Crowdfinanzieren seit 2010

Bantabaa e.V. in Berlin Kreuzberg möchte innerhalb eines sozialen Cateringservice Geflüchtete qualifizieren und Arbeitsplätze schaffen.

Bantabaa bedeutet in der westafrikanischen Mandinka-Sprache 'Treffpunkt'. Unser Verein in Berlin Kreuzberg möchte Geflüchteten die Möglichkeit geben, in einem sozialen Cateringservice zu arbeiten, zu lernen und für den gastronomischen Arbeitsmarkt, ob in Deutschland oder in ihrer Heimat, qualifiziert zu werden. Das Ausbildungsprojekt enthält Sprach- und Integrationskurse, vermittelt technisches Know-how und führt in Arbeitsprozesse einer Großküche ein.
Datenschutzhinweis
Finanzierungszeitraum
08.08.16 - 22.09.16
Realisierungszeitraum
01.10.2016 - 01.10.2017
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): €
10.000 €
Stadt
Berlin
Kategorie
Bildung
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31.12.2016

Bantabaa Jahresrückblick

Annika Varadinek
Annika Varadinek5 min Lesezeit

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

Im letzten Jahr hat sich sehr viel getan: zunächst einmal haben wir neue Strukturen geschaffen. Der Verein, Bantabaa Community kümmert sich um die gemeinnützige Tätigkeit, also Deutschkurse, Rechtsberatung, Flüchtlings-WGs, medizinische Versorgung, Community Dinner usw. Dazu gehört nun auch die Bantabaa Academy, die die Ausbildung von Geflüchteten in der Gastronomie durchführt. Das Varadinek und die Flüchtlingsbäckerei Bantabaa ist zu den Bantabaa FoodDealern geworden. Dazu gehören der Cateringbetrieb und das Café in der Falckensteinstr. 18.

In einer neuen großen Küche in der Wrangelstraße arbeiten und lernen Flüchtlinge gemeinsam mit unseren Köchen Alain, Anne und Bob.

Ibrahima, Ousman und die anderen bereiten tolle Gerichte vor und liefern diese zu allen Gelegenheiten. Höhepunkt dieses Jahres war die Bewirtung einer Thanksgiving Veranstaltung: Es gab Truthahn und Rotkohl und Lamin hat gekellnert und die Weinbegleitung gemacht. Auch wenn Anne bis zuletzt geschwitzt hat, alles hat hervorragend geklappt und die Gäste waren begeistert. Die Anmietung und Ausstattung der Küche war nur aufgrund großzügiger Spenden und Kredite aus dem Freundes- und Familienkreis möglich. Tausend dank dafür.

Zuletzt gibt es noch unseren Bantabaa Shop in der Wrangelstraße. Dort verkaufen Mussa, Bubakar und Isamael Second Hand-Kleidung und afrikanische Produkte, wie z.B. Kleider, Taschen und Gürtel. Djibi näht Tischdecken und Bettwäsche aus handgefertigten Batikstoffen aus Sutokoba/Gambia. Kommt vorbei!

Zum Glück haben wir inzwischen sehr viele Helfer, die mit großem Engagement die Projekte unterstützen. Markus beispielsweise hat vor gut einem Jahr den Deutschkurs übernommen. Jeden morgen vom 8.00 bis 9.30 wird gepaukt, und die Fortschritte sind deutlich. Gern würden wir auch wieder einen Allgemeinbildungskurs mit Geschichte, Politik usw. anbieten. Außerdem brauchen wir jemanden, der den Jungs das Rechnen beibringt. Wer Lust und Zeit hat, diese Aufgabe zu übernehmen, ist herzlich willkommen.

