Für ein Bewusstsein geistiger Gesundheit und Arbeitsplätze während Corona bringt mein Verein erstmals "NEXT TO NORMAL - FAST NORMAL", das brisante Broadway-Musical (2008) in die Brotfabrik Wien auf die Bühne. Um eine lebensnahe Reflektionsfläche zu schaffen, werden die SchauspielerInnen von Univ. Prof. Dr. Christian Simhandl und Mag.phil. Dr. scient.pth. Stefan Bienenstein, zwei führenden Experten für psychische Erkrankungen, mit den Merkmalen bipolarer und anderer psychischer Störungen betraut
Hallo Community, mein Name ist Florian Wischenbart und Eigentümer des Kulturvereins DEMASKIERT.
Versicherter Arbeitsplatz
Wir alle kennen die aktuelle Situation und wie hart die Kunstszene davon betroffen ist. Wir machen trotzdem weiter und bringen nicht nur ein professionelles Musical auf die Bühne, sondern schaffen bezahlte und versicherte Arbeitsplätze für junge aber auch etablierte SchauspielerInnen. Musiker*innen und eigentlich noch allen anderen Menschen, die dieses Projekt realisieren.
Reflektion schaffen
Gut, es ist Musical, was in "elitären" Kreisen der Kunst selten geachtet wird, weil >Unter<haltung, aber ich darf behaupten meinen Produktionen immer einen schauspielerischen und ethisch wertvollen Grundton zu verleihen.
Was der Inhalt des Musicals schon mitbringt...
Im Mittelpunkt steht Diana Goodman, deren bipolare psychische Störung nicht nur sie selbst, sondern auch ihr Ehe- und Familienleben völlig zu zerrütten droht.
...wird von uns noch einmal intensiviert, indem unsere SchauspielerInnen während des Probenprozesses von führenden Experten für psychische Erkrankung betreut werden:
Darüberhinaus stehen wir in Kooperation mit der Sigmund Freud Privatuniversität Wien, eine der renommiertesten Schulen auf dem Gebiet geistiger Forschung.
Es entsteht dabei nicht nur ein besonders reales Abbild, wir pflegen damit auch einen verantwortungsvollen Umgang mit der geistigen Gesundheit unserer SchauspielerInnen, die sich über mehrere Wochen hinweg mit Schattenseiten der Gesellschaft auseinandersetzen wie bipolarer Störung, Missbrauch, Verlust und Einsamkeit.
Der Kern des Stücks
Der psychologische Aspekt dieses ungewöhnlichen Musicals erhält dadurch höchsten Stellenwert, ebenweil die Isolation unseren "Problemchen" Gehör verschafft hat, die wir sonst gerne beiseite geschoben haben. Wir schaffen Reflektion für alle Menschen, die diese Zeit erleben.
Tom Kitt (Musik) und Brian Yorkey (Text) gelingt es, mit diesem Musical eine aktuelle Problematik nicht nur anzusprechen, sondern auch Mut zu machen, mit großen Verlusten und Ängsten umgehen zu können.
FAST NORMAL (NEXT TO NORMAL) war in den USA ein außerordentlicher Erfolg und wurde für elf Tony Awards nominiert, erhielt mehrere Kritikerpreise und den Pulitzer Preis 2010 (der äußerst selten an eine Musicalproduktion vergeben wird). In deutscher Sprache wurde das Musical seit der Erstaufführung (Fürth 2013) in Linz, Hildesheim, Lüneburg, Berlin, München, Baden-Baden und Dortmund aufgeführt.
Handlung
Am Anfang hat man als Zuschauer noch das Gefühl, dass die Goodmans eine fast normale Mittelstands-Familie in der Vorstadt sind, was durch die relativ gleichförmige und harmonisch klingende erste Musiknummer "Wie an jedem Tag" ("Just Another Day") unterstützt wird. Einigen im Publikum mag es sicherlich auch bekannt vorkommen, wenn die Mutter Diana morgens um halb vier noch in der Küche sitzt, um den Sohn zur Rede zu stellen, der gerade jetzt erst nach Hause kommt. Wenn sie anschließend allerdings ihre Tochter Natalie zu beruhigen versucht, die morgens um vier noch jede Menge Hausaufgaben für die Schule erledigen will, und ihr anschließend erzählt, dass sie nun mit ihrem Mann Dan Sex haben werde, merkt man allmählich, dass etwas mit Diana nicht stimmt. Ganz offensichtlich wird es dann am nächsten Morgen, wenn sie Sandwichs auf Vorrat auf dem Fußboden für die Familie vorbereitet.
