Vom 31. Mai bis 23. Juni 2013 sind wir eingeladen in der Kugelbahn / Kolonie Wedding Berlin die Ausstellung „One man's garden is another man's house“ und zwei Performances am Anfang und am Ende zu zeigen.
Dazu wollen wir das in der Stadt allgegenwärtige Phänomen des Verschwindens und Auftauchens im Umfeld der Kugelbahn im Bezirk Wedding beobachten und damit künstlerisch arbeiten.
Unser Performance- und Ausstellungsort, die Kugelbahn, liegt dabei in unmittelbarer Nähe zum Mauerstreifen, der heute als Naherholungsgebiet dient und die Grenze zwischen den Bezirken Pankow und Wedding bildet.
Das Gebäude, eine Art Pavillon, steht abseits der belebten Osloer Straße gleich neben der S-Bahnstrasse Richtung Norden. Früher war in dem Gebäude eine Kneipe mit angeschlossener Kegelbahn im Keller. Es gab Currywurst und Bier. Jetzt ist hier ein Café mit Galerie und Veranstaltungsort. Auch die Gäste haben sich verändert.
Zunächst wollen wir in stillen Spaziergängen, zu denen wir auch AnwohnerInnen und InteressentInnen einladen, nach Orten suchen, die neu entstanden sind und nach Spuren der Orte, die verschwunden sind. Diese Recherchen dokumentieren wir durch Tonaufnahmen, Zeichnungen, Fotos, Videoaufnahmen und unsere Erinnerung. Die Perspektive der AnwohnerInnen auf das Erscheinen und Verschwinden in ihrem Kiez werden wir mit Hilfe von Interviews untersuchen.
Die Materialien, die dabei entstehen, bilden die Grundlage für unsere Performances am 31. Mai 2013 (Vernissage) und am 23. Juni 2013 (Finissage). Wir bringen also die Geschichten, Klänge, Bewegungen und Texturen aus der Umgebung der Kugelbahn in die Kugelbahn hinein. Erfasst werden diese verschiedenen Elemente durch Zeichnungen mit Bleistift, Kreide oder Wasserfarbe, durch die Bewegungen der Körper und die Töne eines Akkordeons, die im Raum der Kugelbahn aufeinander treffen und sich begegnen.
Zwischen den verschiedenen Kunstformen und dem Raum entstehen dann in der Performance jene Atmosphären, die wir auf den gemeinsamen stillen Spaziergängen entdeckt haben.
Das Ziel der Performance ist es, das Erscheinen und das Verschwinden der Linien, der Geräusche, der Bewegungen und die Stimmungen der Orte auf andere Weise erfahrbar zu machen.
Am Ende unserer Ausstellungszeit entleeren wir dann die Kugelbahn wieder. Wir verwischen und überschreiben unsere Spuren bis alles ist wie es war oder vielleicht doch nie gewesen ist.
Die Erinnerung an die Performances, die besuchten Orte und die Vergangenheit bleibt zurück…
Nach der Performance zur Finissage findet ein Publikumsgespräch statt. Das Thema ist:
Orte im Kiez / dem Verschwinden und Neu-Erscheinen auf der Spur.
Welche Möglichkeiten hat die Kunst sich damit auseinanderzusetzen?