Die wahrhaftige Bedingung für individuelle »Freiheit« – um Simone de Beauvoir zu paraphrasieren – liegt darin, eine Zukunft zu verfolgen, die die Freiheit der anderen erweitert. Dieser Aspekt ist grundlegend in der folgenden Prämisse: Nightfall In Love setzt zwei homosexuelle Auftragskiller, die sich während eines Auftrages ineinander verlieben, in das Zentrum seiner Narration. Mit unseren beiden Hauptfiguren haben wir zwei Charaktere geschaffen, die konträr der gängigen Klischees laufen und mit sozialen Konventionen brechen in Bezug auf die Darstellung und Wahrnehmung von Homosexuellen. Dabei war es uns wichtig die Oberflächlichkeit von Sexualität aufzulösen und mit den beiden Protagonisten eine gegensätzliche Paarung als Knotenpunkt in unserer Erzählung zu etablieren, bei deren Erscheinung nicht unmittelbar evident wird, dass es sich dabei um homosexuelle Figuren handelt.
Liebe fungiert dabei als essenzieller Impetus unserer Spezies. Die Vermischung von zufälliger Liebe und komischer Gewalt lag uns dabei ganz besonders am Herzen, da der Akt des Verliebens selbst ein arbiträrer Akt von zufälliger Gewalt von immenser Natur ist. Niemand verfügt über die Kontrolle zu sagen, wann oder in wen wir uns verlieben. Wie ein Geistesblitz schießt uns plötzlich dieses gestaltlose Gefühl in den Kopf an Ort und Stelle; und alles, was wir dann noch wissen ist, dass wir diese eine bestimmte Person in einer Art und Weise in unser Herz geschlossen haben, dass sie dort für immer bleiben wird.
Eine Sensibilität zu schaffen, indem man eine neue Sichtweise darlegt, die den Menschen, anleitend von unserem Film aufgezeigt wird, und dabei nicht missioniert oder den Gegenüber von seinem Standpunkt zwanghaft überzeugen will. Indem wir leidenschaftlich zum Ausdruck bringen, was uns innerlich bewegt, hoffen wir darauf Aufmerksam zu machen, dass eine neue Selbstverständlichkeit gegenüber homosexuellen Liebesbeziehungen seine Wurzel in unserem Werk nimmt.
Da wir alle von dieser Thematik betroffen sind, egal welche sexuelle Orientierung man besitzt, gibt es für uns keine spezifische Zielgruppe, die wir direkt ansprechen wollen, sondern vielmehr all diejenigen von uns, die dafür bereit sind für die Freiheit der anderen zu kämpfen, da es in unserer aller Verantwortung liegt die Menschen, die unterdrückt werden, zu unterstützen.
Unser Film trägt dazu bei, dass eine Minderheit, die in der breiten Masse noch viel zu wenig vertreten ist, zum Ausdruck kommt und dabei eine Plattform erhält, die ihr einen unzensierten und einschränkungsfreien Ausdruck bereitstellt.
Die Umsetzung dieses Films wäre eine Erfahrung fürs Leben. Allerdings brauchen wir für die Sammlung der Erfahrung leider auch das Geld, um den Film nach unserer Vision umzusetzen, da wir dem Thema entsprechend einen gewissen Qualitätsanspruch an uns selber haben.
Das Geld fließt auschließlich in die Produktion des Filmes. Wir arbeiten komplett unentgeltlich.
„Nightfall In Love“ reduziert seine Diegese auf drei Settings. Ein Wohnzimmer, eine nächtliche Wohngegend und das Abteil einer Straßenbahn. Die Notwendigkeit des Transports liegt darin, dass wir in Freiburg ein Abteil einer Straßenbahn zur Verfügung gestellt bekommen würden und dadurch dann die Möglichkeit gegeben wäre, dort die Intro-Sequenz unseres Drehbuchs auf authentische Art und Weise zu drehen. Es war eine Herzensangelgenheit für uns einen professionellen Kameramann für dieses Projekt zu engagieren. Daher kalkulieren wir dort mit einer höheren Investition, um einen gewissen Qualitätsstandard zu sichern.
Damit fallen für das Projekt letzten Endes nur Kosten im Bereich der Licht- und Tontechnik, sowie vereinzeltes noch benötigtes Kamera Zubehör, an. Die benötigte technische Ausstattung werden wir bei Pille Filmgeräteverleih GmbH Wiesbaden, mit denen wir bezüglich des Projektes schon in Kontakt standen.
Federico Mesina studiert Theaterwissenschaften und Geschichte an der JGU in Mainz. Er war zudem sechs Jahre lang als Jugenddarsteller am Staatstheater in Freiburg tätig und hat schon an verschiedenen Häusern hospitiert und Erfahrungen gesammelt wie u.a. dem Residenztheater in München. 2019 gab er sein Regie-Debüt mit dem Stück „Kleinbürger“ von Maxim Gorki. Außerdem war er bereits als Schauspieler in verschiedenen kleinen Rollen und Drehbuchautor in der Film-Szene tätig. Mit „Nightfall in Love“ würde er sein Debüt als Filmregisseur geben.
Nikola Stefano Grujic studiert Filmwissenschaft und Publizistik an der JGU in Mainz. Seine größte Leidenschaft liegt im Verfassen von Romanen, Novellen und Kurzgeschichten. Mit „Nightfall in Love“ wird er sein Debüt als Drehbuchautor und Regisseur geben.