Pünktlich zum "Marx-Jahr" wollen wir ein knapp 100 Seiten dickes Philosophie-Magazin herausbringen, das sich aus unterschiedlichsten Perspektiven mit den Werken des bedeutenden Theoretikers befasst.
Der Inhalt im Detail (neben einem umfangreichen Editorial):
Marx im Klassenkampf
Hans Stephan: Die Gewerkschaften als „Kriegsschulen“ der Arbeiter*innenklasse. Zur Rolle der Gewerkschaften bei Marx und Engels
Paul Stephan: Jenseits des Leistungsprinzips. Das Lumpenproletariat als aktuelles Problem
Philip Bergstermann: Lenin und der ‚libertäre Marx‘? Zur Demokratiekonzeption in Der Bürgerkrieg in Frankreich
Marx in der philosophischen Tradition
Lisa Neher: „Der Aristoteles des 19. Jahrhunderts“
Thomas Seibert: Historisierung der Dialektik. Der ‚Fall Marx‘
Bill B. Wintermute: „Base Materialism“ – „Die Aufhebung der Ökonomie“
Marx im Naturverhältnis
Frank Engster: Die Technik der Naturalisierung. Maß, Messung, Maschine
Marx im Feminismus? Ein Interview der Redaktion mit Barbara Holland-Cunz
Marx in der Gegenwart
Christian Oehlke: Kritik und Krise bei Marx
Marx in Resonanz. Ein Interview der Redaktion mit Hartmut Rosa
Kunst – Konsum – Kommerz. Ein Interview der Redaktion mit Heinz Drügh
Klaus-Jürgen Grün: Verlorene Dialektik. Karl Marx und die Vitalität des Kapitalismus
Die Zeitschrift Narthex. Heft für radikales Denken wurde 2014 gegründet. Sie erscheint jährlich und wird im gesamten deutschsprachigen Raum vertrieben. Sie widmete sich in den vergangenen drei Ausgaben verschiedenen Aspekten gegenwartsbezogenen gesellschaftskritischen Philosophierens, u. a. der Philosophie Nietzsches und Subjekt- und Religionskritik.
Der Name "Narthex" bezieht sich dabei auf den Prometheus-Mythos: Der Sage nach entwendete der Titan das von Zeus den Menschen vorgehaltene Feuer mit einem Stängel des Riesenfenchels (griechisch: "Narthex"). Dies ist eine Urszene der Aufklärung und des Humanismus, denn das Feuer ist die den Menschen aus dem Tierreich heraushebende Innovation. Es steht symbolisch für den menschlichen Geist und seine Schöpferkraft; sein Raub symbolisiert den Kampf gegen feudale Willkürherrschaft. Das Feuer steht jedoch auch die Schattenseite eines einseitigen Aufklärungsprozesses, der nicht mehr an die "Materie" (das "Brennmaterial" gleichermaßen) rückgebunden ist. Wir sehen uns somit in der Tradition einer Reflexion über die "Dialektik der Aufklärung", wie sie im 19. Jahrhundert etwa Nietzsche und Marx, im 20. - an sie anknüpfend - die Vertreter der "Frankfurter Schule" und des "Post-Strukturalismus" betrieben.
Marx selbst wurde nicht nur in unserer titelgebenden Zeichnung, die einem Flugblatt entstammt, das auf das Verbot der Rheinischen Zeitung, deren Chefredakteur Marx 1842/43 war, anspielt, als Prometheus dargestellt, er bezieht sich in seinem Werk auch selbst wiederholt positiv auf den Mythos.