Archaische Flursysteme weltweit (1)
Es ist erstaunlich, wie viele traditionell-archaische Landbausysteme man selbst heutzutage noch auf der Erde aufspüren kann, deren Strukturen den Feldfluren eisenzeitlichen Typs mindestens teilweise ähneln. Freilich wird man in Bereichen, deren Klima dem unseren entsprechen, fast nicht mehr fündig, desto mehr in abgelegenen Gebieten Afrikas und Asiens. In den nächsten Blogeinträgen möchte ich solche Fluren vorstellen, ohne dass ich weiß, was dort angebaut wird. Vor allem hat mich überrascht, dass Feldfluren ohne oder mit nur wenigen eingeplanten Fahrwegen noch häufiger anzutreffen sind als erwartet. Manche dieser Fluren sind offenbar bereits aufgegeben oder werden früher oder später modernem Ackerbau weichen. Dazu ein gutes Dutzend Beispiele aus Google Earth.
Hier ein Beispiel mit überwiegend quadratischen, manchmal auch rechteckigen Parzellen aus dem westlichen Afrika. Es ist an einer sehr tiefen und feuchten Stelle im Schwemmland eines großen Flusses (Central River in Gambia) angelegt worden, die zuvor wahrscheinlich unter Wasser stand und nun entwässert wurde, denn sie befindet sich aktuell 3 m unter dem Wasserstand des Flusses. Trotz aller Unregelmäßigkeiten sind hier die Parzellengrenzen nach den Haupt-Himmelsrichtungen ausgerichtet, was aber bei vergleichbaren Anlagen in der Nähe nicht der Fall ist. Die Parzellengrößen entsprechen denen der hiesigen Celtic Fields. Eine besondere äußere Einfassung der Flur ist nicht auszumachen. Insgesamt sind die Entsprechungen eher formaler Art, da in diesen westafrikanischen Fluren wohl kein üblicher Ackerbau betrieben wird, sie dürften wassergebundenen Sonderkulturen dienen.