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Syria on the move erzählt die Geschichten syrischer Flüchtlinge in Bildern
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Syria on the move erzählt die Geschichten syrischer Flüchtlinge in Bildern

Anna Theil
26.04.2016
4 min Lesezeit

Syria on the move verbindet Fotografie und Friedenspädagogik. In Workshops bringen Fotografen jungen Syrern den Umgang mit der Kamera bei. So können die Jugendlichen ihren Geschichten und Erfahrungen im Exil individuell Ausdruck verleihen und auch der Langeweile im Flüchtlingsheim entgehen. Nach Stationen in Potsdam und Berlin soll der nächste Workshop nun im Libanon stattfinden, wohin die meisten Syrier aufgrund des Bürgerkrieges geflohen sind. Im Interview erzählen uns die Macher, was sie antreibt und warum ihnen so viel daran liegt, Menschenrechte durch die Kunst zu stärken.

Wer seid ihr und was macht ihr?

Syria on the Move ist auf den ersten Blick ein ziemlich bunt zusammengewürfelter Haufen. Wir sind zwölf Leute zwischen 26 und 40 Jahren. Unsere Mitglieder kommen aus Berlin, Syrien, Ägypten, Schweden und Tunesien. Uns verbindet in erster Linie unser Hang zur Fotografie und unser Interesse an der Arabischen Welt. Einige von uns sind gute Programmier und finden dort eine gemeinsame Ebene. Andere verbindet eher ihre bisherige Menschenrechtsarbeit und politischer Aktivismus.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Sowas wie Syria on the Move fällt einem nicht beim Stammtischgespräch ein. Auch nicht, wenn man unterm Apfelbaum liegt und zum Himmel hoch sieht. Syria on the Move ist das Ergebnis unserer Arbeit in der Arabischen Welt in den letzten sechs Jahren. Unser Fokus lag schon lange darauf, wie man Fotografie und Engagement für Menschen- und Bürgerrechte verbinden kann. In Tunesien haben wir 2013 ein Projekt gemacht, bei dem es darum ging, wie Frauen den öffentlichen Raum wahrnehmen und nutzen. Wir haben uns dann aber nicht mehr nur auf die Arbeit mit Frauen begrenzen wollen, sondern generell immer häufiger mit jungen geflüchteten Menschen gearbeitet. Das nahm immer klarere Formen an und wurde schließlich Syria on the Move.


Wie habt ihr zusammen gefunden?

So bunt wie die Persönlichkeiten und Lebenswege der Menschen sind, die Syria on the Move ausmachen, so unterschiedlich waren auch die Wege, auf denen wir uns begegnet sind. Teilweise waren wir Kollegen in Syrien, teilweise sind ehemalige Workshop-Teilnehmerinnen später auch Teil unseres Projekts geworden, andere sind auf Empfehlungen von Freunden und Bekannten hin bei uns gelandet …


Warum ist es euch wichtig, das Projekt zu realisieren?

Was wir Menschen mit auf den Weg geben, kann man ihnen nicht mehr wegnehmen. Was unsere Arbeit leisten kann, geht weit über den Moment hinaus. Was wir machen, hat einen langfristigen Nutzen. Das Projekt hat soviel Potential, weil es viele Potentiale in allen freisetzt, die daran teilhaben. Das ist auch Friedensarbeit. Wir machen einfach das, was wir gerne machen und am besten können.

Mit wem möchtet ihr gern zusammenarbeiten?

Wir arbeiten gerne mit engagierten Menschen zusammen, die sich auch für Fotografie, Menschenrechte und die Arabische Welt begeistern und aus ähnlichen Zusammenhängen kommen. Man muss kein Foto-Profi sein. Wichtig ist, dass man selbst den inneren Wunsch hat, etwas zu bewegen und das kann man schon mit ganz kleinen Schritten.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für euer Projekt!

Hier könnt ihr das Projekt unterstützen. 

Ein kleiner Einblick in die Bilderwelt von syrischen Flüchlingen - entstanden sind die Bilder bei dem Fotoworkshop in Postdam. 

 © Mustafa Makksoud (Al Hasaka), 32 Jahre

 © Ruba Barakat (Idlib), 17 Jahre

 © Ibrahim Abdulwahed (Damaskus), 17 Jahre

Weitere Bilder © Syria on the move / SocialVisions

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