Doch Dan ist für seine Frau da und bringt sie zu ihrem Arzt, Dr. Fine, der Dianas Störung mit Tabletten behandeln will.
So wirkt es auch für das Publikum wie eine logische Konsequenz, dass Diana auf Anraten ihres Sohnes die Medikamente in der Toilette entsorgt, weil sie sich davon keine Hilfe verspricht.
Doch dann folgt der eigentliche Schockmoment für das Publikum. Als Dan Natalies Freund zum Abendesse einlädt, tritt Diana plötzlich mit einem Geburtstagskuchen für ihren Sohn auf, und man erfährt, dass dieser schon seit vielen Jahren tot ist, er befindet, existiert, also nur noch in Dianas Fantasie. Erst jetzt fällt auf, dass er die ganze Zeit auch nur mit Diana kommuniziert hat und weder von Natalie noch von Dan zur Kenntnis genommen worden ist, und man versteht, dass Dianas Krankheit aus dem nicht verarbeiteten Verlust ihres Sohnes resultiert und wieso Tabletten keine Lösung für das Problem sind. Doch Dan gibt nicht auf. Ein weiterer Arzt wird aufgesucht, Dr. Madden. Hier werden Dianas Wahnvorstellungen musikalisch amüsant umgesetzt. Ihr Sohn hat ihr vor dem Besuch eingeredet, dass der neue Arzt ein Rockstar sei, und so wird das Gespräch zwischen Diana und Dr. Madden immer von Rock-Sequenzen des Doktors unterbrochen, die Diana mit einem Schmunzeln zur Kenntnis nimmt.
Die vorgeschlagene Therapie hingegen ist dann gar nicht mehr so lustig. Nachdem die Behandlung mit Hypnose zunächst in einem Suizidversuch Dianas mündet, rät Dr. Madden anschließend zur Elektrokonvulsionstherapie. So werden Dianas Erinnerungen der letzten Jahre komplett gelöscht, und sie vergisst zunächst auch, dass sie einen Sohn hatte. Dan versucht nun, die Vergangenheit seiner Frau zu manipulieren, indem er nur die positiven Erinnerungen wieder wachruft. Doch auch dieser Versuch ist zum Scheitern verurteilt. Als Henry bei den Goodmans auftaucht, erinnert sich Diana an ihren Sohn. Dan und Dr. Madden schlagen eine erneute Elektroschocktherapie vor, doch Diana will einen neuen Weg gehen. Sie verlässt ihren Mann, um in einer anderen Umgebung ein neues Leben zu beginnen. Zwischen ihr und ihrer Tochter Natalie kommt es zu einer Annäherung. Es ist fraglich, ob die Mutter-Tochter-Beziehung, die die ganzen Jahre unter dem Verlust des Sohnes gelitten hat, eine neue Chance bekommt. Aber Natalie, die zuvor Zuflucht in Drogen gesucht hat und jedwedes Bemühen ihres Freundes Henry von sich gewiesen hat, wahrscheinlich weil es sie zu sehr an die Beziehung ihrer Eltern erinnert hat, geht mit Henry zum Ball und gesteht ihm, dass er von ihren Problemen ihr "Lieblingsproblem" sei. Nun bleibt nur Dan enttäuscht zurück. Sein Sohn tritt auf und versucht, nachdem die Mutter fort ist, von ihm Besitz zu ergreifen. Zunächst wehrt sich Dan, doch dann ist er bereit, seinen Sohn beim Namen zu nennen: Gabe. Und jetzt ist es Gabe, der dem Stück am Ende einen Hoffnungsschimmer gibt.
So hat das Stück am Ende doch noch eine positive Botschaft: Nicht verarbeitete Trauer ist keine Krankheit, auch wenn sie länger als vier Monate dauert. Es gibt Licht...
Die Musik von Tom Kitt nähert sich diesem aktuellen und eigentlich eher bedrückenden Thema vielschichtig und sorgt somit dafür, dass sich das Publikum trotz des ernsten Themas gut unterhalten fühlt.
Die Ziele sind gleichbedeutend mit dem, worum es im Projekt geht. Natürlich geht es auch darum, die Produktion an folgenden, bereits fixierten Tagen finanziell abgesichert auf die Bühne zu bringen:
Öffentliche Generalprobe
Mittwoch, 04.11.2020, 19:30 Uhr
Premiere
Donnerstag, 05.11.2020, 19:30 Uhr
Folgevorstellungen
Weitere Vorstellungen im Dezember 2020:
Dernière
Samstag 19.12.2020, 19:30 Uhr
Die Vorstellungen finden alle in der Ankerbrotfabrik im Ankersaal in Wien statt. brotfabrik.wien
Für Personen ab 14 Jahren geeignet.
