zur der Zeit, als die Schiffe aus aller Herren Länder noch in Dreierreihen am Kai des Überseehafens lagen und die Seeleute nach langer Zeit an Bord ihren Landgang nutzten um die Heuer zu verjubeln, war Walle im Ausnahmezustand. Wer plietsch war, konnte ordentlich Geld verdienen und sich im kriegszerstörten Stadtteil etwas aufbauen.
Heute ist der Hafen zugeschüttet, schicke Wohnhäuser und Bürolofts entstehen auf den so entstandenen 300 Hektar Stadtentwicklungsgebiet. Neben alten Hafenbetrieben am verbliebenen Holz- und Fabrikenhafen halten Kreativwirtschaft und Internetbranche Einzug. Das Leben am Wasser ist modern und dieses Potenzial soll belebt werden. Aber wo sind eigentlich die Menschen? Wo bleibt da die Mischung der Milieus? Die Überseestadt ist schick und glatt poliert sagen manche, kein Platz für uns.
Die „Landnahme“ im Goldgräberrevier bringt Identität, Lebendigkeit und Sexappeal aus der Hafengeschichte für den neuen Stadtteil.
Die Golden City Gang, Wirtin Ramona Ariola (Frauke Wilhelm), Kleinunternehmer und Schnapshändler Ramon Locker (Nomena Struß), Musiker und Kiezlegende Egon Rammé (spielte WIRKLICH schon 1952-54 in der Bambusbar), Zuhälter und Schmuggelspezialist Eddie (Ulf Albrecht), die schwäbische Küchenpsychologin und neue Streetworkerin der Überseestadt Rosi Fröschle (Sarah Harjes-Fritzsche) sowie die mit allen Wassern gewaschenen Projektentwickler Herr Schmidtke und Herr Teich (das Theatre du Pain mit Mateng Pollkläsener und Hans König) holten sich im letzten Jahr ein Stück vom Kuchen des neuen Goldgräberreviers. Die temporäre Hafenbar „Golden City“ öffnete vom 15. Juni bis 15. September 2013 direkt am Kopf des Europahafens. Über 90 Tage mit 50-60 kleinen und größeren Veranstaltungen wechselten sich Shows der „Golden-City-Gang“ in der bewährten Mischung aus Musik, Talk auf dem Tresen, Film und ordentlich Theater ab mit Erzählcafé, Diskussion, Hafenrundfahrt, Vortrag, Lesung, Ausstellung und vielen weiteren amüsanten und unterhaltenden Kooperationsveranstaltungen. Die besondere Atmosphäre und das pikfeine Programm sprachen sich herum und sorgten für einen stetig wachsenden Publikumszulauf aus ganz Bremen und umzu. Investor und Malocher, Stadtentwicklerin und Hausfrau kamen zusammen, genossen Theater und Shows, sangen und diskutierten bei Frikadelle und Bier und prägten einen starken neuen Ort für Bremen. Die vielen Bilder und Berichte in den Medien haben der Überseestadt ein neue, bisher vermisste Farbe verschafft
Viele Kooperationspartner nutzen die Möglichkeit, ihre Anliegen (Stadthistorie, Stadtentwicklung, Recycling, Upcycling, Natur- und Umweltschutz, soziale Themen) in der vom Golden City-Team entwickelten besonderen Verbindung Informationen und kulturellem Unterhaltungsprogramm an den mann und an die Frau zu bringen.
Diese Crowdfunding-Aktion soll dazu beitragen, das Golden City eine weitere Saison betreiben und all diese und noch mehr Veranstaltungen von Mai bis September 2014 durchführen zu können.