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Wir forschen für ein Hydrokultur-System, das Gemüse in der Wüste wachsen lässt.

Mangel- und Unterernährung sind in vielen Teilen Afrikas Alltag. Das wollen wir ändern und gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort ein wassersparendes Hydrokultur-System zum Gemüseanbau in Wüstenregionen entwickeln. Damit könnten sich die Menschen langfristig unabhängig und nachhaltig mit Lebensmitteln versorgen. Mit diesem Forschungsprojekt leisten wir einen wirkungsvollen Betrag zur Bekämpfung von Hunger und Fluchtursachen.
Datenschutzhinweis
Finanzierungszeitraum
22.05.19 - 04.07.19
Realisierungszeitraum
Ab Oktober 2019
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): 15.000 €

In der algerischen Wüste werden Fraunhofer-Forscher in Kooperation mit lokalen Ingenieuren und dem WFP das Hydrokultur-Konzept zum Gemüseanbau weiterentwickeln.

Stadt
Stuttgart
Kategorie
Wissenschaft
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Worum geht es in dem Projekt?

Menschen in Wüstenregionen sind extremen klimatischen Bedingungen ausgesetzt. Durch das Fortschreiten des Klimawandels hat sich die Situation in den vergangenen Jahren für viele Wüstenbewohner zugespitzt. Andauernde Unter- und Mangelernährung sind die Folge. Besonders schlimm ist die Lage in Flüchtlingscamps, die schon seit Jahren von der Hilfe internationaler Organisationen abhängig sind.

Wir haben uns selbst ein Bild von der Lage vor Ort gemacht und sind in ein Camp in der algerischen Sahara gereist, in dem tausende Sahrawi-Flüchtlinge aus der seit über 40 Jahren umkämpften Westsahara ausharren. Es fehlt dort an Lebensmitteln und Futter für Nutztiere und die Mittel der Hilfsorganisationen sind erschöpft. Die Versorgung der Bevölkerung wird immer schwieriger und die notleidenden Sahrawi brauchen dringend eine nachhaltige und langfristige Lebensmittelversorgung.

In Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme, WFP) hat der Sahrawi-Ingenieur Taleb Brahim ein wassersparendes Hydrokultursystem entwickelt, mit dem Gerste als Tierfutter angebaut wird. Damit hat die Bevölkerung Zugang zum Fleisch und der Milch von Ziegen und Kamelen, die nun nicht mehr Plastik und andere Abfälle als Nahrung fressen müssen. Das System wurde bereits in Jordanien und im Tschad repliziert.

Wir Fraunhofer-Forscher wollen gemeinsam mit dem WFP das Konzept weiterentwickeln, um auch Gemüse, Salat und Kräuter mit der Hydrokultur anzubauen. Um das Konzept lebendig werden zu lassen und mit der Umsetzung vor Ort zu starten, brauchen wir eure Unterstützung.

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Basierend auf dem Erfolg des hydroponischen Gerstenanbaus des World Food Programme (WFP) entwickeln wir das Hydrokultur-Konzept weiter, damit die Sahrawi Salat, Gemüse und Kräuter zu Hause oder in Kooperativen vor Ort anbauen können. Wir wollen die Verfügbarkeit von essentiellen Lebensmitteln in den Lagern erhöhen und ernährungsbedingte Mangelerscheinungen bekämpfen. Das integrierte System setzt auf effiziente Wasserwiederverwendung zum kaskadischen Anbau von Gemüse und Futtermitteln.

Die Menschen vor Ort sollen die Möglichkeit erhalten, ihre eigenen Lebensmittel trotz schwieriger Bedingungen anzubauen. Gemäß »Lowtech statt Hightech« sollen die Bewohner der Flüchtlingslager mit lokalen Materialien Hydrokultur kostengünstig und wassersparend errichten und betreiben können. Das Hydrokultur-Konzept bleibt auch bei extremen klimatischen Bedingungen leistungsfähig und könnte weltweit Anwendung finden.

Unser Projekt »GreenUp Sahara« richtet sich an alle forschungsinteressierten Menschen , die sich für die Bekämpfung von Fluchtursachen einsetzen und die ein Herz für Flüchtlinge in Not haben. Wir wollen Menschen begeistern, die mit uns die Auffassung teilen, dass Erfindergeist und ingenieurwissenschaftliches Geschick die Welt verändern können.

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Hydrokultur ist ein echter Game-Changer! Wir könnten damit die Ernährung von hunderttausenden Menschen langfristig sichern und Mangelernährung bekämpfen. Sie entwickeln die Möglichkeit, sich selbst zu versorgen und sind weniger auf die Hilfe von außen angewiesen – ganz nach dem Motto »Hilfe zur Selbsthilfe«.

Das Pilotprojekt könnte in anderen Regionen der Welt Anwendung finden und einen Beitrag zum Kampf gegen Klimawandel, Welthunger und Fluchtursachen leisten. Die Erfolgsaussichten sind sehr gut, da wir auf einer Erfindung aufbauen, die von lokalen Leuten, wie Taleb, vor Ort gemacht wurde. Außerdem ist das Hydrokultursystem für Gerste schon von der lokalen Bevölkerung akzeptiert und verbreitet.

»GreenUp Sahara« ist ein Herzensprojekt von Marc. Zur Umsetzung braucht es Erfindergeist und Leidenschaft – zwei Eigenschaften, die Fraunhofer-Forscher und -Mitarbeiter einen. Wir wollen den gesellschaftlich relevanten Herausforderungen unserer Zeit mit natur- und ingenieurwissenschaftlicher Expertise begegnen und Innovationen auch in entlegene Regionen der Welt bringen.

