Projektleiterin Anab Mohamud ist vor drei Jahren alleine von Somalia nach Deutschland geflohen. In den Unterkünften bemerkte sie schnell, dass es an den nötigsten Angeboten zum Thema Frauengesundheit und Familienplanung mangelte. Dabei wird es hier so selbstverständlich gebraucht wie überall.
Der Zugang zu wichtigen Informationen ist aufgrund der schwierigen sozialen Lage vieler Geflüchteter sehr schwierig und die Auswirkungen von Krankheiten oder ungeplanten Schwangerschaften besonders folgenschwer.
Dazu ist es aufgrund sprachlicher und kultureller Barrieren oft schwierig, ein vertrauensvolles Verhältnis zu deutschen Ärzt*Innen aufzubauen.
Anab entschied sich, zu helfen und den Frauen Themen wie Gesundheit, Familienplanung und Sexualität näher zu bringen.
Sie entwickelte ein Workshop- und Beratungsformat, in dem die Themen Verhütung, Schwangerschafts Vor- und -Nachsorge, Zyklus, etc. besprochen werden - nicht aus einer privilegierten deutschen Perspektive heraus, sondern aus der gemeinsamen Fluchterfahrung heraus. So, wie sie es gerne vorgefunden hätte, als sie hier ankam.
Bei der Beratung geht es auch darum, Frauen zu ermutigen und zu ermächtigen, eigene Ziele und Wünsche zu formulieren und diese ihren Partnern zu kommunizieren. Gerade die Entwicklung und das Wachsen der Familie zu planen, statt es dem Zufall zu überlassen, gehört dazu und ermöglicht den Frauen, aber auch ihren Familien, Perspektiven zu entwickeln und Planungssicherheit zu haben. Sie können dadurch mit ihren Ressourcen und Kräften haushalten, um die Integration in die neue Gesellschaft so erfolgreich wie möglich zu gestalten.
Die Angebote finden in Somali, Arabisch und Englisch statt. Bei Bedarf wird eine Übersetzung in weitere Sprachen organisiert.