Wie sich das Schreiben ändert
Dies ist meine vierte Schreibauszeit seit 2011. Erst meine vierte, muss es heißen, denn es belegt, dass ich zwischendurch zwar drei Bücher und allerlei Kurzgeschichten, aber doch viel zu wenig geschrieben habe – finde ich jedenfalls. Was diese so anders macht? Zum ersten Mal schreibe ich ein Buch nicht alleine. Zwar meine beiden Geschichten, aber auch diese werden ja am Ende noch mit denen von Daniel Kohlhaas abgestimmt. Und, obgleich ich natürlich viel schaffen möchte, mache ich mir jetzt nicht den Druck zu sagen: Das MUSS aber nach diesen drei Tagen im Sauerland alles stehen. Kann gar nicht, dafür bräuchte ich zwei Wochen. Die habe ich momentan aber nicht.
Kreatives Schreiben ist etwas Wunderbares, aber es strengt auch verdammt an. Für zwei Stunden am Stück in die Geschichte versunken, und ich brauche eine kurze Pause von vielleicht 15 Minuten. Und seit ich mit Papyrus schreibe, arbeite ich anders. Früher habe ich Seiten runter geplöckert, nach dem Motto: Hauptsache schnell viel halbwegs Gutes stehen haben, dann ist das Gros geschafft, überarbeiten kannste später.
Papyrus zwingt einen mit all seinen Hilfsprogrammen (Lesbarkeitsindex, Wortwiederholungen) dagegen, zwischendurch immer wieder innezuhalten und die angemarkerten Wörter direkt zu ändern oder zu löschen, ehe es weitergeht. Für mich war das anfangs echt ungewohnt. Aber ich glaube inzwischen, dass der Text dadurch von vorne herein besser wird und am Ende weniger überarbeitet werden muss; zumindest sprachlich. Denn die Logik innerhalb unserer vier ineinander verschachtelten Geschichten erfordert schon einiges an Aufmerksamkeit beim Finishing. Da werden wir gemeinsam noch an der einen oder anderen Stellen grübeln. Es wird sich lohnen. Versprochen!