Interdisziplinäre Performances mit Bezug zur Stadt Nürtingen sollen von Künstler*innen aufgeführt werden.
Das Performance-Projekt beinhaltet eine Hommage an Nürtinger Bürger oder Persönlichkeiten, die in Nürtingen positiv und - in welcher Hinsicht auch immer - einflußreich gewirkt haben.
Beispiel:
Ottilie Wildermuth, die zu den meistgelesenen Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts gehörte, verfasste die Geschichte „Der Kroatenähne“. Darin geht es um ein Ereignis ihrer Vorfahren, das sich im 30-jährigen Krieg zutrug. Die schöne Elisabetha, Tochter des Nürtinger Spitalmeisters Johann Brenner, wurde in jener Zeit von Kroaten, die die Stadt damals besetzten, entführt. Die 19-jährige heiratete in Gefangenschaft einen ihrer Entführer und kehrte später mit ihm und seinem Vermögen, das sein Verdienst beim Militär oder gar die zugefallene Kriegsbeute gewesen sein mag, wieder nach Nürtingen zurück. Dieser Heirat verhalf ihm in die gesellschaftlich hochstehendsten und einflussreichsten Kreise und führte dazu, dass Elisabetha bereits von Haus aus ein beträchtliches Vermögen zustand, das ihre Nachkommen zu den Reichsten des ganzen Herzogtums Württembergs machte.
Performancebeispiel
Der Torbogen des Kroatenhofs ist im Stadtbild sichtbar. Unter dem Torbogen soll ein Kolo-Tanz mit 2 Personen, einer Frau und einem Mann, aufgeführt werden. Anstatt dem Reichen der Hände soll hier eine Krawatte als Verbindung dienen. Am Ende des Tanzes wird der Mann von der Frau mit der Krawatte eingewickelt. Etymologisch gehören Krawatten und Kroaten zusammen.
Orte:
Römischer Gutshof Villa Rustica,
Heinrichsquelle,
Schlossberg,
Blockturm,
Tiefenbachtunnel,
Fritz und Hildegard Ruoff Stiftung,
Teufelsbrücke,
u.v.m.
App:
Alle Performances werden an unterschiedlichen Tagen, für Kunstliebhaber und Freunde in Nürtingen uraufgeführt. Die Besucher können die Performances an jenem Tag vor Ort aufsuchen oder später auf dem Kunstpfad wandeln und dann die Dokumentation (ein Video, ein Lied oder ein Gedicht) über die App „Kunst am Wegesrand“ genießen.
Jede aufgeführte Performance kann mit der App „Kunst am Wegesrand“ über das Scannen eines Merkmals (Gebäude, Laterne, Brunnen, Brücke usw.) angesteuert werden. Mittels des Handys, welche das Merkmal über die App scannt, erscheinen dann die Videos und Informationen bzw. Verlinkungen zu den einzelnen Künstlern und Künstlerinnen.
Zudem können über diese App Infos zu dem/der Künstler*in abgerufen werden, wie z.B. die Website und ein paar Zeilen Text zu seinem/ihrem Schaffen. Die App kann zudem von jedem/r Künstler*in selbst mit 2-3 weiteren seiner/ihrer Kunstwerke ergänzt werden.