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Sicherheit für Radfahrer durch Überholabstand - Hilf mit, die Werbeaktion zu finanzieren, auf möglichst vielen Bussen!

Der Abstand zu überholenden Autos ist ein wichtiger Faktor, damit Radfahrer sich sicher fühlen. Viele Autofahrer kennen die Vorschriften zu den Überholabständen leider nicht. Daher wollen wir sie informieren, gut sichtbar auf den Rückseite von Linienbussen, in einer Größe von 2,12 x 1,96 Meter, im Hamburger Stadtverkehr.
Datenschutzhinweis
Finanzierungszeitraum
19.11.19 - 22.12.19
Realisierungszeitraum
01.12.2019 - 30.06.2020
Mindestbetrag (Startlevel): 2.850 €

Ermögliche eine Buswerbung für drei Monate.

Stadt
Hamburg
Kategorie
Bildung
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25.11.2019

Warum ein Crowdfunding zu Verkehrssicherheit durchstartet

Benjamin Harders
Benjamin Harders4 min Lesezeit

Hamburger Radfahrer starten Crowdfunding zur Überholabstand-Aufklärung auf Bussen. Beteiligung auf Startnext knackt in wenigen Tagen die 50 Prozent-Marke für die erste Überholabstand-Buswerbung Hamburgs. Innerhalb von vier Wochen wollen die Radfahrer nun möglichst viele Busse finanzieren.1

Viele kennen das Problem: Knappes Überholen von Radfahrern in der zugeparkten 30-Zone, aber auch auf Straßen, die eigentlich breit genug für den beim Überholen notwendigen Spurwechsel wären. Das ist für Betroffene nicht nur unangenehm, sondern auch lebensgefährlich. Viele Radfahrer weichen in der Folge auf die schmalen Gehwege aus und gefährden dort Fußgänger und sich selbst, insbesondere an den Unfallhäufungsstellen Kreuzungen und Einmündungen.

1,5 Meter müssen es mindestens sein

Wer weiß schon, dass Fahrräder nur überholt werden dürfen, wenn wenigstens 1,5 Meter Überholabstand eingehalten werden? Bei Kindern sind es sogar 2 Meter Mindestüberholabstand, der von der Jahrzehnte alten Rechtsprechung klar definiert wird.2 Radfahrer wiederum sind gehalten einen ausreichenden Abstand von rund 1 Meter zum Fahrbahnrand einzuhalten. Autofahrer müssen also einen Spurwechsel vollziehen, um mit rund 3 Meter Abstand zum Fahrbahnrand zu überholen.

Obwohl die Rechtsprechung eindeutig ist und auch die Straßenverkehrs-Ordnung von

„ausreichendem Seitenabstand zu anderen Verkehrsteilnehmern, insbesondere zu den zu Fuß Gehenden und zu den Rad Fahrenden sowie zu den Elektrokleinstfahrzeug Führenden“3

spricht, sieht nun auch das Bundesverkehrsministerium – angesichts des in der Praxis oftmals hautnah erlebten Informationsdefizits – den Handlungsbedarf zur Präzisierung der Regelung. Der Referentenentwurf, der noch vom Deutschen Bundesrat geändert werden kann, sieht folgende Formulierung vor:

„Beim Überholen muss ein ausreichender Seitenabstand zu den anderen Verkehrsteilnehmern eingehalten werden. Beim Überholen mit Kraftfahrzeugen von zu Fuß Gehenden, Rad Fahrenden und Elektrokleinstfahrzeug Führenden beträgt der ausreichende Seitenabstand innerorts mindestens 1,5 Meter und außerorts mindestens 2 Meter. An Kreuzungen und Einmündungen kommt Satz 3 nicht zur Anwendung, soweit Rad Fahrende die Kraftfahrzeuge rechts überholen oder neben ihnen zum Stillstand kommen.“4

