Eine Anthologie des scharfseitig Literaturmagazins
Das Geld wird für den Druck der Anthologie verwendet.
Auf die Frage verwiesen, worüber gegenwärtig eigentlich noch geschrieben werden könne, sähe man den Zeigefinger der mehrheitlichen Literaturproduktion wahrscheinlich mit Nachdruck Ausrufezeichen in die heilige Patina ihres schweinslederbedeckelten Themenkanons kratzen. Sicher haben auch wir dieses altehrwürdige Regelwerk des guten Schreibens aufmerksam gelesen und uns im Anschluss an die Lektüre gefragt, wie eigentlich nicht so geschrieben werden könne. Als vorläufige Antwort zeigen wir nach umfangreicher Vorbereitung Keine Texte über Liebe - eine Anthologie entstanden aus dem ehrlichen Wunsch, literarischen Ausdruck abseits von bekannten Gelungenheits- oder Kunstkriterien zu erproben. Zehn Autor:innen haben in einem längeren Prozess der Zusammenarbeit mit uns Lyrik und Erzählungen unter dem Motto größtmöglicher Klischeeferne geschrieben. Das Ergebnis ist die erste scharfseitig Textsammlung abseits vom herkömmlichen Open Call Prinzip. Und für die Finanzierung des Drucks brauchen wir euch!
Wir nehmen Literatur ernst, ohne Literatur zu machen, die nur ernst ist. Die experimentelle Einklammerung dessen, was als literarisch "gut" klassifiziert wird, bedeutet eine Öffnung unkontrollierter ästhetischer Räume, aus denen sich - das zeigt die historische Perspektive - immer wieder aufregende künstlerische Tendenzen entwickelt haben. Ansprechen wollen wir also alle, die an Rezeption, Partizipation oder einfach Unterstützung eines literarischen Feldes als dynamische enthierarchisierte Praxis interessiert sind. Und natürlich all jene, die bloß Lust am Lesen haben.
Weil sich eine bedingungslose Literatur nur ermöglichen lässt, wenn sie sich eben auch von den Bedingungen ökonomischer Verwertbarkeit und institutioneller Unterstützung entbinden kann, steht die finanzielle Umsetzung tendenziell auf wackeligen Beinen. Alternative Konzepte wie das Crowdfunding sind mitunter also die einzige Möglichkeit, künstlerisch möglichst uneingeschränkte Räume öffnen und am Leben erhalten zu können. Von diesem Prinzipiellen einmal abgesehen, ist Keine Texte über Liebe ein Projekt, in das viel Leidenschaft und Hingabe für die Sache sowohl von allen beteiligten Autor:innen als auch uns als Herausgeber:innen geflossen ist.
Mit dem angegebenen Kampagnenziel können wir einen qualitativen Druck in einer Auflage von 200 Exemplaren finanzieren. Alles andere ist bereits erledigt und die Anthologie in den Startlöchern. Darin versammelt sind über 200 Seiten an Prosa und Lyrik von insgesamt 10 Autor:innen aus dem deutschsprachigen Raum. Das Buch misst 13x21 cm und erscheint mit Softcover und Klebebindung. Jeder Überschuss aus dem Funding fließt in das Projekt für z.B. die Organisation von Lesungen, höhere Auflagen und andere anfallende Kosten.
scharfseitig ist ein Literaturmagazin aus dem Leipziger Osten, das gegenwärtig drei im Open Call Prinzip entstandene Print-Ausgaben, eine Posterserie und mehrere Lesungen realisiert hat. Wir - Nick, Maja und Leon - arbeiten zu dritt an dem Projekt, das seit 2020 besteht, und bilden mit unseren Kompetenzen schriftstellerische, gestalterische sowie wissenschaftliche Bereiche des Literaturwesens ab.
Die Texte der Anthologie stammen von: blumenleere, Kevin Junk, Alina Sauernheimer, Eric Ahrens, Momo Bera, Helene Slancar, Jannis Weu, Stephanie Nebenführ, Sophie Romy, Nick Randack