Projekt
Um die Kosten für Flüge, für Kamera- und Tonarbeit und die Ausleihkosten für Kamera- und Tontechnik zu decken, brauchen wir mindestens 6000 € von Eurer Seite.
Mit insgesamt 10000 € könnten wir zusätzlich Unterkunft, Verpflegung, Transport in Eritrea und Schnitt und Gestaltung eines Teasers finanzieren.
Worum geht es in dem Projekt?
Die Freundinnen Helen und Fiori sind 27 Jahre alt, so wie das
Land in dem sie leben, das vor 27 Jahren unabhängig wurde. Ihre
Mütter waren am Kampf für die Unabhängigkeit und für eine
Gesellschaft, deren Wert an der Stellung der Frau gemessen werden
sollte, beteiligt. An dieses Selbstbewußtsein knüpfen die jungen
Frauen an und engagieren sich für die Gleichstellung der Frauen
und die Veränderung der immer noch extrem traditionellen,
eritreischen Gesellschaft.
Der Film begleitet Helen und Fiori in ihrem Alltag. Sie erzählen
von ihren Lebensgeschichten, Lebensplänen, Wünschen, Erfolgen,
Enttäuschungen, von ihren Vorstellungen von Glück und der Suche
nach ihrem ganz individuellen Weg mit allen Zweifeln und
Verunsicherungen.
Ich bin mit Eritrea seit über 30 Jahren eng verbunden und unterstütze auch jetzt Projekte, wie Fachkräfteausbildung und Wasserprojekte. Ich habe eritreische Freunde dort und hier. Die Kultur ist mir vertraut. Eritrea ist für mich eine emotionale Heimat geworden und dieses Gefühl geben mir immer wieder die Frauen mit ihrem solidarischen Selbstbewusstsein.
Im Verlauf der Migrationsdebatte, der "Flüchtlingskrise", ist auch die eritreische Jugend in den Fokus gerückt. Die Negativschlagzeilen über Eritrea reißen nicht ab. Ich möchte mit diesem Film die Realität zeigen.
Die, die das Land kennen,auch Vertreter von UNICEF und UNDP, die
dort tätig sind, beschreiben es als "Modell für
Afrika". Die UNDP-Verantwortliche für Eritrea Christine N.
Umotoni begründet das mit Fakten: seit 1993 sank die
Kindersterblichkeit um zwei Drittel, die Sterblichkeitsrate der
Frauen bei der Geburt sank um 78 %. Die Impfrate für Kinder stieg
auf über 80 %. Masern, Polio und Malaria gelten als ausgerottet.
Eritrea hat mit 0,6 % die niedrigste HIV-Rate Afrikas.
In Eritrea leben verschiedene Ethnien und religiöse Gruppen
friedlich zusammen. Umotoni ist sicher, dass Gelder richtig
investiert werden und äußert den Wunsch, dass mehr in Eritrea
investiert wird, um das Land stabil zu halten.
Eritrea verkauft sich nicht für kurzfristige Gewinne an ausländische Konzerne, das Land setzt auf nationale Entwicklung. Im Gefolge der ungerechten Sanktionen der UN und USA gegen Eritrea hat auch die Europäische Union eine Embargopolitik gegen Eritrea eingeschlagen. Es fehlen internationale Investitionen im verarbeitenden Gewerbe, in der Food- und Agroindustrie, im Energie- und Tourismussektor. Und da liegt die Ursache für ein Problem der Jugend. Wo nicht produziert wird, werden keine Arbeitsplätze geschaffen. Für viele jugendliche Schulabgänger scheint der Weg ins Ausland die einzige mögliche Perspektive zu sein. Aus diesem Grund verlassen Collegeabsolventen immer wieder das Land. Bitter für ein Land, das seinem Anspruch und seiner Verpflichtung nachkommen will, seine Jugend gut auszubilden. Aber die Jugend will nicht warten, sondern ihre Kenntnisse und Erfahrungen jetzt einbringen, wie überall.
Der Film wird die Fragen stellen: Wie denken die jungen Menschen
? Was sind denn wirklich ihre Sorgen und Hoffnungen ?
Wie ist das Lebensgefühl der Jugend ? Wie sehen sie ihr Land ? Was
bedeutet Unabhängigkeit für sie ? Wo sehen sie die positiven
Entwicklungen und wo liegen die Schwierigkeiten ?
Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?
Mein Ziel ist es, eine Sensibilität für die Realität, das
Denken und die Werte der jungen Frauen in Eritrea, wie Solidarität
und Unabhängigkeit, zu vermitteln.
