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Mondiale Kammermusik aus Berlin – eine berührende musikalische Heldenreise zwischen Klezmer, Tango und Weltmusik.

Mit Musik Brücken bauen, das lebe ich seit 17 Jahren auf den Bühnen dieser Welt. Im Lockdown ist ein Büchlein mit 14 neuen Kompositionen entstanden, das BOOK OF BRIDGES: Es erzählt musikalisch von Verbindungen zwischen Menschen und Meinungen, Kontinenten und Kulturen, Lebensfreude und Fragilität. Nun geht es endlich ins Tonstudio. Bitte hilf mit, indem Du das Album vorbestellst oder Dir eines der Dankeschöns sicherst. Berührende Geschichten warten auf Dich – tausend Dank für Deine Unterstützung!
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Finanzierungszeitraum
30.09.21 - 08.11.21
Realisierungszeitraum
Frühling 2022
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): 6.900 €

Wenn die Schwelle von 6.900 EUR erreicht wird, finanziere ich damit ungefähr die Hälfte der Studioproduktion. Den Rest finanziere ich in Eigenleistung.

Stadt
Berlin
Kategorie
Musik
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06.10.2021

AUS DEM LEBEN EINER KOMPONISTIN...

Beatrix Becker
Beatrix Becker6 min Lesezeit

...oder die Geschichte vom roten Luftballon

Wie entstehen eigentlich Lieblingslieder?

Ich sitze nun seit 37 Minuten am Klavier vor einem leeren Notenblatt, in der Hoffnung, dass die Muse mich doch nun bitte schön endlich küssen möge! Meditiert habe ich auch schon, Atemübungen gemacht, die Fotosammlung sortiert, Tee gekocht, nochmal Tee gekocht, weil der erste Tee kalt geworden ist, den Müll rausgebracht, Instagram gecheckt, dann das Handy stumm geschaltet – nein, lieber gleich aus! Das Notenblatt bleibt leer. 38 Minuten.

Anna Depenbusch nennt das „Präsenz zeigen“, damit die Songs auch eine Möglichkeit haben zu uns zu gelangen – sie denkt, dass die Lieder alle schon da sind, im Universum. Man muss quasi nur auf Empfang gehen und schwups ist ein Stück da. Doch damit das so funktionieren kann, muss man eben auch brav täglich zur Komponier-Schicht erscheinen. Man weiß ja schließlich nie, wann der Song vorbeikommt!

„Liebes Universum, bitte schicke mir ein Lied vorbei! Ich bin so was von auf Empfang. Danke, liebes Universum!“

Man kann’s ja mal probieren…

Das Universum und ich kennen uns schon eine ganze Weile. So mancher Wunsch wurde mir bereits durch aktives Wünschen gewehrt. Sogar große Wünsche, wie ein Konzert in Los Angeles oder der ausverkaufte Französische Dom zur Albumspremiere „Phoenix“. Aber meistens lassen die ganz großen Wünsche auf sich warten. Es funktioniert halt nur, wenn man es spielerisch angeht, mit Leichtigkeit und Humor.

Einmal habe ich mir morgens aus tiefster Innbrunst ein Wunder gewünscht. Auf dem Weg zur Probe lese ich in der U-Bahn:

„Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. – Albert Einstein“

Wie wunder-voll! Für heute ist die Schicht vorbei. Das mit dem Komponieren muss eben noch genauso geübt werden, wie das mit dem Universum.

Vielleicht weiß mir Anjana Gills Bestseller zu helfen: „Danke für die wunderbare Lösung“.
Das Buch inspiriert mich zu einem kleinen Spiel, bei dem ich mit dem Universum ein Zeichen vereinbare. Ich wähle einen roten Luftballon. Sobald ich also einen roten Luftballon sehe, weiß ich, dass das Universum über mich wacht und mich unterstützt. Das klingt fein!

Ich gerate in Spiellaune.

Ein ganzer Tag vergeht. Kein Luftballon. Nicht mal ein grüner oder blauer…

Ich habe mal gehört, man weiß nie wann das Universum liefert. Also gut, ich zeige aber Ausdauer. Nicht zu verbissen, natürlich. Dann geht es auch nicht. Man darf es sich wünschen, aber nicht zu sehr! Am besten nur so viel, dass man den Wunsch dann gleich wieder vergisst.

Am nächsten Tag beschließe ich die Mittagspause im Park zu verbringen. Ich denke fein justiert an den roten Luftballon, nicht zu viel und nicht zu wenig. (Denke NICHT an den roten Luftballon…) Zum Glück habe ich viele Gedanken zu ordnen und bin abgelenkt. Das Universum hat also eine gute Gelegenheit, sich um den roten Ballon zu kümmern, während ich wichtige Gedanken sortiere. Am Park angekommen fällt mein Blick auf die von Bäumen umrahmte Wiese. Und da hängt er, frech in der Sonne glitzernd, vom Wind hin- und hergewogt: MEIN ROTER LUFTBALLON!!!! Ausrufungszeichen!

