Projekt
Worum geht es in dem Projekt?
In den letzten Jahren ist das Thema Freundeskreis und Netzwerke
in den Medien extenso durchgespielt worden. Der lokale Bezug schien
charmant und als Gegenpol zur allgegenwärtigen
„Bedrohung“ Globalisierung der rettende Rückzug.
Das auf vier Jahre angelegte Projekt führt mich zu all den
Freunden, die nicht ständig präsent sind, sondern deren Nähe
erst durch die modernen Kommunikationsmittel möglich ist.
1998 begann mein Streifzug durch Berlin über den Globus von den
eigenen Freunden, zu deren Freunden und zu deren Freunden. Der
Endpunkt dieses Ariadnefadens war im Juni 2002 in Warschau.
Meine Arbeitsweise ist fast klassisch: Alle Portraits sind mit
einer Rolleiflex-Mittelformatkamera (Baujahr 1937) aus der Hand
geschossene Portraitaufnahmen.
Die Freunde, denen ich begegnete, begleitete ich durch einen Tag
ihres Lebens und wie nebenbei wurden sie in der subjektiv besten
Körperhaltung, meist entspannt, auf ihrem Lieblingsmöbel oder vor
den Insignien ihrer Passionen: Plattenspieler, die Wüste, die
Wohnzimmergarnitur, fotografiert.
Nicht mehr als acht Fotos wurden aufgenommen. Aus diesen Serien
wurde ein Foto ausgewählt. Es formen sich einzelne Linien von
Freunden und Freundesfreunden mit ihren spezifischen Geschichten,
die sich von Person zu Person, von Freund zu Freund weiter
entwickelten. Der Volksmund sagt, dass eine Verbindung von einem
Menschen zu jedem anderen Menschen auf der Welt über sechs Freunde
von Freunden besteht. Ohne, dass die Person am Ausgangspunkt von
ihrer Verbindung ahnt.
Hier entstanden Linien von Freunden, die sich weiterempfohlen
haben:“meine Freunde sind auch Deine Freunde“.
So kennt jeder seinen Freund jedoch nie die gesamte Linie. 340
Personen sind Teil des Netzes und fotografisch festgehalten.
Ich war in diesen vier Jahren in 19 verschiedenen Ländern, in 40 verschiedenen Städten und habe über 340 Freunde fotografiert:
Länder:
Australien / China / Deutschland / England / Finnland / Frankreich
/ Island / Italien / Israel / Kanada / Japan / Mexico / Polen /
Portugal / Spanien / Schweden / Schweiz / USA / Vietnam
Städte:
Barcelona / Beijing / Berlin / Brisbane / Hanoi / Helsinki / Hong
Kong / Jakobstaad / Kempten / Krakow / Kyoto / Lisabon / London /
Los Angeles / Madrid / Melbourne / Mexico City / Montreal /
München / New York City / Nürnberg / Osaka / Paris / Rom /
Reykjavik / San Francisco / San Miguel de Allende / Seattle /
Shanghai / Skräfa / Stuttgart / Stockholm / Sydney / Tel Aviv /
Tepotzlan / Tokyo / Toronto / Vancouver / Warsaw / Zürich
Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?
Durch meine Reisen deckte ich ungeahnte aber beeinflussenden
Relationen zwischen Menschen rund um die Welt auf. Sie
unterstreicht die nicht sichtbaren globalen Verbindungen jenseits
der vielbeschworenen weltumspannenden Kommunikationsmaschine
Internet.
In vielen Städten traf ich auf Menschen, welche einander nicht
kannten, obwohl sie in ein und derselben Stadt wohnten, zu denen
ich aber über unterschiedliche Verbindungen geführt wurde. Seinen
Abschluß fand das Projekt in der ersten Phase 2002 mit einer
Ausstellung in Berlin, dem Ausgangsort meiner Reisen.
Es kamen nicht nur die fotografierten Berliner Freunde und
Freundinnen, sondern ebenso viele „Projektfremde“, die
sich anhand der Bilder das Projekt anschauten. Einige waren
gekommen, da Freunde aus den bereisten Ländern ihnen mitgeteilt
hatten, daß sie dort zu sehen sein würden.