Ich möchte einen anderen Blickwinkel auf die Jugend und das Land
ermöglichen.
Der Film wendet sich an alle, die authentische Informationen
wollen und sich nicht mit stereotypen Berichten über Afrika
zufriedengeben:
Krankheit, Kriege, Katastrophen, Korruption - für Eritrea kommt
dazu der Vorwurf der Missachtung der Menschenrechte, ein Thema der
Asyl- und Migrationsdebatte.
Menschenrechte sind ein Muss, davon sind die Eritreer überzeugt
und haben dafür 30 Jahre für die Unabhängigkeit gekämpft.
Die elementaren Menschenrechte sind die auf Wasser- und
Nahrungssicherheit, Gesundheitsversorgung, Bildung. Die sind
garantiert.
Demokratische Strukturen bedeuten nicht zwangsläufig westliche
Demokratie.
Gleichberechtigung der Geschlechter ist in Eritrea ein Grundrecht,
für die Realisierung setzen sich Helen und Fiori ein.
Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?
Immer mehr Menschen suchen nach Antworten und Perspektiven bezüglich der Frage des fairen Umgangs der westlichen Länder und Wirtschaften mit Ländern, aus denen aktuell Migranten kommen.
Anstatt aus Deutschland beurteilen zu lassen, lassen wir die
jungen Frauen und Männer in Eritrea zu Wort kommen und
ermöglichen ein differenziertes Bild und einen differenzierten
Blick.
Der Film wird die positiven Entwicklungen in Eritrea zeigen. Damit
wird er auch einen Beitrag leisten zu der Debatte der Frage: Wie
kann die Perspektive für ein afrikanisches Land und für Afrika
aussehen ?
Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?
Bei Erreichen des 1. Fundingziels zusammen mit den 2200 €, die
ich aus der kulturellen Filmförderung Bremen bekommen habe,
können wir die Kosten für Flüge, für Kamera- und Tonarbeit und
die Verleihkosten für Kamera- und Tonausrüstung decken.
Mit dem 2. Fundingziel können wir Unterkunft, Verpflegung und
Mietauto, Fahrer und Diesel in Asmara abdecken und den Schnitt und
die Gestaltung eines Teasers (Vorschau) finanzieren.
Die Geschichte von Helen und Fiori ist Teil des Gesamtprojektes "Töchter der Revolution", das zusätzlich 2 Protagonistinnen im Tiefland in der Nähe der äthiopischen Grenze besucht , die unter sehr traditionellen Bedingungen leben.
Die Drehreise im März wird der Projektentwicklung dienen, dh
wir besuchen Helen und Fiori und außerdem Menschen und Orte, die
ich bis jetzt nicht kennengelernt hatte, wie Helens Mutter , die
Talkrunden im Eritreischen Fernsehen, besuchen Jugendliche, die vom
Ausbildungs- und Mikrokreditprogramm der Jugendorganisation mit
Unterstützung von UNDP profitieren. Und wir entwickeln die Frage
der Dramaturgie.
Nach unserer Reise soll ein Teaser geschnitten werden, mit dem ich
im April den Antrag auf Produktionsförderung stellen will. Die
Produktion wird im Sommer 2018 bis Januar 2019 stattfinden, sodass
wir fast ein Jahr Gelegenheit haben, Helen und Fiori mit der Kamera
zu begleiten und gespannt sein können, was in dieser Zeit
passieren wird.
Ihr werdet natürlich von unserer Reise im März die Highlights zu
sehen bekommen und auch während der Zeit der Produktion auf dem
Laufenden gehalten werden.
Wer steht hinter dem Projekt?
Christine Vogelsang
Ich arbeite als freie, bildende Künstlerin und lebe in Bremen.
In meiner künstlerischen Arbeit haben mich immer wieder Themen in
Eritrea beschäftigt - die Jugend, das Ensemble der Architektur der
Moderne in Asmara. Seit 5 Jahren beschäftige ich mich mit
Dokumentarfilm und seit 2 Jahren recherchiere und schreibe ich zu
meinem Thema der Frauen in Eritrea.
Ich unterstütze Eritrea seit über 30 Jahren, seit 1997 besuche
ich das Land.
Ich war an der Gründung verschiedener
Eritrea-Unterstützungs-Organisationen beteiligt. Aktuell arbeite
ich im Vorstand des Eritrea Hilfswerks in Deutschland (EHD) und in
der Deutsch Eritreischen Gesellschaft (DEG).