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Gemeinsam mit der Hochschule Mittweida wollen wir die erste Studie zu Gewalterfahrungen von LSBTTIQ* in Sachsen durchführen.

Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*- und Inter*-Personen und queere Menschen werden in Sachsen Opfer von vorurteilsmotivierter Kriminalität, das genaue Ausmaß wurde bisher aber nicht erforscht. Das wollen wir ändern! Gemeinsam mit dem SoPro e.V. und der Hochschule Mittweida möchten wir eine Studie zu Gewalterfahrungen von LSBTTIQ* in Sachsen durchführen. Mit Hilfe dieser Daten können Betroffene besser unterstützt und geschützt werden.
Datenschutzhinweis
Finanzierungszeitraum
15.10.18 - 20.11.18
Realisierungszeitraum
Dezember 2018 - April 2019
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): 6.500 €

Bezahlung eine*r wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in für Konzeption, Durchführung und Auswertung, außerdem Setzen und Druck der Auswertung.

Stadt
Dresden
Kategorie
Wissenschaft
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Worum geht es in dem Projekt?

Diskriminierungen und Ausgrenzungen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*- und Inter*-Personen und queeren Menschen (LSBTTIQ*) sind in Sachsen noch immer Alltag. Laut Sachsenmonitor 2017 halten 38% der jungen Erwachsenen und 40% der über 60-Jährigen im Freistaat gleichgeschlechtliche Beziehungen für „unnatürlich“. Solche Vorurteile führen nicht selten zu psychischer, physischer und sexueller Gewalt. In diesem Juni wurde eine trans*Studierende der Universität Leipzig auf offener Straße verbal und körperlich angegriffen. In diesem Fall kam die Tat zur Anzeige. Die Beratungsarbeit unserer Mitgliedervereine lässt jedoch vermuten, dass die Dunkelziffer von vorurteilsmotivierter Gewalt sehr hoch ist. Vorbehalte gegenüber Polizei und Justiz könnten dabei auch eine Rolle spielen. Anders als in vielen anderen Bundesländern stehen derzeit beispielsweise keine speziellen Ansprechpersonen für von Gewalt betroffene LSBTTIQ* bei der sächsischen Polizei zur Verfügung.

Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die sich mit vorurteilsbezogener Gewalt bzw. Hasskriminalität gegen LSBTTIQ* im Bundesland Sachsen befassen. Das wollen wir, die LAG Queeres Netzwerk Sachsen e.V., ändern und die Erkenntnisse aus der Beratungsarbeit unserer Mitgliedervereine mit Fakten unterlegen. Gemeinsam mit dem SoPro e.V. - Soziale Projekte in den neuen Bundesländern und der Hochschule Mittweida wollen wir im Winter 2018 dazu die erste umfassende Studie durchführen.

Aus den Ergebnissen können wir geeignete Maßnahmen für Aufklärung, Bildung, Gewaltprävention und Opferschutz ableiten und mit dem sächsischen Justiz- und Innenministerium sowie mit der sächsischen Polizei in den Dialog treten.

# Hinweis: Frau Prof.in Ehlert spricht im Video von transsexuellen Personen. Selbstverständlich richtet sich die Studie u.a. an alle trans*-, transgeschlechtlichen und transsexuellen Personen in Sachsen.

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Ziel:

Gewaltverbrechen gegen LSBTTIQ* werden in Sachsen kaum erfasst. Lediglich über die politisch motivierte Kriminalität wird die Kategorie „sexuelle Orientierung“ erfasst. Dort registrierte der Kriminalpolizeiliche Meldedienst im Jahr 2015 genau 14 Straftaten. Unsere Studie geht der Frage nach, wie viele LSBTTIQ* in Sachsen tatsächlich Opfer von Hass und Gewalt werden. Um das vermutete Dunkelfeld zu erhellen und einordnen zu können, erfragen wir in unserer Studie auch, wie viele Betroffene keine Anzeige bei der Polizei erstatteten und welche Gründe sie dafür haben.

Wir, die LAG Queeres Netzwerk Sachsen e.V., stehen schon seit Längerem im Austausch mit der sächsischen Staatsregierung. Der „Landesaktionsplan zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensentwürfen“, den die sächsische Staatsregierung 2017 zum Abbau von Diskriminierungen veröffentlicht hat, beinhaltet auch den Punkt „Gewaltprävention und Opferschutz“. In Abhängigkeit von den Ergebnissen der Studie könnten wir, falls Bedarfe bestehen, konkrete Maßnahmen vorschlagen und zur Sensibilisierung der sächsischen Polizei und Justiz gegenüber den Lebenslagen von LSBTTIQ* beitragen.

Zielgruppe:

Die Studie wird einen anonymen Fragebogen beinhalten, der sich an Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*- und Inter*-Personen und queere Menschen aller Altersgruppen richtet, die in Sachsen leben und von Gewalt betroffen oder nicht betroffen waren/sind.

