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Ist die Aufzucht junger Pferde in gemischtaltrigen Herden besser als Einzelhaltung? Diese Frage möchten wir wissenschaftlich beantworten.

Mit der Aufzucht werden die Weichen für das spätere Pferdeleben gestellt! Wir möchten untersuchen, wie sich ein abwechslungsreiches soziales Umfeld während der ersten Lebensjahre auf das Verhalten auswirkt. Dazu begleiten wir Jungtiere, die in gemischtaltrigen Herden aufwachsen. Alte und junge Pferde leben zusammen und profitieren im Zusammenleben voneinander. Die Arbeit unter dem Sattel beginnt für die jungen Pferde, entgegen üblicher Praxis, erst im Alter von vier bis fünf Jahren.
Datenschutzhinweis
Finanzierungszeitraum
16.06.17 - 07.07.17
Realisierungszeitraum
Juli-Oktober 2017
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): €
25.000 €
Stadt
Saint-Remy
Kategorie
Wissenschaft
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Worum geht es in dem Projekt?

Im Pferdeparadies Les Dannes leben Pferde auf ca. 300 ha Land in gemischtaltrigen Herden mit bis zu 50 Tieren. Das heißt, sie sind zwar nach Geschlecht getrennt, nicht aber nach Altersgruppen. Sie haben dadurch die Möglichkeit, ihr Sozialverhalten zu entwickeln sowie körperlich zu reifen. Damit werden Bedürfnisse, die sich bei freilebenden Pferden beobachten lassen, viel mehr befriedigt als in Haltungssystemen, in denen es an Bewegungsmöglichkeiten, Sozialkontakten oder frischer Luft mangelt.
Tierärzte, Züchter, Ausbilder, Hufschmiede und Verhaltensforscher, die Les Dannes in den vergangenen 20 Jahren besucht haben, sind der Überzeugung, dass sich diese Haltungsform sowohl für die Pferde als auch für die Menschen, die mit den Pferden später umgehen, sie reiten möchten oder anderweitig einsetzen, nachhaltig positiv auswirkt. Die jungen Pferde sind sozusagen psychisch und physisch stabil - fit for live.
Diese subjektiven Eindrücke sollen wissenschaftlich fundiert untersucht werden, denn die Jungpferdehaltung in Deutschland sieht ganz anders aus: Üblicherweise beginnt die Ausbildung junger Reitpferde unter dem Sattel bereits mit drei Jahren, manchmal sogar zum Ende des zweiten Lebensjahres. Die Aufzucht erfolgt meist in kleinen Gruppen gleichen Alters, in denen sich keine familiären sozialen Strukturen entwickeln, sondern Hierarchien. Mit Beginn der reiterlichen Ausbildung werden die Kontakte zu Artgenossen weiter eingeschränkt, da die Pferde dann meist in Einzelboxenhaltung aufgestallt werden (KORRIES, 2003; PETERSEN et al, 2006). Diese Haltung ist praktisch für die Organisation und das Management der Pferde, steht aber im Widerspruch zu ihren natürlichen Lebensgewohnheiten. Die Folge: Verhaltensauffälligkeiten und körperliche Defizite, die sich auf Leistungsbereitschaft und Lebenserwartung auswirken.

LITERATURVERZEICHNIS
 KORRIES, O. K. (2003): Untersuchung pferdehaltender Betriebe in Niedersachsen Bewertung unter dem Aspekt der Tiergerechtheit, bei Trennung in verschiedene Nutzungsgruppen und Beachtung haltungsbedingter Schäden. Dissertation, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
 PETERSEN, S. (2006): Erhebungen zur Pferdehaltung in Pensionsbetrieben in Schleswig- Holstein. Züchtungskunde 78, 207-217

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Wir möchten herausfinden, ob die subjektiven Empfindungen, dass Pferde aus gemischtaltrigen Herden ausgeglichener und umgänglicher sind, wissenschaftlich belegt werden können und sich daraus Empfehlungen für die Pferdehaltung ableiten lassen. Den meisten Reitern und Pferdehaltern liegt ein respektvoller, wertschätzender Umgang mit ihrem Pferd am Herzen, dies schließt möglichst optimale Haltungsbedingungen ein.
Interessant ist unser Projekt für alle Menschen, die sich für artgerechte Pferdehaltung einsetzen und die das vertrauensvolle Verhältnis zwischen Mensch und Pferd stärken möchten und die es schätzen, wenn Pferde ihre Persönlichkeit so frei wie möglich entfalten können. Dazu gehören sicher alle Personen, die beruflich mit Pferden zu tun haben sowie Reiter, die Pferde als Freizeitpartner achten, aber auch Menschen, die sich allgemein für Tierwohl engagieren, denn artgerechte Haltung ist ein Beitrag zum Tierschutz!

