Mein Interesse an ökologischer Nachhaltigkeit und urbaner Selbstversorgung brachte mich auf die Idee des Bestäubungsraums. Der Bestäubungsraum ist eine Art des freien Raums, der am Arbeitsplatz wie auch in der Stadt parallel existiert.
Aus Platzgründen sind einige Lehrgebiete der HfG wie Malerei, Bildhauerei und Illustration in die Geleitsstraße ausgelagert worden. Dort gibt es wenig Kontakt- und Aufenthaltsmöglichkeiten für Studenten und Hochschulbesucher. Alle Bereiche sind in Stockwerke aufgeteilt, gemeinsame Räume gibt es nicht. Der Hof des Geländes wird bisher nur als Parkplatz und Abstellplatz genutzt. Dieser Zustand zwingt die meisten Studenten, alle Tätigkeiten im Innenbereich zu erledigen. Dadurch vermischt sich der Kreis der Studenten kaum, weil alles getrennt voneinander und in geschlossenen Räumen bleibt.
Ich möchte den Hof vom identitätslosen ›Nicht-Raum‹ in einen Bestäubungsraum transferieren und mit in das Hochschulleben einbeziehen. Der Hof soll zugänglicher für Menschen und Tiere werden. Auf dem Dach des Gebäudes steht seit April ein Bienenstock, der die umliegenden Flächen bereits mitbenutzt und bestäubt. Dabei entsteht eine spezielle Sorte Honig – Satellit Honig – der den fortlaufenden Prozess im Hof im Verhältnis zu seiner Umgebung spiegelt. Gemeinsam mit Studenten der verschiedenen Lehrgebiete entwickle ich jetzt Ideen für den Außenbereich. Mit Eurer Hilfe können wir beginnen sie umsetzen.
Es geht mir um Interaktion und um die Wiederbelebung ungenutzter aber verfügbarer Räume, um konstruktive Entschleunigung und Gegenseitigkeit alias Bestäubung.