Es geht um die finanzielle Unterstützung des EastWest Pacem Orchestra, eine Kooperation zwischen syrischen und deutschen Musiker*innen aus Nordrhein-Westfalen. Durch die Corona Pandemie und den erneuten Lockdown fehlen uns die Mittel, um die letzten Produktionsschritte für unser geplantes Doppel-Album zu realisieren.
Orient trifft Okzident: Das East-West Pacem Orchestra
Dieses bemerkenswerte Ensemble hat sich zur Aufgabe gemacht, östliche und westliche Musik und Musiker*innen auf harmonische, virtuose, innovative Weise und mit Ausdruckskraft und Freude zusammenzubringen. Arabische Musik wurde neu arrangiert, es entstanden innovative Kompositionen zwischen Orient und Okzident.
Dazu wurden traditionelle Stücke sowohl in klassischer Partitur notiert und arrangiert als auch Tonaufnahmen einzelner Stimmen erstellt für diejenigen Musiker, die nicht nach Noten, sondern nach Gehör lernen. Auf diese Weise gelingt es, komplexe Kompositionen mit mehreren Stimmen und Harmonien gemeinsam zu spielen.
From East to West „Erinnerungen aus dem alten Damaskus“
Aus dem 2016 als East to West Ensemble Hagen gestarteten Projekt entwickelte sich ein dauerhaftes Ensemble. Gestartet mit Musikern aus Syrien und Hagen zählen heute vier virtuose Künstler aus Damaskus, Holmes und Nordsyrien zum festen Bestand des Orchesters. Dazu kamen Musiker des Hagener Kammerorchesters, komplettiert durch die Creole-Preisträger NRW 2017, Martin Verborg und Ludger Schmidt. So entstand ein Ensemble virtuoser Solisten, die nicht nur in den Partituren, sondern auch in ihren Improvisationen die Verschmelzung zwischen Osten und Westen meistern.
Das deutsch-arabische Ensemble kreierte ein Gesamtkunstwerk aus Musik, Tanz und Projektion. Die multimediale Produktion, die Maren Lueg mit ihrem Ensemble und dem Videokünstler John McGeoch entwickelt hat, wurde erstmals 2019 am Hagener Hohenhof, im Rahmen des Bauhausjahres und des Muschelsalat-Festivals des Kulturbüros Hagen, und Anfang 2020 in der Philharmonie Essen aufgeführt. Hier verbinden sich arabische Musik in einem außergewöhnlichen Miteinander von Instrumenten wie Ney, Oud, Saz, Kanun und einem Streichensemble mit orientalischen Tänzer*innen. Die brillanten Videoprojektionen jenes Damaskuszimmers*, das von John McGeoch eindrucksvoll in Szene gesetzt wird, schaffen einen faszinierenden Rahmen für die arabische Musik, die aus Arrangements traditioneller Stücke und Kompositionen der Hagener Künstlerin besteht.
Durch die Einbeziehung europäischer Streichinstrumente, u.a. der Musiker*innen der Essener Philharmoniker, eröffnen sich klangliche Räume, die auch den Zugang zu dieser Musik erleichtern, weiß die Komponistin:
„Die Begeisterung für den Orient um 1900 zeigt die damalige Suche nach Romantik und nach einem Gefühl, das in Zeiten der Industrialisierung verloren geglaubt schien. Diese Faszination wollen wir wieder aufleben lassen.“ Ein wichtiges Herzensanliegen sieht die Musikerin in diesem besonderen Konzert verwirklicht: „Das syrische und arabische Publikum hat das Gefühl, dass ihre Kultur auch hier angekommen ist und wertgeschätzt wird.“ Ein Abend, der somit auch emotional tief bewegt und auf besondere Weise bereichert. Die Aufführungen in Hagen und Essen wurden von einem sehr gemischten Publikum gleichermaßen begeistert aufgenommen.
Mittlerweile hat das East-West Pacem Orchestra eine Reihe erfolgreicher Auftritte absolviert und professionelle Aufnahmen erstellt. Aus diesen professionellen Aufnahmen soll nun ein Doppel-Album entstehen mit einem kunstvoll gestaltetem 16-seitigen Booklet, gefüllt mit Informationen, Fotos und Motiven aus den Konzerten.
Pressestimmen
„Fulminant, musikalisch anspruchsvoll bis heikel, spannend, auf Risiko, virtuos, aber vor allem unterhaltsam!“ (David Graham)
*Über das "Damaskuszimmer"
Im Fokus steht das legendäre "Damaskuszimmer": Der Hagener Kunstsammler Karl Ernst Osthaus erwarb 1899 einen reich verzierten und bemalten Empfangsraum aus der historischen Altstadt von Damaskus, der Hauptstadt Syriens. Da es für die Räumlichkeiten im Privatmuseum von Osthaus allerdings viel zu klein war, verblieb das Zimmer lange unausgepackt. Erst 1930 kam es nach Dresden und wurde dort Teil der im Aufbau befindlichen Orientabteilung des Völkerkundemuseums. 1997 rückte es in den Blick, als erste Schritte zur Restaurierung und Wiederaufstellung des Zimmers unternommen wurden.