Urgeschichtliche Flur in Irland (2)
Auch hier geht es um offenbar urgeschichtliche Feldfluren im Burren im westlichen Irland, eines Kalkkarstes, dessen hier nordsüdlich verlaufende Klüftung man gut erkennen kann. Dieser Bereich liegt 9 km nördlich vom zuvor beschriebenen Roughan Hill. Detaillierte archäologische Informationen liegen mir zu diesem Bereich nicht vor. Die hier viel klarer sichtbaren Spuren dürften aber ganz überwiegend urgeschichtlich sein. Vor allem fallen hier die vielen ringförmigen Wälle auf, die in Irland insgesamt sehr häufig sind und verschiedenen Perioden der Ur-und Frühgeschichte zuzuordnen sind. Im rechten unteren Viertel des Bildes durchzieht diagonal ein Weg das Gelände und setzt etwa in Bildmitte im Bereich einer ost-westlich verlaufenden hohen Mauer aus, ist aber weiter links wieder zu erkennen. Mindestens dreimal wird er von jüngeren Wällen durchschnitten, was auf sein hohes Alter hinweist. Ein Teil seines unteren Randwalls scheint später zu einer der hohen und sehr deutlichen erkennbaren Mauern frühneuzeitlichen Typs ausgebaut worden zu sein. Im gesamten Bereich kann man zahlreiche winzige Wallvierecke entdecken, die das Format der heutigen Häuser am oberen Bildrand haben oder noch kleiner sind. Die meisten werden von ehemaligen Häusern stammen.
Die Bewirtschaftung des seit dem Neolithikum zunehmend entwaldeten Burrens muss man sich zu allen Zeiten überwiegend als Weidewirtschaft vorstellen. – Eins steht schon fest für mich: den nächsten Urlaub werde ich in dieser hochinteressanten Landschaft verbringen!