Diese gemeinnützigen Projektideen laden aber allzu oft neben unserem täglichen Geschäftsbetrieb (der angewandten Forschung für Industrie und Wirtschaft) in den Schubladen und warten auf ihre Realisierung, da es an Finanzierungsmöglichkeiten fehlt. Wir wollen diese Ideen – wie das Projekt »GreenUp Sahara« – zum Leben erwecken!

Jede noch so kleine Spende hilft Wissenschaftlern wie Marc den nächsten Forschungsschritt zu gehen, ihrer Vision ein Stück näher zu kommen und mehr Bewusstsein für die drängendsten Probleme unserer Zeit zu schaffen.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Für den größtmöglichen Impact wollen wir das Hydrokultur-Konzept gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung und dem World Food Programme (WFP) weiterentwickeln.

Mit Erreichen des ersten Fundingziels (15.000 €) werden Marc und zwei weitere Fraunhofer-Forscher voraussichtlich ab Oktober 2019 für ca. eine Woche in das Flüchtlingscamp in Algerien reisen. Dort werden sie mit dem Ingenieur Taleb Brahim und dem WFP geeignete Materialien für ein skalierbares Hydrokultur-System zum Gemüseanbau identifizieren und testen.

Diese müssen zugleich leistungsfähig, vor Ort einfach und günstig zu beschaffen und nachhaltig einsetzbar sein. Vor Ort werden wir die anderen engagierten Akteure (z.B. die Flüchtlingskommission der Vereinten Nationen UNHCR) einbinden.

Mit Erreichen des zweiten Fundingziels (30.000 €) ermöglicht ihr uns außerdem, ein Modell des speziellen »Gewächshauses« vor Ort zu bauen. Wir werden die Ergebnisse unseres Forschungsaufenthalts sowie das Konzept für ein Hydrokultur-Modell zum Gemüseanbau in der Wüste verschriftlichen und veröffentlichen. Mit unseren Dankeschöns habt ihr die Möglichkeit, einen Einblick in die Forschungsergebnisse zu erhalten. Bucht dafür z. B. »Digitale Fotostrecke« oder »Ausführlicher Projektbericht«.

Diese beiden Schritte bilden die Basis für die Implementierung eines tragfähigen Hydrokultur-Systems zum Gemüseanbau in Wüstenregionen, für die im Anschluss weitere Finanzierungsmöglichkeiten gesucht werden.

Wer steht hinter dem Projekt?

Marc Beckett ist Wissenschaftler am Fraunhofer IGB in Stuttgart. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Wassermanagement- und Wassernutzungssysteme. Anfang des Jahres veröffentlichte Marc mit Kollegen eine Fallstudie zu Rahmenbedingungen für Wasser- und Nährstoffwiederverwendung in Belgien. Aktuell ist er an mehreren Forschungsprojekten zu nachhaltiger Wasser- und Kreislaufwirtschaft im südlichen Afrika und Indien beteiligt.

Neben Marc werden zwei weitere Fraunhofer-Forscher ihre Expertisen zu Hydrokulturen und Solartechnik in das Projekt einbringen. Die Kollegen des World Food Programme (WFP) haben langjährige Erfahrung vor Ort und kennen die Gegebenheiten. Zudem soll die lokale Bevölkerung vor Ort, wie der Ingenieur Taleb Brahim, von Anfang an in das Projekt mit eingebunden werden. Fraunhofer bietet die Forschungsinfrastruktur zur Umsetzung, das WFP und die Bewohner des Flüchtlingscamps die Expertise vor Ort.

Seitens der Fraunhofer-Gesellschaft sind drei Institute am Projekt GreenUp Sahra beteiligt:

  • das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB (Stuttgart)
  • das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT (Oberhausen) sowie
  • das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg).

Das Fraunhofer IGB entwickelt Verfahren für Gesundheit, Chemie, Umwelt und Energie. Komplettlösungen vom Labor- bis zum Pilotmaßstab gehören dabei zu den Stärken des Instituts.

Als Vorreiter für technische Neuerungen will das Fraunhofer UMSICHT nachhaltiges Wirtschaften und umweltschonende Technologien voranbringen, um unsere Lebensqualität zu verbessern und die Innovationsfähigkeit der heimischen Wirtschaft zu fördern.

Das Fraunhofer ISE schafft Voraussetzungen für eine effiziente und umweltfreundliche Energieversorgung, sowohl in Industrie- als auch in Schwellen- und Entwicklungsländern. Mit seinen Forschungsschwerpunkten in der solaren Wasserentsalzung trägt es zur breiten Anwendung neuer Technologien bei.

Das World Food Programme der UN ist die größte humanitäre Hilfsorganisation der Welt und die erste Hilfsorganisation der Vereinten Nationen, die den Hunger weltweit bekämpft. Seit mehr als 50 Jahren leistet das WFP Nahrungsmittelsoforthilfe, oft in Konfliktsituationen, nach Konflikten oder Katastrophen und ist aktuell in über 70 Ländern aktiv. In den Camps der Sahrawi leistet das WFP seit über 40 Jahren unverzichtbare Hilfe zur Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln.

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28.05.19 - Zweites Fundingziel (30.000 €): Mit...

Zweites Fundingziel (30.000 €):

Mit Erreichen des zweiten Fundingziels (30.000 €) ermöglicht ihr uns außerdem, ein Modell des speziellen »Gewächshauses« vor Ort zu bauen. Wir werden die Ergebnisse unseres Forschungsaufenthalts sowie das Konzept für ein Hydrokultur-Modell zum Gemüseanbau in der Wüste verschriftlichen und veröffentlichen.

Kooperationen

Fraunhofer IMW

Das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW untersucht mithilfe eines Fragebogens die Wirksamkeit, Reichweite und Zufriedenheit der Kampagne. Hier geht's zur Umfrage.

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