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Eine sozialkritische TanzMusikTheaterSatire - Eine Verstörung durch das radikal Andere einer Welt am Scheideweg

Die experimentelle Kunst Valeska Gerts ist Grundlage der sozialkritischen TanzMusikTheaterSatire, die sich sinnlich mit queer-feministischen, ästhetischen und politischen Strömungen der klassischen Avantgarde beschäftigt und durch kritische Revisionen bestehender Körper- und Genderbilder, die Künstler*innen wie Valeska Gert längst hinter sich gelassen zu haben glaubten, ins Jetzt überträgt. 
Vielleicht durchbricht nur die Verstörung durch das radikal Andere eine Welt am Scheideweg.
Datenschutzhinweis
Finanzierungszeitraum
31.07.21 - 31.08.21
Realisierungszeitraum
04.10.2021 - 04.11.2021
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): 5.000 €

Den Performer*innen eine angemessene Probenpauschale zu bezahlen.

Stadt
Stuttgart
Kategorie
Theater
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Gefördert von

Worum geht es in dem Projekt?

In Zeiten, in denen man allen Fortschritten zum Trotz weiterhin, bzw. erneut Menschen an den Rand der Gesellschaft drängt, die nicht den diffusen Begriffen der Zugehörigkeit (bspw. in Kategorien von Nation, Geschlecht, Religion oder Begehren) entsprechen, bleibt es ein weiteres Mal wichtig, Randfiguren und Ausgegrenzten eine Stimme, einen Körper und einen musikalischen Ausdruck zu geben. Die blinden Flecken unserer Gesellschaft, die brennglasartig die Coronavirus-Pandemie derzeit offen legt, gälte es wirklich als Vergrößerungsglas zu nutzen, um den Blick auf eben die immer schon „Verlorenen“, die „Freaks“ und Verworfenen zu richten und in Erfahrung zu bringen, inwiefern sie als Expert*innen des Lebens im Anderen ein wahres Potenzial unserer Gesellschaften sein könnten.

Valeska Gert wurde 1892 in Berlin geboren. In den 1920er Jahren war die jüdische Künstlerin eine der wichtigsten dadaistischen und Grotesktänzerinnen Berlins. Sie arbeitete im kulturellen Zentrum der Weimarer Republik unter anderem mit Künstlern wie Bertolt Brecht und Kurt Weil. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Gerts Kunst als entartet verfemt, weshalb sie 1939 in die USA emigrierte. Überall, wo Valeska Gert gelebt hat, eröffnete sie Cafés und Bars als Orte für Performances zuletzt den „Ziegenstall“ in Kampen auf Sylt.

In unserer Performance wollen wir Valeska Gerts spartenübergreifende Herangehensweise an künstlerisches Gestalten, ihre Radikalität im Ausdruck, ihre politische und sozialkritische Haltung im Tanz aufnehmen, ihr Springen zwischen Tanz, Performance, Schauspiel, Gesang, Musik und Improvisation. Ausgehend vom historischen Beispiel der Kunst und kuratorischen Praxis Valeska Gerts begeben wir uns mit dem Projekt „Different Food - Different Entertainment“ auf die Suche nach feministischen und politischen Künstler*innen aus unterschiedlichen Sparten.

Stereotype sollen im Rahmen der Performance mit Mitteln von Ironie und grotesker Übersteigerung radikal hinterfragt werden. Zentrale Themen sind: das Entdecken der eigenen Sexualität, der Einsatz des eigenen Körpers, das Aufbrechen von tradierten Geschlechterbildern und das Diktat einer Schönheit, die sich an den Vorstellungen des Mainstreams orientiert bzw. zum Gradmesser für den gesellschaftlichen Wert des Individuums gemacht wird. Aber auch die Ablehnung tradierter, normativer Vorstellungen davon, wie man in Abhängigkeit von der eigenen soziokulturellen Position zu leben, zu sein und zu performen hat, werden untersucht und in Frage gestellt. Sowohl mit den Mitteln der Musik als auch der Darstellung.

Für uns als Künstler*innen ist es wichtig die Strömungen unserer Zeit zu beobachten; zu hinterfragen, wo ein Potenzial im Anderen, Verworfenen liegen könnte; den Zuschauer*innen also den Spiegel vorzuhalten und Einblicke in Welten und deren Gegenwelten zu ermöglichen. In Zeiten von Populismus und Neoliberalismus werden genau diese Alternativen wieder wichtig. Es gilt, die Nischen des Widerstandes zu finden, den Zuschauer*innen das Eintauchen in eine nicht angepasste Welt zu ermöglichen, ja mehr noch, selbst Teil davon zu werden und im Anschluss an die Performance zu Diskussionen über politische, gesellschaftliche und künstlerische Zusammenhänge anzuregen.
Der Titel der Performance „Different Food - Different Entertainment“ leitet sich von einer Idee der Bar als Kunstort ab, wie ihn auch Valeska Gert vertrat. Ausgehend von Spuren, die Valeska Gert in ihrer künstlerischen und kuratorischen Praxis im 20. Jahrhundert gelegt hat, wollen wir einen Raum entwickeln, der eine klassische Bühnensituation von Betrachtenden und Ausführenden aufbricht und die Zuschauer*innen direkt in das Geschehen mit einbindet. Dazu übernehmen wir die Formen des vorhandenen Raumes als Grundanlage und erweitern die Möglichkeiten dieses Raums durch künstlerische Interventionen. Hier gibt es eben nicht das übliche Menü, oder den gewohnten Tanzabend zu sehen, sondern jeder Abend ist neu und eine Überraschung - eben anders, also different.

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Sehgewohnheiten aufbrechen und Geschlechterbilder hinterfragen.

Den Randexistenzen ein Stimme, einen Körper und eine Musik geben.

Aufgrund der Pandemie stillgelegten Orten wieder zu Leben verhelfen.

Tanz- und performanceinteressierte Bürger*innen von 16 bis 99.

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Weil es nach wie vor große Probleme in der Sichtbarkeit anders lebender Menschen gibt.
Weil das Projekt dazu beitragen kann, mehr zu sich selbst zu stehen und Verbündete durch künstlerischen Austausch zu finden.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Mit dem Geld werden wir angemessene Künstler*innen-Honorare auszahlen, das Kostümbild des Projektes finanziell besser ausstatten und die Dokumentation und Evaluierung des Projektes finanzieren.

Wer steht hinter dem Projekt?

Diverse queere und nicht queere Künstler*innen.

Das Crowdfunding-Projekt war nicht erfolgreich und kann nicht mehr unterstützt werden.

  • Alle Bestellungen und Zahlungen wurden automatisch storniert und rückabgewickelt.
  • Du hast Fragen? Melde dich beim Startnext-Support-Team.
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Different Food - Different Entertainment
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