Crowdfinanzieren seit 2010

Verstärkt die SCHUFA Ungerechtigkeit? Wir wollen mit Deiner Unterstützung diese Frage untersuchen. Dafür bitten wir um Geld- und Datenspenden.

Du bekommst keinen Kredit, keinen Handy-Vertrag, und auch bei der Bewerbung um die schöne Wohnung ziehst Du dauernd den Kürzeren. Woran das liegt? An der SCHUFA natürlich! Wirklich? Benachteiligt die SCHUFA eine Gruppe von Menschen gegenüber einer anderen? Verstärkt sie Ungerechtigkeiten? Das wollen wir herausfinden. Und dazu brauchen wir Dein Geld (wenig) – und Deine Daten (möglichst viele)!
Datenschutzhinweis
Finanzierungszeitraum
14.02.18 - 15.03.18
Realisierungszeitraum
Mai - Dezember 2018
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): 30.000 €

Entwicklung der Open-Source-Software, die es uns ermöglicht, die SCHUFA-Bescheide einzuscannen, auszulesen und die Daten sicher zu übertragen & speichern.

Stadt
Berlin
Kategorie
Community
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Worum geht es in dem Projekt?

Der berühmt-berüchtigte SCHUFA-Score hat weitreichende Auswirkungen. Wer zu wenig Punkte hat, geht leer aus – bei Kreditanfragen, Wohnungen, Telefonverträgen und vielem anderen. Aber wie kommt der Score zustande? Und ist er überhaupt zuverlässig? Oder sind die Daten veraltet und der Algorithmus fehlerhaft? Das wollen wir herausfinden, denn es kann nicht sein, dass eine einzige Zahl so große Auswirkungen hat, wir aber so wenig darüber wissen, wie sie zustande kommt.

Dazu brauchen wir 50.000 Euro und Eure SCHUFA-Auskunft. Geldspenden nehmen wir ab 5 Euro entgegen (natürlich gern auch mehr), Eure SCHUFA-Auskunft könnt Ihre schon jetzt kostenfrei über selbstauskunft.net/schufa anfordern. Klar, wir brauchen das Geld und die Daten, ABER: Wenn Ihr nur eins von beiden spenden könnt, ist das auch ok.

Je mehr SCHUFA-Auskünfte wir einsammeln können - mit freiwilligen Angaben zu Alter, Geschlecht, Wohnort usw. - , um so mehr Licht können wir in das undurchsichtige Scoring-Verfahren bringen. Wir müssen es selbst tun, denn es helfen uns dabei weder der Gesetzgeber, noch die Aufsichtsbehörden (geschweige denn die SCHUFA selbst).

Die SCHUFA selbst gibt an, hunderte Millionen Informationen über fast 70 Millionen Menschen zu haben. Fast jeder Zehnte davon – also knapp 7 Millionen von uns – haben nach Aussage der SCHUFA ein oder mehrere Negativmerkmal(e). Das kann zu all den unangenehmen Folgen führen: teure (oder keine) Kredite, keine Handy- oder Internetverträge, keine Mietwohnung.

Aber wie viele dieser Negativmerkmale beruhen auf Fehlern, sind also so genannte “false positives”? Kann die SCHUFA sich darauf berufen, dass es nicht ihre Aufgabe ist, die Qualität der Daten zu prüfen, sondern z.B. Sache der Banken? Und wer überprüft die Algorithmen selbst? Wie genau sie mit Daten und Angaben verfährt, die sie von ihren Geschäftspartnern erhält, bleibt undurchsichtig.

Die SCHUFA verweist auf Datenschutzbeauftragte und Sachverständige, die ihrem Verfahren bescheinigen, dass es unbedenklich sei. Aber: Wer überprüft die SCHUFA-Software überhaupt? Einige Berechnungsfehler dürften sich alleine aus Fehlern im Code ergeben. Zudem hat die SCHUFA Schnittstellen zu etwa 9.000 Vertragspartnern (Banken, Telkos und anderen), um von ihnen Daten für die Berechnung der Scores zu bekommen. Datenpflege ist aufwändig und Schnittstellen können fehlerhaft sein. Aber die SCHUFA ist der Auffassung, dass es nicht ihre Aufgabe ist, für die Richtigkeit der Daten zu sorgen.

Aus diesen Gründen starten wir OpenSCHUFA: Wir werden versuchen zu erklären, was die SCHUFA nicht erklären will.

Der Fortschritt der Kampagne lässt sich unter twitter.com/openschufa bzw. facebook.com/schufa verfolgen. Unser Hashtag lautet #openschufa. Hier im Projektblog bei Startnext wird es regelmäßig Updates geben.

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Uns ist klar, dass wir viele, die von negativem Scoring betroffen sind, kaum direkt erreichen werden. Deswegen brauchen wir auch hier Eure Hilfe: Macht auf unser Vorhaben aufmerksam, helft mit, Personen zum Spenden von SCHUFA-Auskünften zu motivieren. Das kostet wenig Arbeit und kein Geld.

