Unser Dokumentarfilm thematisiert das persönliche, kulturelle und filmhistorische Vermächtnis von Erika und Ulrich Gregor, die neben ihrer Bedeutung für die Filmkultur im Nachkriegsdeutschland „das witzigste, stylischste und freundlichste Paar der gesamten Filmbranche sind“ - so zumindest sieht es Aki Kaurismäki.
Die Gregors sind Zeitzeugen der Veränderung der kulturellen Filmlandschaft seit den 50er Jahren, aber mehr als das: Sie waren deren Akteure.
Im Studentenfilmclub der Freien Universität zeigten sie vergessene deutsche Filmperlen der 20er Jahre, aber auch französische und italienische Filme des Neorealismus.
1963 gründeten sie die „Freunde der Deutschen Kinemathek“, um einem breiteren Publikum handverlesene Filmkultur – auch in Abgrenzung zum damals gängigen deutschen Mainstream - zu präsentieren. Sowjetischer Film, Polnischer Film, Südamerikanischer Arbeiterfilm, Nordamerikanischer Underground, Kurzfilme die das Oberhausener Manifest umsetzten, Filme aus Skandinavien, Filme aus Asien – die monatlichen Veranstaltungen in der Akademie der Künste reichten für die vielen Ideen nicht mehr aus. 1970 eröffneten sie das eigene Kino Arsenal (damals in der Welserstr. 25 / Berlin-Schöneberg), das sich bald zum außergewöhnlichsten Kino Deutschlands entwickelte.
1971 kam die künstlerische Gestaltung und organisatorische Durchführung der neuen Berlinale-Sektion Internationales Forum des Jungen Films hinzu. So öffneten sie die Berlinale nach Osten, hoben exotische Filmschätze, schärften das Profil des Festivals und ermöglichten Karrieren großer internationaler Filmkünstler*innen. Unter den Filmemacher*innen, deren Filme im "Forum" Premiere hatten, sind: Peter Greenaway, Jim Jarmusch, Helke Sander, Jutta Brückner, Edgar Reitz, Michael Moore, Wong Kar-Wai, Margarethe von Trotta, Wim Wenders, Doris Dörrie, Jeanine Meerapfel, Rosa von Praunheim, Chantal Akerman, Theo Angelopoulos, Aki Kaurismäki u.v.m. (Trailer)