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Lüttge Algenperle: Superfood in Kaviar-Optik
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Lüttge Algenperle: Superfood in Kaviar-Optik

Anna Theil
15.06.2016
4 min Lesezeit

Wer beim Wort "Algen" nur an eine hellgrüne Schicht auf dem heimischen Gartenteich denkt, hat noch nie von der Chlorella vulgaris gehört. Die Mikroalge zählt zu den nährstoffreichsten und gesündesten Pflanzen überhaupt und unterstützt unseren Körper und unser Gehirn in nahezu allen Bereichen. Doch warum wird die Pflanze in Deutschland bislang nur in wenigen Lebensmittel verarbeitet? Das möchte das Team von Evergreen Food ändern und entwickelt in einer kleinen Manufaktur Algenperlen, die jedes Essen verfeinern und einen Beitrag zu einer nachhaltigen Ernährung leisten. Wie die aufwändige Produktion der Perlen funktioniert und was die Alge alles kann, verraten uns die Gründerinnen Cathleen Corde und Jutta Reinke im Interview.

Wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind ein Gründerteam - halb aus Berlin, halb aus Vechta - und entwickeln Lebensmittel aus einer ganz besonderen Alge, der Chlorella vulgaris. Chlorella ist eine der ältesten und kleinsten Pflanzen der Welt. Mit dem menschlichen Auge ist die Alge nicht zu erkennen, da sie so klein ist.

Dabei hat die Alge die weltweite Aufmerksamkeit verdient. Sie hat so tolle Nährwerte, dass selbst die NASA behauptet, Menschen könnten sich über einen längeren Zeitraum ausschließlich von dieser Alge ernähren, ohne Mangelerscheinungen zu erleiden. In Amerika und den asiatischen Ländern wird dir Chlorella-Alge als das neue Superfood betitelt.

Damit Chlorella auch in Deutschland endlich die verdiente Wertschätzung erhält, machen wir daraus Lebensmittel! Lebensmittel, die lecker sind, Spaß machen und die man einfach in den Alltag einbauen kann.

Entstanden ist die Idee einer Algenperle. In einer Perle sind bis zu 16.000 Algen versteckt. Die kaviarähnliche Algenperle gibt es in zwei Geschmacksrichtungen: Fruchtige Heidelbeere und spritziges Balsamico. Die Algenperlen schmecken nicht nach Algen und lassen sich als Topping sogar in das Frühstücks-Müsli einrühren.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Die Geschichte geht 20 Jahre zurück. Gründerin Cathleen ist auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen. Ihr Vater Rudolf hat vor vielen Jahren das Potential von Chlorella-Algen als neue Eiweißquelle entdeckt. Chlorella besitzt nämlich bis zu 60% pflanzliches Protein. Er baute deshalb Anlagen in Gewächshäusern und schaffte eine Umgebung, in der die Alge unter ökologischen Bedingungen wachsen kann.

Cathleen schätze die Alge aufgrund ihrer entgiftenden Wirkung und ihrem hohen Anteil an wertvollem Vitamin B12 und Eisen. Sie störte sich allerdings an der Tatsache, dass Chlorella-Algen ausschließlich als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben werden. Chlorella-Algen sind Pflanzen und so sollen sie auch gesehen werden. Die Idee, hieraus leckere und natürliche Lebensmittel herzustellen, lag deshalb nah. Gemeinsam mit Cathleens Schulfreundin Jutta wurde das Projekt im Jahr 2014 in Angriff genommen.

  

Warum ist es euch wichtig, das Projekt zu realisieren?

Die Chlorella-Alge ist gesund und nachhaltig. Die Nährwerte sind großartig und der Anbau umweltschonend. Die Alge könnte sogar die Welternährung sichern. Wir möchten mit unseren Lebensmitteln der Chlorella-Alge eine Möglichkeit bieten, bekannter zu werden. Menschen sollen die Chlorella-Alge kennen und lieben lernen.

Da Liebe durch den Magen geht, möchten wir leckere Lebensmittel hieraus produzieren. Mit dem Erfolg der Kampagne erhalten wir die Bestätigung, dass wir mit unseren Produkten auf dem richtigen Weg sind. Außerdem ist die Produktion der Algenperle relativ aufwendig, deshalb benötigen wir Kapital für eine größere Algenperlen-Maschine. Restliches Budget fließt in die notwendige PR-Arbeit.

Welchen Crowdfunding Tipp könnt ihr zukünftigen Startern weitergeben?

Habt keine Hemmungen, Freunde und Bekannte um Unterstützung zu fragen. Viele Menschen kennen Crowdfunding noch nicht und wissen nicht, wie sie helfen können. Ein Eintrag auf Facebook reicht da nicht aus.

Mit wem würdet ihr gerne zusammenarbeiten?

Mit Abnehmern, Industrie und Handel, die an das Potential von Chlorella glauben. Hilfreich sind aber auch Pressekontakte, die einen wertvollen Beitrag leisten können, dass die Alge Zugang in die deutsche Landwirtschaft und auf den Tellern der Deutschen erhält.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für euer Projekt!

Hier könnt ihr die Gründerinnen unterstützen und euch leckere Algen-Produkte sichern.

© Fotos: Evergreen Food

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