Wir denken, dass gerade in Zeiten existentieller und politischer Nöte ein gemeinsames Fest von großer Bedeutung ist, um so die Integration der Neu-Berliner*Innen zu unterstützen wie auch Berührungsbarrieren der Alt-Berliner*Innen aufzubrechen.
Drei Ziele verfolgen wir mit dem Welcome Festival: Begegnung, Vernetzung und Integration. So ist das Festival zunächst ein Tag bunten Zusammenseins für Alle, der die Sorgen des Alltags in den Hintergrund rücken lässt und ungezwungene Begegnungen ermöglicht. Zudem wird mit dem Fest ein Ort der Vernetzung und Kooperation verschiedener Menschen, Projekte, Gruppen und Organisationen geschaffen werden. Mittelfristig möchten wir die Initiative „Schön, dass ihr da seid!“ als eine Plattform der Begegnung und Vernetzung etablieren. Aus den über das Fest entstehenden Kontakten sollen weitere dauerhafte Projekte und Arbeitszusammenhänge erwachsen.
1) Ziel der Begegnung:
Hauptbestandteil des Festivals ist das große, bunte Buffet, an dem sich alle kosten-frei oder gegen Spende bedienen können. Das Essen wird zum Teil von Freiwilligen vorbereitet, zum Teil werden Gastronomie und Einzelhandel um Spenden gebeten und schließlich sind alle Gäste eingeladen mit Essensspenden zum Buffet beizutragen. Alkoholfreie Getränke werden an der Bar gegen Spende herausgegeben.
Das große Bühnenprogramm von 12:00-20:30 Uhr setzt sich zusammen aus Musik und Redebeiträgen. Eingeladen werden Künstler*innen aus dem Großraum Berlin mit und ohne Fluchthintergrung (dieses Jahr u.a. Dota Kehr und Fattouch). Zusammen mit dem von Geflüchteten betriebenem Festival-Radio fördern wir so Tanz, Lebensfreude und Interesse an Kultur.
Der weitläufige Kinderbereich „Kidsspace“ auf dem Welcome Festival bietet verschiedene Angebote wie zum Beispiel Basteln, Kinderschminken, Kinderzirkus, Storytelling auf verschiedenen Sprachen, Spiel sowie Sport und leistet so für die ca. 300 Kinder und Jugendlichen auf dem Fest einen wesentlichen Beitrag der drei leitenden Ziele des Festivals: den der Begegnung, der Integration und der Vernetzung: Erstens ist der Kinderspace ein Ort der Begegnung, insofern sich Kinder unterschiedlicher Herkunft und Hintergründe in gemeinsame Aktivitäten eingebunden sind. So lassen sich auch über Sprach- und andere Barrieren hinweg Kontakte knüpfen, sei es nur für den einen Tag oder gar auch darüber hinaus. Zweitens werden geflüchtete Kinder in den Vorbereitungsprozess eingebunden. Dieser geht über ca drei Monate und eröffnet jungen Menschen so Möglichkeiten der Teilhabe. Drittens werden über die Kooperationen mit anderen Projekten mit ähnlichen Zielsetzungen Netzwerke geschaffen, die für die ehrenamtliche Arbeit von großer Bedeutung sind. So können wir uns gegenseitig unterstützen und voneinander lernen.
Das Frauenzelt wird organisiert vom SUSI Frauenzentrum, DaMigra und international women space. Das Zelt wird erstens ein safe space sein, also eine Möglichkeit für Frauen sich zurückzuziehen und über ihre Belange nur unter Frauen zu sprechen. dazu wird es offene Gesprächsrunden geben. Außerdem soll es Self Defense Workshops geben und Diskussionsrunden zum Thema Frauen und Flucht.
Das Workshopzelt bietet Raum für Diskussionen politischer und sozialer Fragen, die sich in einer immer mehr von Migration geprägten Gesellschaft stellen. Es werden zum einen Workshops zu einigen dieser Fragen durchgeführt, zum anderen wird es eine szenische Lesung geben. Zusätzlich wird das Zelt als Ausstellungsraum genutzt.
2) Ziel der Vernetzung:
Organisation eines Initiativenmarktes: Dieser besteht aus 20 Marktständen, an denen sich bis zu 40 Initiativen tätig im Bereich Flucht, Migration, Integration selbst vorstellen. Dies ist ein Ort des Kennenlernens und Vernetzens der Initiativen untereinander, als auch ein Ort der Information für interessierte Bürger.
3) Ziel der Integration:
Einrichtung verschiedener Arbeitskreise (wie z.B.: Festivalradio, Kinderbetreuung, Frauenzelt, Workshopzelt, Dolmetschen/Sprachen, Buffetküche, Deko, Finanzen, Mitmach-AG) seit Juni 2017. In diesen Gruppen arbeiten Geflüchtete und Berliner zusammen. So entstehen Kontakte und Arbeitszusammenhänge, die auch über das Festival hinaus bestehen bleiben.