Wie seinen Film in der Schnittphase verbessert & das beste aus ihm herausholt
In meinen Workshops fragen mich die Leute immer wieder, woran es liegt, dass ein Film richtig knallt, dass er stimmig ist an jeder Stelle spannend und abwechslungsreich ist.
Leider gibt es hier nur eine ernüchternde Antwort: Es ist harte Arbeit und das schlimmste ist wahrscheinlich: Man muss den Film immer wieder aufs neue sehen. Bis heute habe ich 12 verschiedene Versionen von Mr Elektro geschnitten und jede Version wird komplett gesichtet.
Mit Stift und Zettel notiere ich jetzt jeden Moment wo der Film nicht funktioniert, wo er schwache Stellen hat, wo er es benötigt eine andere Musik oder Sound zu bekommen oder vielleicht auch einfach ganze Szenen rausgeworfen werden müssen. . Dann muss man noch aufs grosse Ganze eingehen. Alle Szenen hängen miteinander zusammen und macht man eine Szene am Anfang länger, muss man erwarten, dass sie für den ganzen Film den Eindruck verändert. Es gibt also keine andere Möglichkeit als den Film immer wieder und wieder und wieder zu sehen. Dabei muss man vor allem auch seine Emotion behalten und darf nicht zu technisch an die Sache herangehen. Das ist bei dem maschinellen Abarbeiten wahrscheinlich die schwerste Komponente.
Das kann man natürlich im Exzess betreiben und irgendwann muss mal Schluss sein. Mr Elektro ist nun in der 12.ten Version, die Dreharbeiten sind abgeschlossen, die Musik ist roh komponiert und jetzt geht es nur noch um minimale Timings und Fehler die immer wieder auftauchen zu korrigieren.
Am Ende gibt es zur Belohnung die Kinotour, in welcher man den Film nochmals unzählige Male sieht. Doch diese mal ist alles anders, denn die Zuschauer belohnen mit ihrer Reaktion die Arbeit... oder bestrafen sie auch vielleicht.
Wir werden sehen. Das Bild oben ist vor 5 Minuten entstanden und zeigt die neue Korrekturen für Version 13.
Wenn das mal keine Glückszahl ist!
