Mad Dukes Brewery plant Wolfenbüttels Craft Beer
WOLFENBÜTTEL Vier Freunde aus der Lessingstadt haben Großes vor. Momentan wird noch im Keller experimentiert. Noch.
Craft Beer, ein englischer Begriff, der sich momentan in Deutschland verbreitet. Er steht für einen Trend, der sich immer mehr ausbreitet: handwerklich hergestelltes Bier aus Kleinstbrauereien, dafür steht Craft Beer. Oft mit frischer bunter Optik und witzigen Namen.
Vier Freunde aus Wolfenbüttel haben sich nun zusammengetan und wollen Craft Beer ab kommendem Jahr auf den Markt bringen. Bewusst mit Wolfenbüttelbezug und regional vermarktet. Aus einer anfänglichen Bierlaune ist mittlerweile ein konkretes Projekt mit allem Pipapo geworden und die „Mad Dukes Brewery“ ist geboren. „Irgendwann hatte ich mal die Idee, mein eigenes Bier zu brauen“, sagt Marcel Hotopp. Also hat sich der Mitdreißiger eine Braubox aus dem Internet bestellt, Rezept und Zutaten waren mit dabei. „Dann habe ich das einfach gemacht und stand bis nachts am Kessel. Da wurde mein Interesse geweckt.“ Marcel Hotopp liest sich ein, recherchiert im Internet über verschiedene Bierstelle und Techniken, kauft sich Fachbücher, besucht Braukurse. Er erzählt seinem Freund und Arbeitskollegen Patrice Theuring vom Bierbrauen. Er steigt mit ein. Fortan stehen die beiden gemeinsam im Keller und rühren im Braukessel. Langsam probieren sie sich an eigenen Rezepte für Pils und Weizen. Dann kamen noch Timo Baars und vor kurzem Christian Thönebe dazu.
„Die Leute haben unser Bier probiert und fanden es sehr gut. Und langsam entstand aus der Schnapsidee mehr“, erzählt Timo Baars. Die Mad Dukes Brewery war geboren. Ein Logo wurde entworfen. Kronkorken auch. Darauf zu sehen: drei Herzöge, im Hintergrund die Herzog August Bibliothek. „Wir haben uns für einen englischen Namen entschieden, weil wir zeigen wollen, wie weltoffen Wolfenbüttel ist. Das mad steht für uns, weil wir positiv verrückt sind, die dukes sind die Herzöge Julius, August und Heinrich“, erklärt Marcel Hotopp. Die künftigen Brauer informieren sich bei der Stadtverwaltung, was sie alles beachten müssen, lassen sich Tipps geben und starten durch. Die Rollen der vier Wolfenbütteler Freunde sind gut verteilt: Patrice Theuring braut, Marcel Hotopp kümmert sich um die Außenwirkung, Timo Baars hat ein Auge auf die Finanzen und den Einkauf und Christian Thönebe ist stets zur Seite.
2017 soll das Unternehmen gegründet werden, dann geht es in die Vollen. Das Ziel: Eine eigene Brauerei aufbauen und Kleinstmengen für die Region produzieren. Zur finanziellen Unterstützung wollen die vier Freunde ein Crowdfunding im November starten und dort Geld sammeln für eine bessere Brauausrüstung – schließlich wird immer noch im kleinen heimischen Keller mit kleinen Utensilien gebraut. „Bis dahin verfeinern wir noch unsere Rezepte“, sagt Marcel Hotopp. „Mittlerweile haben wir eine Internetseite und einen Facebookauftritt und es gibt Tshirts von uns.“
Hotopp, Theuring, Baars und Thönebe sind dabei echte Lokalpatrioten. Es sei ihnen wichtig, dass wir ein regionales Bier für die Region brauen, die Lessingstadt nach außen mit ihrem Bier zu präsentieren. Was noch fehlt, sind Namen für Weizen und Pils und die sollen – natürlich – mit Wolfenbüttel zu tun haben. Vorschläge werden dankend angenommen.