Er hat die Form einer Fünf – meine Glückszahl übrigens, und winkt mir fröhlich zu.

Ich grinse von Ohr zu Ohr. Es funktioniert!!! Ist das nicht verrückt!!! Na ja, wusste ich ja eigentlich auch schon…

Das macht Spaß!

Ah, und nicht vergessen: „Danke, liebes Universum!“ 

Weiter geht es. Das Spiel gefällt mir, und mein Gedankenwust ist noch nicht sortiert. Vielleicht kann das Universum ja auch da helfen?

„Liebes Universum, bitte schicke mir eine Giraffe als Zeichen, wenn ich mit meiner Idee auf der richtigen Spur bin!“

Ich denke, grinse, laufe, schaue, denke noch mehr, grinse, laufe, schaue, schaue, schaue... Leider keine Giraffe im Volkspark Friedrichshain. Mist. Die Idee ist doch so gut!

Auf dem Heimweg beschließe ich eine Karte für eine Freundin zu kaufen. Da ist es, mein Zeichen: Nicht eine, nicht, zwei, nicht fünf oder sechs – es sind insgesamt 7 Giraffen, die mir von Postkarten, Geschenkpapier und Kinderspielen entgegenblicken.

Meint das Universum jetzt meine Idee oder die Karte an meine Freundin?

Egal!

Ich grinse nicht mehr, ich strahle. Es fühlt sich gleichzeitig überwältigend und völlig logisch an. Nun sind dies wie schon bemerkt nicht meine ersten magischen Momente mit dem Universum. Interessant, dass ich jedes Mal aufs Neue erstaunt bin. Vielleicht weil wir es nicht in der Schule lernen oder an der Universität studieren können. Das wäre toll, ein Master in Wünschen!

Der trockene Kommentar meiner Mama lässt mich schmunzeln „Na, wenn es hilft.“

Es hilft! Zumindest, wenn man das Kleingedruckte mitwünscht…
Ich weiß noch, wie glücklich ich bin, 2010 in Paris, mit meiner damaligen Band auf Tournee. Es ist bitterkalt und wir sehnen uns nach einem heißen Glühwein. Doch warmen Wein trinken scheint ein eher deutsches Phänomen zu sein. Wir wollen aber doch so gerne Glühwein. Also beschließe ich, es zu wünschen! „Liebes Universum, bitte mach, dass wir einen Glühweinstand finden! Danke!“
Am Horizont sehen wir ein Riesenrad stehen, dort soll es raufgehen! Wir stemmen uns dem Winterwind entgegen, kommen dem Riesenrad immer näher, während wir mit vereinten Kräften den Glühweinstand visualisieren.
Und was erblicken wir, direkt neben der Riesenradkasse? Einen Glühweinstand! Auf dem Schild steht sogar „Gluhwein“, ohne „ü“.

Unfassbarer Weise ist der Stand geschlossen.

Das Kleingedruckte! Nicht nur ein Glühweinstand, das Getränk bitte sehr!

Aber manchmal bekommt man ja auch einfach etwas noch viel besseres geliefert. Und so sitzen wir schließlich in der Riesenradgondel und schweben zur blauen Stunde über den mit Pulverschnee bedeckten Dächern von Paris und sind trunken vor Glück, statt vom Glühwein. Das Leben auf Tour kann so zauberhaft sein…

Es ist Zeit für das nächste Spiel im Buch: Geld finden. Warum nicht! Ich beschließe, große Scheine schenke ich weiter an den Herrn, der immer vor der Biocompany sitzt; vom Kleingeld gönne ich mir ein Buttercroissant in der Feinkostbäckerei.

Es soll besser funktionieren, wenn man weiß, wofür man das Geld verwenden möchte.
Den nächsten Tag verbringe ich mit gesenktem Kopf, permanent auf der Suche nach Münzen oder Scheinen, die doch sicherlich auf dem Boden liegen werden. Nichts!

Auf das Buttercroissant möchte ich dennoch nicht verzichten. Hinter der Ladentheke liegen noch genau zwei Stück. Ich kann die feucht-fluffige Konsistenz auf der Zunge schon spüren. Es duftet herrlich! Ich bestelle ein Croissant und erwähne, dass ich total süchtig nach den Teilen bin.
Da legt die Verkäuferin noch das zweite Croissant auf meinen Teller: „Für Dich, weil sie heute etwas kleiner sind als sonst.“

„Danke, liebes Universum!“ – Der direkte Weg geht natürlich auch…

Es geht wieder in den Park. Mein Luftballon hängt noch immer in den Wipfeln. Doch ich schwöre bei meiner Komponistinnen-Ehre, ich finde einen weiteren roten Luftballon. Er ist zwar schon ziemlich lädiert und fast luftleer, aber es ist dennoch ein Luftballon.

Genug Universums-Zeichen in jedem Fall, um weiter „Präsenz zu zeigen“.

Am Nachmittag sitze ich wieder an meinem Klavier. Das Notenblatt ist inzwischen voll. Und einen Titel habe ich auch schon: The Red Balloon.

„Danke, liebes Universum!“

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