In Deutschland hat sich die Zahl der Bäckereien seit der Jahrtausendwende auf 10.491 Meisterbetriebe halbiert. Dieser Schrumpfungsprozess ist noch lange nicht am Ende, gerade ländliche Gebiete sind besonders vom Bäckerei-sterben betroffen. Bundesweit kämpfen Handwerksbäckereien im Preiskampf mit den Aufback-Stationen im Supermarkt, der Backshops und der Filialbäckereien ums Überleben – jeden Tag gibt etwa eine Bäckerei auf, doch der Brotkonsum der Deutschen steigt stetig.
Nur wenige kleine Bäckereien backen noch vor Ort, der Trend geht zur großen Lebensmittelfabriken in denen Teiglinge günstig vorproduziert, tiefgefroren und in Kühl-LKWs viele Kilometer bis zu ihrem Verkaufsort gefahren werden. In Backshops und Filialen werden die Backwaren lediglich aufgebacken und noch warm verkauft.
Brot als kostbares handwerklich hergestelltes Grundnahrungsmittel ist auf dem Weg zum billig Produkt. In den letzten Jahren klagen vermehrt Menschen nach dem Verzehr von Brot über Völlegefühl oder Blähungen. Diese Beschwerden verschwinden aber in den meisten Fällen, wenn auf den Genuss von Brot aus industrialisierter Massenproduktion verzichtet und stattdessen eine gute handwerkliche Bäckerei aufgesucht wird oder man legt selbst Hand an.
Für gutes Brot, das auf traditionelle Weise hergestellt wird braucht es Zeit, damit sich die Teiggärung langsam entwickeln kann. Nur dann können die nützlichen Mikroorganismen ihre Arbeit voll entfalten, und das gebackene Brot wird bekömmlich.
Hand anzulegen und sein Brot zu Hause zu backen sowie backen ohne industriell hergestellter Hefe hat in der Zeit von Corona nicht nur ein Hype ums Brotbacken ausgelöst, sondern bestätigt das, was in der Brot-Community in den letzten 20 Jahren spürbar ist:
• immer mehr Menschen backen ihr Brot selbst
• Backhomies auf der ganzen Welt zelebrieren den Backprozess und ihr selbst gebackenes Ergebnis online, auf der Arbeit und mit Freunden…
• die Backkultur wird von der Community stetig vorangetrieben
• …und das Thema Brot und gesunde Nahrungsmittel rücken immer mehr in den Fokus der Wissenschaft
In meiner Brotpassion Schule möchte ich die Menschen für das traditionelle Bäckerhandwerk in der Mühlenregion von Lübbecke begeistern. In meiner Schule sind alle die gerne backen oder es lernen möchten herzlich willkommen. In meiner Schule zeige ich dir, wie einfach das backen mit meinem Sauerteig "Marvin" ist und wie du mit wenig Hefe oder natürlichen Hefe-Ersatzmitteln wie dem Hefewasser, bekömmliche Backwaren herstellst. Natürlich ohne künstliche Backhilfsmittel wie Konservierungsstoffe, Emulgatoren oder Stabilisatoren. Dafür mit regional angebauten Bio-Mehl, hausgemachten Sauerteig, Steinsalz, Wasser und viel Zeit.
Da traditionelle Backkunst vor allem Zeit benötigt, sollen in der Brotpassion Schule ein bis zwei Gästezimmer für Kursteilnehmer entstehen, um intensivere Kurse auch für Backhomies von weiter weg anbieten zu können. Wer möchte nicht einmal zwischen Gärkörbchen und Mehlstaub nächtigen?
„Gib einem Menschen ein Brot und du ernährst ihn einen Tag. Lehre ihn zu backen und du ernährst ihn ein Leben lang“ ist meine Philosophie und nicht nur das. Backen ist auch Entspannung und gut für die Gesundheit. Forscher haben herausgefunden, dass das Stresshormon Cortisol im Blut abnimmt, wenn Menschen etwas Weiches, Warmes – wie ein Brotteig mit ihren Händen bearbeiten. Diesen Glücksmoment möchte ich mit euch teilen.
Neben Brot und Kleingebäck biete ich auch Unterrichtseinheiten zum Thema Sauerteig „Marvin“, Hefewasser und Feingebäck an. Je nach Thema und Wetter findet eine Führung durch unseren naturbelassenen Garten statt. Beim Rundgang besteht die Möglichkeit Obst, Gemüse, Blumen und Kräuter für die Unterrichtseinheit zu sammeln.
Als Pädagogin liegt mir die kostenlose (Brot)Bildung von Kindern, Jugendlichen und Menschen mit geringen Einkommen besonders am Herzen. Deshalb ist ein Tag im Monat für die kostenlose Bildung in meiner Schule für diese Personengruppen fest eingeplant.
Dafür brauche ich eure Unterstützung
Mehr Infos gibt es auf meiner Homepage Brotpassion