Auch sind wir an Deiner Geschichte mit dem SCHUFA-Score, an Kooperationen mit Mieterschutzbünden, Sozialberatungsvereinen o.ä. interessiert. Bitte tretet mit uns per E-mail in Kontakt: [email protected]

Mit eurer Unterstützung wollen wir Folgendes erreichen:

  • Eine fortlaufende gesellschaftliche Debatte über die Effekte solcher Scoringverfahren
  • Eine regelmäßige Aufsichtsmöglichkeit durch ausführliche Audits (Untersuchungen) durch unabhängigen gesellschaftlichen Institutionen
  • Die SCHUFA und andere Auskunfteien müssen öffentlich und permanent darlegen, wie ihr Score funktioniert bzw. welche Modelle/Annahmen ihm zu Grunde liegen (Nachvollziehbarkeit)

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Der SCHUFA-Score versucht, in wenigen Zahlen – den Scores – die finanzielle Vertrauenswürdigkeit eines Menschen zusammenzufassen. Diese werden automatisch ermittelt und sind Grundlage für weitreichende Entscheidungen. Wir müssen dieses Verfahren besser verstehen können.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Mit den Spenden finanzieren wir die Umsetzung des Projekts, die Honorare der Datenexpert/innen, die Veröffentlichung der Ergebnisse und die Entwicklung einer Software für das Einlesen der standardisierten und tabellarischen Regelauskunft, die die SCHUFA einmal im Jahr kostenfrei herausgeben muss.

Die Software wird als Open-Source-Software entwickelt, damit sie für ähnliche Projekt wiederverwendet und weiterentwickelt werden kann. Sie soll es möglichst einfach machen, die relevanten Daten aus dem Schreiben zu spenden. D.h. es wird ermöglicht, einen Scan der Tabelle hochzuladen oder direkt mit einem mobilen Gerät ein Foto zu machen. Per OCR (optical character recognition) werden die Buchstaben/Zeichen erkannt und dann in einer Datenbank abgelegt. Neben der Tabelle werden Daten abgefragt; deren Angabe ist freiwillg - das könnten sein: Alter, Geschlecht, Herkunft, Einkommensgruppe, PLZ, verheiratet/eheähnliches Verhältnis, Anzahl Kinder, Anzahl Mobilfunkverträge, Anzahl Umzüge (in den letzten 2 Jahren), laufende Kredite (inkl. Höhe), Zahlungsausfälle.

Zur “Software” gehören auch eine entsprechende Website für das Projekte und eine Datenhaltung (datenschutzfreundliche Übertragung und Speicherung der personenbezogenen Daten).

Wer steht hinter dem Projekt?

OpenSCHUFA ist ein Projekt der NGOs Open Knowledge Foundation Deutschland und AlgorithmWatch.

Die Open Knowledge Foundation Deutschland ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für offenes Wissen, offene Daten, Transparenz und Beteiligung einsetzt. okfn.de

AlgorithmWatch ist eine nicht-kommerzielle Organisation mit dem Ziel, Automatisierungsprozesse, die eine gesellschaftliche Relevanz haben, zu untersuchen und einzuordnen. algorithmwatch.org

OpenSchufa

Das Crowdfunding-Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen. Das Unterstützen und Bestellen ist auf Startnext nicht mehr möglich.

  • Die Abwicklung getätigter Bestellungen erfolgt entsprechend der angegebenen Lieferzeit direkt durch die Projektinhaber:innen.

  • Die Produktion und Lieferung liegt in der Verantwortung der Projektinhaber:innen selbst.

  • Widerrufe und Rücksendungen erfolgen zu den Bedingungen der jeweiligen Projektinhaber:innen.

  • Widerrufe und Stornos über Startnext sind nicht mehr möglich.

Was heißt das?
Impressum
AlgorithmWatch gGmbH
Matthias Spielkamp
Bergstr. 22
10115 Berlin Deutschland

Sitz der Gesellschaft: Oranienstr. 19A, 10999 Berlin
Amtsgericht Berlin Charlottenburg
HRB 186522 B
Geschäftsführung: Lorena Jaume-Palasí, Matthias Spielkamp

15.02.18 - Zum Ablauf: Bei selbstauskunft.net fordert...

Zum Ablauf: Bei selbstauskunft.net fordert Ihr kostenfrei Eure SCHUFA-Auskunft an. Sie kommt nach 4-6 Wochen per Brief.

Nach Crowdfunding-Erfolg entwickeln wir eine Datenspende-Plattform. Ab Mai können Scans/Fotos der Haupttabelle der SCHUFA-Auskunft & freiwillige Angaben zu Alter, Geschlecht, PLZ usw. an uns übermittelt werden.

Erste Analysen der Daten gibt's ab Juni. Ob wir anonymisierte Datensätze veröffentlichen können, müssen wir noch klären.

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