Der 80-minütige Dokumentarfilm "TOKAT - das Leben schlägt zurück" porträtiert Oguz, Kerem, Dönmez und Hakan. Die Jungs hatten in ihrer Jugend eines gemeinsam: Als Immigranten aus dem ostanatolischen Dorf Bayat wuchsen sie zusammen im Frankfurt auf und waren dort Mitglieder von berüchtigten Jugendbanden. Anfang der 90er Jahre machten sie die Stadt durch zahlreiche Gewaltdelikte wie unter anderem Jacken-Tokat, also dem gewaltsamen Raub von Bomber-Jacken, unsicher. Ihr Ruf verbreitete sich rasant, nicht zuletzt durch die Berichterstattung in lokalen und überregionalen Medien.
Heute, nach 20 Jahren, weisen ihre verschiedenen Lebenswege kaum noch Parallelen auf. Kerem ist durch verschiedene Krankheiten mittlerweile Frührentner. Dönmez wurde in die Türkei abgeschoben, ist Familienvater und arbeitet in einer Apfelsaftfabrik. Hakan, 1999 in die Türkei abgeschoben, arbeitet als Feldarbeiter am Fuß des Berges Ararat. Oguz hat sich als Künstler und DJ etabliert.
Unser Film beginnt in der Gegenwart, die durch Beobachtungen des Alltags der Männer und prägnante Interviewsituationen eingefangen wird. Verknüpft mit den Erinnerungen und Erzählungen aus ihrer Jugend, begibt sich "TOKAT" dann auch visuell in die Vergangenheit. Die unterschiedlichen Lebensräume in Frankfurt und Anatolien, als Jugendliche und Erwachsene, irgendwo zwischen Bedauern und Nostalgie, werden dadurch zu einer dynamischen und persönlichen Geschichte, die in einem großen Wiedersehen der fünf alten Weggefährten endet.
Mit „TOKAT - das Leben schlägt zurück“ möchten wir den trockenen Debatten rund um das Thema Integration ein Gesicht verleihen – oder vier um genau zu sein. Wir möchten unseren Protagonisten den Raum zur Verfügung stellen, um ihre eigenen Geschichten zur Sprache zu bringen – jenseits von festgefahrenen Schlagwörtern aus den zeitgenössischen Integrationsdebatten, und jenseits vom Klischee des integrierten Rappers oder Fußballspielers. Demnach zielt unser Film auf eine breite Öffentlichkeit ab, die sich offen mit der Integrationsfrage auseinandersetzt.
Gleichzeitig spricht der Film Jugendliche an, die sich in einer ähnlichen Situation befinden wie unsere Protagonisten damals – vermeintlich perspektivlos und gewaltbereit. Anhand ihrer Geschichten wird deutlich, wie drastische Entscheidungen ein junges Leben und dessen Zukunft beeinflussen können. Sie erzählen, was sie anders machen würden, wenn sie die Zeit noch einmal zurückdrehen könnten.
Vielleicht weil einer der folgenden Gründe auf Dich zutrifft:
1. Du möchtest uns dabei helfen Oguz, Kerem, Dönmez und Hakan eine Stimme zu geben, um Aufmerksamkeit für die Probleme Jugendlicher Migranten zu schaffen.
2. Du bist auch der Meinung, dass es eine gute Idee ist, den Film pädagogisch zu nutzen, um Jugendlichen in einer ähnlichen Situation als Orientierung zu dienen.
3. Du interessierst Dich für die Schicksale unserer fünf Protagonisten und möchtest gerne mehr über sie erfahren.
4. Du hast einen Bezug zur Kreativen Szene und weißt, dass selbst ein kleiner Beitrag einen riesen Einfluss auf unser Schaffen hat.
5. Du bist mit einer von uns verwandt, befreundet oder verschwägert und weißt, wie sehr uns dieser Film am Herzen liegt.
6. Du bist Frankfurter und möchtest zwei jungen Filmemachern aus Deiner Stadt helfen.
7. Du wolltest schon immer eine Bomberjacke besitzen – jedoch niemanden eine abziehen.
Wir arbeiten nun seit drei Jahren an dem Projekt "TOKAT - das Leben schlägt zurück". Fördergeldern aus Hessen und Schleswig-Holstein haben es uns ermöglicht bereits in Deutschland und der Türkei zu drehen. Um den Film fertigzustellen brauchen wir unbedingt Eure Unterstützung.
