„Tierheime, so ein schreckliches Thema!“, lauteten erste Reaktionen zu der Idee, dem Tierschutz von Hunden nachzuforschen und ein Buch darüber zu erarbeiten.
Der Fotobuchroman „2924 Hunde und 10 Tierheime“ entstand aus der Neugier heraus, Antworten auf Aussagen wie diese zu finden und ermöglichen so eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Im Buch wird es in einer Kombination aus Text und Fotografie visualisiert.
Der Titel „2924“ ergibt sich aus der Anzahl der Hunde, die in den Tierheimen leben, die Natalie im Laufe ihrer Reise besucht.
Natalie sucht Antworten:
Variiert die Haltung der Tiere von Land zu Land und damit von Kultur zu Kultur?
Ist es sinnvoll, einen Hund aus einem osteuropäischen Tierheim zu adoptieren, um den Bestand der dort lebenden Straßenhunde zu verringern?
Ist es vernünftig, Hunde zu kastrieren, um ihre Vermehrung zu stoppen?
Oder sollte der Tierschutz im Ausland minimiert und das Geld und die Zeit innerhalb Deutschlands investiert werden?
Schließlich kämpfen auch deutsche Tierheime ums Überleben...
Meine Motivation
Seit Beginn meines Fotografiestudiums interessiere ich mich für Tiere und Natur innerhalb meiner Projekte. Bei dem Aufenthalt für einen Sprachkurs in Andalusien besuchte ich aus Neugier die Tierstation Esperanza im Süden Spaniens bei Málaga. Statt der von mir erwarteten Massenhaltung von hunderten von Tieren, lebten lediglich circa 35 Hunde auf den Wiesen. Die meisten dieser Tiere würde er bald nach Deutschland und in die Schweiz fahren, erklärte Herr Steinhauser, der Inhaber. Die anderen würden die Mitarbeiter der Tierstation nach einer erfolgreichen Kastration wieder aussetzen. Ich war überrascht, denn bei meiner Recherche hatte ich andere Bilder von Málagas Tierheimen gesehen. Als ich die Protectora de Animales Málaga, das städtische Tierheim, besuchte, fand ich tatsächlich eine andere Situation vor: Etwa 800 Hunde, die auf einen potenziellen neuen Besitzer warteten, lebten in einer riesigen Anlage aus maßgeschneiderten Zwingersystemen und perfekter Organisation. Dieses Tierheim stellte nicht nur in seiner Architektur einen Kontrast zur Tierstation Esperanza dar, sondern auch in der Philosophie.
Beide Tierheime verfolgten unterschiedliche Ansätze, um das Problem der streunenden Tiere zu lösen. Um mehr darüber zu erfahren, begab ich mich auf die Reise durch Europa.
Im Zentrum des Buches stehen die Besuche der fiktiven Hauptperson Natalie in insgesamt zehn Tierheimen. Mein Anliegen dabei war es, Tierheime aus einer neutralen Sicht darzustellen, ihre positiven und negativen Seiten zu beleuchten.
Zur Recherche reiste ich an alle Handlungsorte quer durch Europa, fotografierte und unterhielt mich mit Mitarbeitern von Tierheimen. Ich schrieb meine Thesis zur Bachelorabschlussarbeit zum Schwerpunktthema Tierheime und Tierschutz. Alle recherchierten Informationen sind auch in den Fotobuchroman eingeflossen.