Endometriosegarten - Medizin meets Gartenkultur

Das Fürstliche Gartenfest Schloss Fasanerie zählt zu den renommiertesten Gartenfesten bundesweit. Es findet jährlich an vier Tagen im Mai rund um Hessens schönstes Barockschloss, in Eichenzell bei Fulda, statt. Für die Veranstaltung im kommenden Jahr ist nach englischem Vorbild erstmals die Realisierung eines Schaugartens mit medizinischem Thema geplant: Der Endometriosegarten.

Der Garten besteht aus drei Teilen: Er beinhaltet einen „Schmerzgarten“ mit dunkellaubigen Pflanzen und einer Feuerschale im Mittelpunkt, um den brennenden, heftigen Schmerz zu symbolisieren. Der „Heilende Garten“ verbreitet eine beruhigende Atmosphäre mit blühenden Pflanzen in Pastelltönen, einem Sitzplatz und einem Wasserspiel. Der „OP-Garten“ zeigt die sterile Seite der Operation und präsentiert sich in der Farbe Grün mit großlaubigen Strukturpflanzen, die eine den OP-Tisch symbolisierende Edelstahlbank umgeben. Alle drei Gärten sind durch Blickachsen miteinander verbunden. Der Betrachter ist eingeladen, zwischen den Gärten zu wandern – so wie auch die Betroffenen immer wieder durch die verschiedenen Phasen der Erkrankung gehen müssen.

Schloss Fasanerie, ein exklusiver Veranstaltungsort mit optimaler Verkehrsanbindung, liegt zentral in Deutschland – sieben Kilometer südlich von Fulda. Es gilt als Hessens schönstes Barockschloss und bietet mit Hof- und Obstgarten, Park und Innenhöfen eine ideale Kulisse für das Fürstliche Gartenfest.

Der geplante Endometriosegarten hat das Ziel, einem großen Publikum – fernab von Krankenhaus oder Arztpraxis – ein medizinisches Thema und seine Relevanz auf ästhetische Weise näherzubringen. Für die Krankheit „Endometriose“ soll in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein geschaffen werden.

Als langjährig tätige Gynäkologin durfte ich viele Frauen auf ihrem Weg durch die Endometriose begleiten und bin immer wieder beeindruckt von der Stärke und der Kraft dieser Frauen.
Aus diesem Grund möchte ich diesen Frauen eine Öffentlichkeit geben.
Deshalb habe ich einen Garten entworfen, der drei wesentliche Stationen im Verlauf der Krankheit darstellt und somit auch Außenstehenden einen nachhaltigen Eindruck der Krankheit vermitteln kann.

Die verschiedenen Bereiche des Gartens sind durch unterschiedliche Pflanzungen charakterisiert:

• Dunkellaubige und feuerfarbig-blühende Pflanzen sowie eine Feuerschale stehen als Symbol für die schmerzvollen Seiten der Krankheit.
• Ein zweiter Bereich, der mit großlaubigen, grünen Pflanzen und Edelstahlbänken ausgestattet sein wird, steht für den operativen Eingriff. Trittsteine ohne offensichtliche Ordnung spiegeln die Unsicherheit des Patienten wider.
• Im heilenden „Silence-Garten“, dem dritten Bereich des Schaugartens, erwartet die Besucher ein Gartenstück mit Sitzplatz, Wasserspiel und Farben, die Lebensfreude und Ruhe vermitteln.

Mit der Unterstützung des Fundings wird der Schaugarten auf dem Fürstlichen Gartenfest Schloss Fasanerie bei Fulda finanziert. Für den 18. bis 21. Mai 2018 soll der Garten an zentraler Stelle des Veranstaltungsgeländes umgesetzt und somit einem großen und interessierten Publikum zugänglich gemacht werden. Dank der überregionalen Strahlkraft der Veranstaltung, die jährlich rund 25.000 Besucher anzieht, können neue Zielgruppen angesprochen und über die Krankheit informiert werden.
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