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Die Pferdeszene verändert sich. Die Situation von Sportpferden führt häufig zu kritisch geführten öffentlichen Diskussionen, und immer mehr Menschen wenden sich alternativen Ausbildungsformen zu, Horsemanship und Bodenarbeit finden zunehmend Anhänger. Um aber dem Pferd als Sport- oder Freizeitpartner gerecht zu werden, muss man zunächst dessen Grundbedürfnisse kennen. Damit die Bedürfnisse der Pferde mehr Gehör und Gewicht bekommen und z.B. in offizielle Empfehlungen und Leitlinien zur Pferdehaltung einfließen können, sind objektive Erkenntnisse erforderlich. Nur so können die Argumente vieler Wissenschaftler, Tierärzte, Reitausbilder, Reiter und Züchter, die für ein pferdegerechtes Aufwachsen und eine spätere Nutzung von Pferden plädieren, überzeugen und nachhaltig wirken.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Bei einer erfolgreichen Finanzierung wird das Geld für Honorare und Reise- sowie Übernachtungskosten verwendet.
Da es wichtig ist, die Entwicklung der Pferde über mehrere Jahre zu verfolgen, sind die Untersuchungen recht aufwändig. Am Ende sind zum Beispiel für die Auswertungen von jedem beobachteten Pferd Daten über mindestens 90 Stunden / Jahr vorhanden.
Zudem sind verschiedene Wissenschaftler und Mitarbeiter beschäftigt, die in den drei Jahren mehrfach über mehrere Wochen in Frankreich arbeiten werden, damit alle Untersuchungen fachgerecht durchgeführt und die Daten professionell ausgewertet werden können.

Eine detaillierte Auflistung der Kosten für dieses Jahr folgt hier.

KOSTEN

A) BEOBACHTUNG DES VERHALTENS DER PFERDE IN DER HERDE
Alle Pferde sollen zwei Monate lang (Anfang - Mitte Juli bis Anfang - Mitte September 2017) täglich in ihren Herden von 3 Studentinnen und Studenten beobachtet werden. Das bewährte und seit langem anerkannte Beobachtungssystem (ALTMANN, 1974) soll dafür sorgen, dass am Ende für jedes Pferd der Studie Daten über mindestens 90 Stunden für die Auswertungen vorhanden sind.

Kosten:
- Stipendium für 3 Studentinnen und Studenten (2 Monate x 3 Personen) 4.800 Euro
- Reisekosten Studenten: Straßburg – Les Dannes 1.000 Euro
- Übernachtung und Verpflegung Studenten
100 Euro (pro Tag + 3 Personen) x 60 Tage 6.000 Euro
- Betreuung durch Wissenschaftlerinnen: 3.000 Euro
Insgesamt 14.800 Euro

B) PERSÖNLICHKEITSTESTS
In 2017 ist ein Termin im September, nach der Beobachtungsphase, vorgesehen.
Zehn Pferde können an einem Tag getestet werden.

Kosten:
- Honorar Wissenschaftlerinnen 1 Tag à Euro 600 x 3 Tage x 2 Personen 3.600 Euro
- Reisekosten Straßburg – Les Dannes – Straßburg 460 km x 0,30 Euro 138 Euro
- Übernachtung und Verpflegung 100 Euro x (3 Tage + 2 Personen) 300 Euro
Insgesamt 4.038 Euro

Summe der Kosten für alle Untersuchungen: 18.838 Euro

C) STATISTISCHE AUSWERTUNG ALLER DATEN
Pauschal Euro 2.000

Gesamtkosten: 20.838 Euro

Dazu kommen Provision, Transsaktionsgebühren und Kosten für Dankeschöns und Versand derselben

Wer steht hinter dem Projekt?

Der Verein zur Förderung der Forschung im Pferdesport e.V. www.ffp-ev.de ist ein kleiner Verein mit sehr engagierten Mitgliedern - immerhin seit fast 30 Jahren aktiv. Außer der Förderung von Forschung organisieren wir Fortbildungsveranstaltungen mit hochkarätigen Referenten aus Wissenschaft und Praxis. Die Themen werden von den Mitgliedern vorgeschlagen und demokratisch beschlossen. Außerdem bietet der FFP ein Forum für breiten Meinungsaustausch und Diskussionsmöglichkeiten.

FFP e.V.

Das Crowdfunding-Projekt war nicht erfolgreich und kann nicht mehr unterstützt werden.

  • Alle Bestellungen und Zahlungen wurden automatisch storniert und rückabgewickelt.
  • Du hast Fragen? Melde dich beim Startnext-Support-Team.
Was heißt das?
Impressum
Verein zur Förderung der Forschung im Pferdesport e.V.
Arno Lindner
Heinrich-Röttgen-Str. 20
52428 Jülich Deutschland

+49-2461-340430
[email protected]
www.ffp-ev.de
Fax +49-2461-340484

Kooperationen

Les Dannes

Unser Tal, Les Dannes, liegt im Osten Frankreichs nahe der Schweizer Grenze. Hier leben unsere eigenen sowie Gastpferde auf etwa 300 ha Weideland in gemischtaltrigen Herden – Jung und Alt zusammen – wie in einer Großfamilie.

Odile Petit und Mathilde Valenchon

Odile Petit is the head of the Evolutionary Ethology group at the Ecology, Physiology and Ethology Department of IPHC.
Mathilde Valenchon is specialist of equine behaviour, especially the areas of socio-cognition and welfare.

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