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Hassverbrechen können aufgrund der sexuellen Orientierung oder der geschlechtlichen Identität des Opfers verübt werden. Diese werden von den Täter*innen bestimmt. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Mensch tatsächlich schwul oder trans* „ist“. Den Ausschlag für eine Bedrohung oder einen Angriff gibt meist nur, dass eine Person als Mitglied einer abgewerteten Gruppe (in unserem Fall LSBTTIQ*) angesehen wird und gerade zufällig da ist. Weil die Opfer der Hasskriminalität ohne eigene Beteiligung angegriffen werden, bedürfen sie des besonderen Schutzes und der besonderen Unterstützung.

Die in diskriminierender Absicht begangenen Straftaten schaden nicht nur der betroffenen Einzelperson. Jede*r kann Opfer von vorurteilsmotivierter Gewalt werden. Deshalb beinhalten solche Verbrechen auch eine einschüchternde Botschaft gegen die ganze Gruppe. Sie richten sich gegen die Menschenrechte und die demokratischen Werte der Gleichheit und Nichtdiskriminierung. LSBTTIQ*-Rechte sind Menschenrechte!

Von der Studie erhoffen wir uns belastbare Erkenntnisse darüber, in welchem Ausmaß LSBTTIQ* in Sachsen von Gewalt betroffen sind, welche Erfahrungen sie im Kontakt mit der Polizei machen und wie hoch die Anzeigebereitschaft ist. Ggf. sind aus den Ergebnissen Hinweise zu wirksamen Maßnahmen für Gewaltprävention und Opferschutz ableitbar. Diese Erkenntnisse sind im Interesse aller, die sich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit engagieren, unabhängig davon, ob sie in Sachsen leben oder nicht.

#Übrigens: alle Dankeschöns beinhalten die Nennung deines Namens in der Studienauswertung. Wenn du uns lieber anonym unterstützen möchtest und keine Namensnennung wünschst, kannst du das jeweils optional angeben, wenn du das Dankeschön ausgewählt hast.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Das Geld benötigen wir vor allem, um eine*n wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in für Konzeption, Durchführung und Auswertung der Studie beauftragen und bezahlen zu können. Zudem fallen Kosten für das Setzen und Drucken der Studienergebnisse an.

Wenn wir das 2. Fundingziel erreichen, können wir die Personalstelle deutlich länger absichern und angemessener entlohnen. Und wir könnten flächendeckend Papierfragebögen an LSBTTIQ* in ganz Sachsen versenden, um ggf. mehr Betroffene anzusprechen, die nicht so internetaffin sind.

Wer steht hinter dem Projekt?

Wir sind Christian Roßner, Britta Borrego, Vera Ohlendorf und Martin Wunderlich von der LAG Queeres Netzwerk Sachsen e.V.

Die LAG wurde 2016 als Dachverband der sächsischen Organisationen und Vereine gegründet, die sich für die gleichberechtigte Teilhabe von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*- und inter*geschlechtlichen und queeren Menschen in Sachsen einsetzen.

Derzeit sind 15 Vereine bei uns Mitglied:
- Aidshilfe Dresden e.V.
- CSD Dresden e.V.
- CSD Pirna e.V.
- TIAM e.V.
- different people e.V.
- AG LSBTI* der GEW Sachsen
- Gerede homo, bi und trans* e.V.
- RosaLinde Leipzig e.V.
- FrauenBildungsHaus Dresden e.V.
- LAG Jungen- und Männerarbeit Sachsen e.V.
- Frauen Leben Vielfalt e.V.
- LSVD Landesverband Sachsen
- pro familia Landesverband Sachsen
- *sowieso* Frauen für Frauen e.V.
- Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen und junge Frauen in Sachsen e.V.
Unsere Fachstelle befindet sich in Dresden.

Für die Studie kooperieren wir mit Prof.in Dr. phil. Gudrun Ehlert von der Fakultät Soziale Arbeit an der Hochschule Mittweida und dem SoPro e.V. - Soziale Projekte in den neuen Bundesländern, der häufig sozialwissenschaftliche Studien in Kooperation mit der Hochschule Mittweida durchführt.

LAG Queeres Netzwerk Sachsen e.V.

Impressum
LAG Queeres Netzwerk Sachsen e.V.
Christian Roßner
Prießnitzstraße 18
01099 Dresden Deutschland

Vertreten durch:
den Vorstand RosaLinde Leipzig e.V., Gerede e.V. Dresden, different people e.V. Chemnitz

Registereintrag:
Eintragung im Vereinsregister.
Registergericht: Amtsgericht Dresden
Registernummer: VR 9737

Kooperationen

Hochschule Mittweida

Die Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida wird den wissenschaftlichen Background unseres Projekts bilden. Hier wollen wir auch die*den wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in ansiedeln.

Gerede e.V.

Als einer unserer Gründungsvereine und wichtiger Träger der mobilen Beratungsarbeit und der Schulaufklärungsprojekte für Ostsachsen, unterstützt uns der Gerede e.V. tatkräftig bei unserem Projekt.

RosaLinde Leipzig e.V.

Als Gründungsmitglied, amtierender Vorstand und Projektstarter ist der RosaLinde Leipzig e.V. ein unverzichtbares Mitglied unseres Netzwerks und tragende Säule für unsere Kampagne.

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Gewalterfahrungen von LSBTTIQ* in Sachsen
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