Ella Balkow - von Verwandten, Kindern, Enkeln und Urenkeln liebevoll Mutsch genannt - hat einen klaren Blick aufs Leben und aufs Alter. Mit Humor und einer gehörigen Portion Sturheit, ist sie durchs ganze letzte Jahrhundert gewandert und hat sich bis heute ihre geistige und körperliche Gesundheit bewahrt.
Mit dem Kalender der Hundertjährigen möchte sie ihren (wahrscheinlich meist jüngeren) Altersgenossen Mut machen, mit Gelassenheit und Würde die lange Strecke des Lebens zu gehen.
Ein Kalender, zwölf ansprechende Motive. Und zwölf ganz erstaunliche Geschichten.
Zentral bei der Konzeption des Kalenders ist die Idee des Teilens - von Lebenserfahrung, Erlebnissen und einer gemeinsamen Gedanken- und Gefühlswelt. Diese ist bei betagten Menschen oft in der Vergangenheit angesiedelt und dem trägt der Kalender Rechnung - hier wird nichts „auf jung getrimmt“. Warum auch? Wir meinen, Alter sollte nicht so dargestellt werden, als sei es weniger wert als Jugend oder diese gar imitieren - noch dazu nach heutigen Maßstäben und nicht nach denen der alten Leute.
Der Kalender soll geschmackvoll und harmonisch wirken; die Motive der Vorderseiten stehen mit den Geschichten auf den Rückseiten thematisch in Verbindung. (Mit der entsprechenden Jahreszeit natürlich auch.)
Da Zeit ein wesentlicher Faktor im sogenannten dritten Lebensabschnitt ist, eignet sich ein Kalender besonders gut für Mutschs Botschaft vom würdevollen, bescheidenen und gesunden Alter. Während die jüngere Generation einen Kalender meist nur noch virtuell führt, findet man in praktisch jedem Haushalt von älteren Personen echte, physische Kalender - gern in der Küche neben dem Essplatz oder in der Nähe des nach wie vor festinstallierten Telefons.
Übrigens: Mutschs Anekdoten sind keine öden "Opa-erzählt-von-Krieg"-Episoden. Natürlich sind zwei (!) Weltkriege in einem Leben prägend - aber sie wäre nicht so alt geworden, wenn sie überall nur das Schlimme gesehen hätte. Im Gegenteil: Mutschs Erzählungen zeichnen sich durch feinen Humor und einen sehr gesunden Menschenverstand aus. Wer es noch genauer wissen will, findet hier eine Leseprobe:
https://drive.google.com/file/d/0BxD006zl3o3dWkF5QzUxb3VpR28/edit?usp=sharing
Diese Erzählung wird nicht in den Kalender aufgenommen werden, sondern soll nur einen Eindruck von Mutschs "Schreibe" vermitteln.
Alles in allem ist der Kalender der Hundertjährigen die Antwort auf die Frage: Und was schenken wir der Oma, dem Opa?