Der Legal Circle bietet einmal in der Woche Rechtsberatung an. Allerdings ist die Aufgabe oft sehr bedrückend, weil das Ausländer- und Asylrecht so restriktiv ist, dass wir vielen Flüchtlingen, insbesondere wenn sie über Italien nach Europa gekommen sind, nicht weiter helfen können. Wir haben einige der Flüchtlinge auch zu ihrer Anhörung beim BAMF begleitet – auch diese Erfahrungen waren höchst unterschiedlicher Natur. Aber viele Flüchtlinge kommen in die Beratung und wissen überhaupt nicht, was Asyl eigentlich bedeutet. Sie wissen nicht, dass man nur als Verfolgte ein dauerndes Aufenthaltsrecht bekommt und sie wissen nicht, dass man sein Asylantrag in dem Land stellen muss, in dem man Europa zuerst betreten hat. Unsere Anwältinnen und Anwälte leisten hier sehr viel Aufklärungsarbeit, auch das ist wichtig.

Unsere Bantabaa Community Dinner haben sich dank der Organisation durch Tina, Tessa und anderen zu einem Treffpunkt im Kiez entwickelt. Vor allem im Sommer, wenn wir die Straße mit unseren gedeckten Tischen okkupiert haben, war der Andrang groß. Kommt gern einmal vorbei.

Was sind die Pläne für das Neue Jahr? Wir wollen vor allem unser Ausbildungskonzept weiter entwickeln. Die Qualifizierung der Flüchtlinge für Berufe in der Gastronomie ist ein wichtiger Integrationsbaustein. Wir bemühen uns derzeit um Zertifizierung und streben eine Kooperation mit dem Job Center an. Geflüchtete können dann gemeinsam mit Arbeitslosen qualifiziert werden, so dass Integration schon im Projekt beginnt.

Wir arbeiten auch an neuem Marketingmaterial. Dank der Unterstützung einer der besten Agenturen in Deutschland und Rolands Hilfe bei der Website werden wir bald mit neuen Flyern und einem neuen Internetauftritt hoffentlich viele neue Kunden für unseren Cateringservice gewinnen können.

Im nächsten Jahr präsentieren die Bantabaa FoodDealer LunchBoxen mit leckeren Eintöpfen und saisonalen Suppen. Wir starten mit Karotte Ingwer Orangen Suppe  (vegan), rote Beete Suppe (vegan), Gulasch, Linseneintopf (vegan) und Linseneintopf mit Würstchen. Diese Suppen werden eingeweckt und sind so lange haltbar. Damit wollen wir Büros und Unternehmen beliefern, und wer weiß, vielleicht bald auch eine Drogeriemarktkette.

Für viele Flüchtlinge aus Gambia könnte sich ihre Situation schon im Januar dramatisch verändern: Gambia hat einen neuen Präsidenten gewählt und sollte es gelingen, den Diktator Jammeh los zu werden, bieten sich für viele wieder Zukunftschancen in ihrer Heimat. Auch dabei wollen wir sie unterstützen. Es sollte niemand in Hunger und Elend zurück geschickt werden, sondern Perspektiven im Heimatland eröffnet werden: mit Ausbildung, Startkapital und/oder Grundausstattung für ein Business. Der von uns gesponserte LKW zeigt wie es geht. Von den Einnahmen lebt eine Großfamilie, und einiges wird für Investitionen in ein Haus mit Gästezimmern gespart.

Unsere Wohngemeinschaften zeigen, dass ein friedliches Miteinander kein Wunschtraum bleiben muss.

Und für alles brauchen wir natürlich auch Geld. Wir haben die Crowdfunding-Kampagne sehr erfolgreich beenden können und über EUR 15.000 eingesammelt. Damit konnten wir den Verein und die Ausbildung der Flüchtlinge über viele Monate finanzieren. Wir hoffen natürlich langfristig, dass wir mit Café und Catering genug verdienen, um auch die gemeinnützige Arbeit finanzieren zu können, bzw. auch einmal von einem Fördertopf bedacht zu werden. Noch sind wir aber nicht so weit. Daher sind wir auch im nächsten Jahr auf Eure Hilfe angewiesen.

Wir wünschen Euch einen guten Rutsch ins Jahr 2017 und hoffen, dass ihr uns auch im neuen Jahr gewogen bleibt.

Impressum
Bantabaa e.V.
Annika Varadinek
Falckensteinstr. 18
10997 Berlin Deutschland
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