Wir benötigen das Geld für folgendes:
- Dreharbeiten in Deutschland und der Türkei
- Rechte für Fernsehmaterial und Musik
- Schnitt, Farbkorrektur und Tonmischung
- Kopien des Film
- Teilnahme an Festivals
- DVD-Produktion
Andrea Stevens, Regie
Andrea Stevens ist studierte Filmproduzentin und Redakteurin und stellt nun seit mehr als sieben Jahren ihr Talent und ihre Expertise unter anderem durch spannende Fernsehbeiträge und Reportagen unter Beweis. Dabei scheut sie sich auch nicht davor in Krisengebiete zu reisen, wie zu letzt im Rahmen einer Reportage über die Situation von Flüchtlingen in Syrien für die Cinema for Peace Initiative. Ihre Leidenschaft für das Reisen und ihr Drang nach Geschichten zu suchen, die darauf warten erzählt zu werden, motivierten sie vor drei Jahren zusammen mit ihrer Kollegin Cornelia Schendel den Dokumentarfilm „Tokat“ zu produzieren. Seitdem hat sie sehr viel Zeit, Nerven und Herzblut in den Film investiert. Mit ihrer herzlichen und zugänglichen Art hat sie es geschafft Menschen, die sie einst sogar selbst gefürchtet hat, dazuzubringen, sich ihr gegenüber zu öffnen.
Cornelia Schendel, Kamerafrau und Co-Regie
Authentisch, zuverlässig und professionell – mit diesen Eigenschaften hat Cornelia Schendel es geschafft, sich in einem von Männern dominierten Ressort als Kamerafrau und Cutterin zu etablieren. Ihr Know-How hat sie durch eine Ausbildung zur Mediengestalterin sowie durch filmrelevante Studiengängen in Deutschland und Finnland erworben. Ob für Unternehmen, das Fernsehen oder das Internet: In den letzten vier Jahren hat Cornelia an unterschiedlichen Filmprojekten mitgewirkt und somit gezeigt, wie vielfältig sie ist. Auch für Cornelia spielt „Tokat“ eine entscheidende Rolle für ihre Karriere. Zusammen mit Andrea ist sie in die tiefste türkische Provinz gereist und hat sich dort mit Menschen auseinandergesetzt, die sie einst auf Grund ihrer Brutalität gemieden hätte. Trotzdem schafft sie es, ihre Geschichten unvoreingenommen und auf Augenhöhe mit der Kamera einzufangen.
Brian Hüchtebrock, Tonmeister
Brian ist erfahrener Tonmeister und stellt sein Können als Freiberufler zur Verfügung. Er arbeitet im Frankfurter Raum an diversen Fernsehproduktionen. Seit Beginn der Dreharbeiten für „Tokat“ ist er nun dabei und für den Ton verantwortlich. Auch Brian ist das Projekt ans Herz gewachsen und er ist motiviert sich bis zum letzten Take für den Film zu engagieren.
Sanaz Nayeb, PR- und Medienberaterin
Als MA-Studierende des Medien- und Kommunikationsmanagements unterstützt Sanaz das junge Produktionsteam von Schendel Stevens Filme dabei, so viele Menschen wie möglich für den Film zu begeistern und sie dazu zu bewegen, sich finanziell zu engagieren. Warum sie ihre Zeit in das Projekt investiert ist ganz einfach: Sie liebt Dokumentarfilme, ist ganz begeistert von der Idee, die hinter Tokat steckt und hofft, dass der Film ein paar Augen öffnet. Außerdem sieht sie in ihrer Arbeit eine Chance, ihr Wissen und ihrer Erfahrungen, welche sie im Kommunikationsbereich gesammelt hat, auf das Crowdfunding von Projekten anzuwenden, um den Erfolg zu testen. Die Ergebnisse fließen anschließend in ihre Master-Arbeit mit ein. Mit Geduld, Durchhaltevermögen und Ehrgeiz schafft sie es das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: 15.500 Euro bis zum 21.11.2013.
TOKAT-Team