Jede Person erzählt seine Geschichte und steht in Verbindungen zu
anderen.
Die zweite Phase soll dieses begonnene Netz weiter weben, indem
die Ausstellung der Bilder und Reisen zurückgeführt wird an ihre
Ursprünge. Freundschaften, die ich geschlossen habe, durch Freunde
von Freunden sollen vertieft werden. Das was ich mitnahm,
zurückgegeben werden.
Die ersten Rückreisen führten nach Tel Aviv und London.
Für mich sind die essentiellen Grundlagen eines Netzwerkes nicht
nur das Nehmen sondern die aktive Teilnahme: das Geben, um es
aufrecht zu erhalten.
Mein Ziel ist die Veröffentlichung des Projektes in Form eines
Buches. Ich möchte vielen Menschen die Möglichkeit bieten, sich
das Projekt anzusehen, und zwar nicht nur digital, sondern
dauerhaft.
Mit diesem Buch möchte ich ein Stück Zeitgeschichte, die jeder
für sich neu interprteiren kann, in die Hand geben.
Die Möglichkeit sich immerwieder die Bilder und Geschichten
anzusehen, neu in jedes Foto einzusteigen und Mut machen, sich
selbst auf die Reise zu begeben. Die Gedanken und Träume sind
frei!
Die Zielgruppe sind Freunde und Freundes Freunde. Diejenigen,
die ich bereits fotografiert habe und somit Teil des Projektes
sind. Es können viele neue Teilnehmer Teil des Projektes werden,
solche deren Neugier auf diese Seite gelenkt wird und die es sich
wünschen sich selbst auf eine imaginäre Reise zu
begeben...
Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?
Weil es einem die Möglichkeit gibt seine eigene Fantasie auf
reisen zu schicken. Durch das Buch kann man sich immer wieder in
die Fotografien und Geschichten vertiefen, verweilen und den dabei
entstehenden Gedanken freien Lauf geben. Die Art meiner Fotografie
und die Art wie ich das Projekt umgesetzt habe, können Mut machen,
sich selbst auf den Weg zu begeben, sich selbst eine Chance zu
geben auf sein eigenes Ich zu hören und der Inneren Stimme zu
folgen.
Ich habe 1998 entschieden, dass ich von jetzt an mich dem Thema
Zeit und den Menschen widme und dies für mich neu definiere. Ich
möchte nicht mehr gehetzt durch das Leben rennen und das Rechts
und Links übersehen. Ich möchte Menschen begegnen und die Zeit
mitbringen, die dafür nötig ist. Mich interessieren Menschen und
deren Geschichten. Wie könnte man sie einfacher erfahren als durch
einen Besuch zu Hause, vor Ort. Als Erinnerung habe ich dann ein
Foto gemacht und die Idee des lebendigen messengers
weitergetragen.
Ich möchte diese wunderbaren Erfahrungen gerne mit mehr
Menschen teilen und ich weiss, dass mein Buch einen Hauch davon
weitergeben kann.
Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?
Bei erfolgreicher Finanzierung möchte ich ein Buch drucken in kleiner Auflage und hoher Qulität (Offset, Fadenbindung, offener Rücken).
Falls es zu einer "Überfinanzierung" kommen sollte, so würde ich mich freuen, wenn ich in erster Linie mein Team, welches mir geholfen hat das Buch zu verwirklichen (Grafik Design, Lithographie, Webdesign und Webprogrammierung und das Pitch Movie team) etwas finanziell unterstützen könnte. Ohne dieses kleine Team wäre es völlig unmöglich gewesen das Buch und die Crowdfunding Kampagne am Ende zu realisieren.
Jegliche Unterstützung wird sehr geschätzt! Ich bin überaus
dankbar für die Hilfe, die du mir geben kannst, so dass ich das
Projekt "a friend is a friend of a friend" für eine dauerhafte
Erinnerung für Euch allle drucken kann.
Wer steht hinter dem Projekt?
Birgit Naomi Glatzel