Hohe Strafen und wenig Kontrollen

Der Bußgeldkatalog sieht bei der Gefährdung eines Kindes, eines Hilfsbedürftigen oder älteren Menschen durch nicht ausreichenden Überholabstand ein Bußgeld von 80 Euro vor, in allen anderen Fällen beträgt das Bußgeld mindestens 30 Euro.5 Wer im Straßenverkehr grob verkehrswidrig und rücksichtslos falsch überholt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.6 Die Polizei Hamburg führte in der Vergangenheit unter fachkundiger Beteiligung der Fahrradstaffel der Polizei Kontrollen zum Überholabstand durch, beispielsweise auf Elbchaussee und Reeperbahn. Geahndet wurden Überholabstand-Verstöße von unter 1 Meter:

„Eine Armlänge ist quasi unser Werkzeug. Mein Arm ist so um die 70 Zentimeter lang. Wenn ich das Fahrzeug neben mir mit der Hand antippen kann, weiß ich definitiv, dass das Fahrzeug weniger als 1,5 Meter, sogar weniger als 1 Meter von mir entfernt ist“,

erklärte ein Fahrradpolizist bei einer der Kontrollen.7

Um das Thema Überholabstand ins Bewusstsein zu rücken, haben Hamburger Radfahrer dieser Tage unter dem Hashtag #Überholabstand8 eine Crowdfunding-Aktion auf Startnext gestartet. Ziel ist es, innerhalb von einem Monat möglichst viele Buswerbungen zum Überholabstand zu finanzieren. Als Dankeschöns gibt es Aufkleber und Schilder zum Überholabstand, die allerdings auch ohne Unterstützung kostenfrei erhältlich sind.9 Die täglichen Erlebnisse vieler Radfahrer unter Hashtags wie #Anderthalbmeter und #Überholabstand zeugen davon, dass mehr Aufklärung im Straßenverkehr notwendig ist. Dies dürfte ein Grund dafür sein, dass innerhalb weniger Tage des Crowdfundings bereits 50 Prozent des Betrags für die ersten 3 Monate Buswerbung zusammengekommen sind.

Aktion für besseres Verkehrsklima

Ein erster Bus fährt als Anschauungsobjekt bereits seit einer Woche auf einer Linie der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) durch Hamburg, vorab finanziert von einem Hamburger Radfahrer:10 Benjamin Harders beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Phänomen des knappen Überholens.

„Wenn alle mitmachen und sich achtsam verhalten, könnte das Miteinander im Straßenverkehr entspannter und sicherer werden. Die Buswerbung passt ideal zum Zweck, um über ein emotionales und ernstes Thema, die Verkehrssicherheit, sachlich aufzuklären. Ich bin begeistert von dem Zuspruch zur Aktion. Wir wollen als große Menge an Radfahrern in Hamburg gemeinsam noch mehr Busse auf die Straße schicken und das Verkehrsklima verbessern.“

Harders ist überzeugt, dass die Stadt Hamburg im Rahmen der Kampagne „Hamburg Gibt 8“ auch Aufklärung zum Überholabstand betreiben wird. Die staatliche Aufklärungsarbeit zu Überholabstand und Straßenbenutzung sei sehr wichtig, müsse nun allerdings verstetigt werden. Das Crowdfunding gibt einen Anstoß hierzu. Auf der Internetseite der Crowdfunding-Aktion kann die Crowd einzelne Stunden, Tage oder ganze Wochen finanzieren. Drei Tage Buswerbung gibt es schon für einen Beitrag von 95 Euro. Mehr Informationen auf: www.startnext.com/abstand

Pressemitteilung 25.11.2019 - gerne weiterverbreiten

Fußnoten
1 https://www.startnext.com/abstand
2 https://www.adfc.de/.../sicherheitsabstand-beim-ueberholen/
3 https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__5.html
4 https://www.bmvi.de/.../Geset.../entwurf-StVO-Novelle.pdf...
5 https://www.gesetze-im-internet.de/bkatv_2013/anlage.html
6 https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__315c.html
7 https://twitter.com/lebenswert.../status/1131349638324326401
8 https://www.twitter.com/hashtag/ueberholabstand
9 http://aufkleber.verkehrswende.hamburg/
10 https://twitter.com/bHrdrs/status/1196448491737878532

Das Crowdfunding-Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen. Das Unterstützen und Bestellen ist auf Startnext nicht mehr möglich.

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  • Die Produktion und Lieferung liegt in der Verantwortung der Projektinhaber:innen selbst.

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Überholabstand-Buswerbung in Hamburg
www.startnext.com

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