Ich liebe Bücher und ich liebe schön gestaltete und gut gedruckte Fotobücher im Besonderen.
Und jetzt möchte ich wieder ein Buch publizieren, das begleitend zu einer großen Ausstellung im Münchner Kulturzentrum Gasteig, erscheinen wird. Das Thema der Ausstellung: Fotografien aus den achtziger Jahren, mit dem Titel BILLARD. Daher möchte ich meine Fotos zusätzlich in einem schön gestalteten und aufwändig gedrucktem Fotoband euch Förderern und einem größeren Publikum zugänglich machen.
Also zurück in die achtziger Jahre, zurück in analoge Zeiten.
Die achtziger Jahre waren auch das Jahrzehnt, in dem meine Kinder Lisa und Manuel auf die Welt kamen. Gleich im Jahr 1980 machte meine Tochter Lisa den Anfang. Für sechs Jahre war ich Halbtagsvater. Große Reisen waren da nicht möglich. Dafür unternahm ich viele kleine Reisen in der Stadt, in Clubs, Kneipen, Szenetreffs und begegnete dem Leben auf der Straße. Man könnte die Bilder in diesem Buch als Protokoll von den Begegnungen dieser Reisen in München sehen. Die Stadt, die Straßen, die Architektur und das Licht bilden Räume, und ihre Atmosphäre sind Orte und Bühne von Szenen menschlicher Begegnung. Gesichter und Gesten, eingefrorene Momente aus alltäglichen Situationen, oftmals in der flüchtigen Begegnung eine Intimität herstellend. Standbilder innerer Zustände und äußerer Situationen, die kleine Geschichten erzählen. So hat Fotografie meinen Alltag geprägt. Sie war nicht nur ein Projekt, sondern Teil von mir. Fotografie ist nicht nur ein Fenster, aus dem man auf die Welt blickt, sondern auch ein Spiegel der eigenen Wahrnehmung.
Ein Buch mit Fotos zu drucken heisst ja nicht nur Informationen zu drucken, sondern ein Buch hat auch eine sinnliche Dimension. Das Format, der Einband, das Papier und die Typographie sind wichtig. Und die Qualität des Drucks, der möglichst nahe an die Tiefe und den Tonwertreichtum oder die Farbe vom Original heranreichen soll. Ich ertappe mich immer wieder dabei, dass sich mir erst beim Anschauen eines Ausstellungskatalogs die Bilder einer Ausstellung erschliessen. Es braucht manchmal das erste, zweite oder gar dritte Hinsehen, die ein Werk erschließen und das geht am Besten mit Hilfe eines Buches. Das Buch als private Ausstellung.