Ein Thema, dass uns alle angeht und durch die aktuelle Situation brisanter ist denn je.
Psychische Erkrankungen haben etwas, was körperliche Krankheiten nicht haben.
Nach außen kann ich glücklich sein und im inneren bin ich depressiv.
Beratung und Aufklärung für Betroffene und Angehörige ist ein wichtiger Aspekt.
Verein Demaskiert
Kulturverein zur Förderung von darstellender Kunst mit Schwerpunkt Sprech- und Musiktheater
Nach der erfolgreichen Produktion von „Frühlingserwachen“ 2016/17 gründete ich, Florian Wischebart, zusammen mit Jasmin Bilek den Kulturverein „Demaskiert“.
Wir lernten uns bei einer Theaterproduktion 2013 kennen und schätzen. 2016 hatte ich die Idee, ,meine eigene persönliche Inszenierung des Klassikers „Frühlingserwachen“ von Frank Wedekind auf die Bühne zu bringen.
Ich holte Jasmin Bilek und 11 jugendliche Schauspieler mit ins Team und konnte mich über vier sehr gelungene und ausverkaufte Spielserien in verschiedenen Besetzungen, im Wiener Off – Theater, dem Ateliertheater Wien, dem Dschungel Wien im Museumsquartier und zuletzt im Theater Akzent, 2019, in Wien, freuen.
Intention des jungen Vereins ist es, gemeinsam mit jugendlichen Darstellern Bühnenstücke im Bereich Sprech- und Musiktheater, auf heute zugeschnitten, aufzuführen.
Es ist mir ein Anliegen, dass Kunst die Grenzen sprengt und darauf aufmerksam gemacht wird, wo die Probleme in unserer Gesellschaft liegen.
Als Verein wollen wir jungen Darstellern die Chance geben, direkt nach ihrem Abschluss oder bereits während des Studiums in die Praxis einzusteigen und in einem professionellen und in einem sehr intimen Rahmen zu arbeiten, bevor es dann in Großproduktionen geht.
Im Vordergrund stehen bei uns Jugendstücke, die hauptsächlich von den Herausforderungen des Erwachsenwerdens handeln.
Gearbeitet wird vordergründig mit der Sanford Meisner Technik, entwickelt von dem gleichnamigen amerikanischen Schauspieler und Leher, die besonderen Wert auf die Interaktion der Schauspieler untereinander legt.
Ich versuche, von jedem ganz Persönliches und Intimes rauszuholen und ihm die Chance zu geben, sich wirklich einzulassen und seinen Gefühlen zu vertrauen.
Bereites zwei Schauspieler wurden durch die letzten Produktion von zwei renommierten österreichischen Theatern entdeckt und engagiert.
Unterstützung bekam das Team in den letzten Jahren von mehreren erfahrenen Schauspielern, u.a. von Schauspieler Alexander Pschill, Ö1-Redakeurin Mag. Renate Burtscher, sowie LEO-Operndirektor Stefan Fleischhacker.
In dieser Saison (2019 / 2020 ) wäre PÜNKTCHEN UND ANTON von Erich Kästner, für die Bühne bearbeitet von Inken Böhack, Dagmar Leding und Götz Loepelmann auf dem Spielplan gestanden.
Doch das Coronavirus machte uns einen Strich durch die Rechnung!
Pünktchen und Anton wurde in das nächste Frühjahr, April 2021, verschoben.
Weitere Informationen sowie Fotos der Darsteller*innen und Videos, finden Sie auf Facebook, Instagram oder auf YouTube.
Die nächste Produktion, und damit auch die Erste in der Saison 2020 / 2021 ist:
Ein Musical!
FAST NORMAL
Originaltitel: NEXT TO NORMAL
Autoren: Musik von Tom Kitt
Buch und Gesangstexte von Brian Yorkey Deutsch von Titus Hoffmann
Logo © Demaskiert - Kulturverein zur Förderung darstellender Kunst Facebook
Original – Broadwayproduktion von David Stone, James L. Nederlander, Barbara Whitman, Patrick Vatullo und Second Stage Theatre
Die Übertragung des Aufführungsrechtes erfolgt in Übereinkunft mit MUSIC THEATRE INTERNATIONAL (EUROPE) LTD, London
Bühnenvertrieb für Österreich:
Josef Weinberger Wien, GESMBH.